Die Streamerin Pokimane ist offenbar nicht gut auf Twitch zu sprechen. Bereits vor Kurzem war bekannt geworden, dass sie auf der Plattform nicht mehr livestreamen würde. Sie hatte auf Twitter einen relativ versöhnlichen Tweet abgesetzt, sogar Twitch selbst hatte darauf reagiert. Nun schießt sie allerdings weitaus aktiver gegen die Plattform und drückt ihren Frust über gängige Praktiken aus.
In den letzten Monaten musste sich Twitch viel an Kritik gefallen lassen. Besonders Kritik an den Inhalten der Plattform, aber auch am mangelnder Unterstützung aufstrebender Streamer kam immer wieder auf. Pokimane allerdings bringt jetzt ganz neue Punkte in die Diskussion.
“Red Pill Bullshit” und “präpubertäre, kleine Jungs”: Pokimane äußerte starke Kritik an Twitch
In einer neuen Folge ihres Podcasts hat Pokimane nach den versöhnlichen Worten inzwischen aber weitaus eher gegen die Plattform an sich geschossen. Dort sprach sie fast eine Stunde darüber, wieso sie bald nicht mehr auf Twitch, sondern auf YouTube livestreamen wird.
Sie wirft der Plattform vor, nicht mehr so für Vielfalt zu stehen wie noch vor einigen Jahren. Es habe sich eine antifeministische Einstellung an vielen Stellen durchgesetzt, gegen die sie nicht mehr länger kämpfen möchte. Lange Zeit war sie quasi das Image von Twitch, man sah sie sogar in den Bildern, die die eigene App in den Stores bewerben sollen.
Gegen Mobbing oder Stalking würde die Plattform trotz Meldungen nicht richtig und zuverlässig vorgehen, wie Pokimane sagt. Die Moderation sei zudem generell etwas chaotisch, das Management allerdings auch.
Pokimane macht neues Themenfeld an Kritik über Twitch auf
Bisher waren vor allem Praktiken für überzogene Banns und zu lasche Vorschriften für anzügliche Inhalte beklagt worden, vor wenigen Tagen gewann der YouTuber KuchenTV sogar in einem solchen Fall gegen die Plattform – er war wegen Belästigung aufgrund eines Traumas gebannt worden. Erst zuletzt wollte Twitch dagegen vorgehen, zog dann jedoch wieder zurück und entbannte eine Streamerin aus dem Bereich Bodypainting recht schnell wieder, nachdem diese sich darüber beschwert hatte.
Twitch muss sich aktuell also Kritik von gleich mehreren Seiten gefallen lassen. Die von Pokimane angestellte Kritik ist allerdings bisher eher unbekannt, ähnliche Vorwürfe hatte es in der Vergangenheit eher gegenüber anderen Plattformen wie Telegram oder Instagram gegeben.
Kritik an Inhalten über “Red Pill”, also Personen, die sich als aufgewacht bezeichnen und oft für rassistische oder sexistische Aussagen kritisiert werden, gibt es vor allem seit dem Erfolg von Andrew Tate in 2022. Besonders auf TikTok gab es zeitweise sehr viele Inhalte zu dessen Aussagen. Die Fangemeinschaft dieser Inhalte nennt sie indes “präpubertäre, kleine Jungs”.
Ein wenig kurios: Pokimane will nun neben YouTube vor allem auf TikTok aktiv werden. Ihre Exklusivverträge mit Twitch wird sie allerdings nicht verlängern. Ob es jemals ein Twitch-Comeback geben wird, bleibt fraglich.