Vor kurzem hat Millie Bobby Brown, bekannt aus Stranger Things, in einem Interview verraten, dass sie nicht wirklich gerne Filme schaut. Nicht einmal ihre eigenen! Und so schnell wie das Interview kam, so schnell kam auch die Empörung vieler User. Das ging so weit, dass viele behaupteten, die Generation Z sei dabei, das Kino zu zerstören.
Aber ist an dieser Aussage wirklich etwas dran? Wir haben für euch dazu recherchiert. Was dabei herausgekommen ist, haben wir hier zusammengefasst.
Generation Z geht kaum noch im Kino? Das zeigen die Statistiken
Doch was genau ist an dieser Aussage dran, nun, wenn man sich einige Berichte sowie Statistiken ansieht, ist die Aussage tatsächlich nicht aus der Luft gegriffen. Zum Beispiel berichtet Variety über eine Statistik von Deloitte, die im Jahr 2021 die Top 5 Entertainmentaktivitäten nennt und diese mit dem Generationsstandard in den USA vergleicht.
Bei der Boomer-Generation war dabei der Anteil derer, die Filme und Serien zu Hause schauen, mit 39 % am höchsten. Während es bei der Gen Z nur schlappe 10 % waren. Bei der Generation der Boomers ist der Anteil fast viermal so hoch wie bei der Generation Z. Auch die anderen Generationen wie die Gen X oder die Millennials kommen auf mehr oder fast das Doppelte im Vergleich zu Gen Z.
Das steckt hinter dem Mythos
Eine weitere Statistik von Stastia aus dem Jahr 2022 beschäftigt sich mit der Frage, wie viele Menschen der Generation Z noch ins Kino gehen. Hier wurden Personen der Gen Z gefragt, wie oft sie durchschnittlich pro Jahr ins Kino gehen. Die größte Prozentzahl entfiel dabei mit 40 Prozent auf die Aussage “ein paar Mal im Jahr”. “Ein paar Mal” ist dabei dehnbar, es kann davon ausgegangen werden, dass zwei bis drei Kinobesuche gemeint sind.
Natürlich ändern sich die Statistiken im Laufe der Zeit, immerhin sind beide schon über ein Jahr alt und vor allem sind sie nur begrenzt, da sie sich nur auf die USA und nicht auf die ganze Welt beziehen. Aber man kann davon ausgehen, dass die Meinungen auch weltweit ähnlich aussehen.
Gen Z bevorzugt mehr interaktive Medien
Bei der ersten Statistik fällt vor allem eines auf, nämlich wie sehr sich Gen Z deutlich mehr in Videospielen wiederfindet. Das ist auch nicht verwunderlich, schließlich zeigt sich, dass Gen Z deutlich mehr entweder interaktive oder kürzere Medien bevorzugt. Ein Spiel ist eine Sache, die man zum größten Teil aktiv angehen kann. Gleiches gilt für auch für die sozialen Medien.
Auf der anderen Seite sind Dinge wie Filme oder auch Serien eher etwas Passives, dementsprechend, auch wenn Konzentration und Aufmerksamkeit gefragt sind, sitzt man im Gegensatz zu Spielen ruhig da und schaut sich das an. Für viele aus der jüngeren Generation ist das eher weniger etwas, was sie in ihrer Freizeit machen wollen.
Und wie bereits erwähnt, sind auch kürzere passive Medien bei der Generation Z sehr beliebt. Man denke nur an die Plattform TikTok, die für ihre ein- bis zweiminütigen Videos bekannt ist.
Fazit: Zerstört Gen Z das Kino?
Doch damit sind wir wieder bei der zentralen Frage: Zerstört Gen Z das Kino? Auf den ersten Blick könnte man dies bejahen. Doch der Schein trügt, denn auch wenn Gen Z weniger Filme als andere Generationen statistisch anschaut und auch generell weniger ins Kino geht, leidet das Kino und vor allem das Medium Film nicht darunter.
Denn wenn man einen Blick auf die erfolgreichsten Filme aller Zeiten wirft, findet man vor allem viele Filme auf der Liste, die in den letzten Jahren erschienen sind: “Avengers Endgame”, “Spider-man No Way Home” & “Avatar The Way of Water”. Ein Zeichen dafür, dass die Zeit des Kinobesuchs, auch wenn er bei vielen seltener geworden ist, noch lange nicht am Ende ist. Und auch junge Schauspieler kann man immer noch oft auf der Leinwand sehen.
Generell gehen viele tendenziell weniger ins Kino, auch außerhalb der Gen Z. Denn durch die Streaming-Welt ist es einfacher denn je geworden, Filme zuhause zu schauen, sei es Netflix oder auch Disney+. Viele finden es auch eher nervig, wenn sich manche andere Besucher nicht richtig benehmen, sodass es natürlich für viele einfacher und besser ist, lieber zuhause zu bleiben.
Und wie bereits erwähnt, tendieren jüngere Generationen eher zu interaktiven Medien wie Videospielen. Man kann davon ausgehen, dass sich dies mit zunehmendem Alter ändern kann und die Gen Z eher zu Filmen als zu Videospielen tendiert. Und natürlich muss auch gesagt werden, dass nicht jeder, der der Gen Z angehört, so denkt, letztendlich ist dies nur eine Zusammenfassung und bei weitem nicht repräsentativ für alle. Es gibt auch noch viele junge Menschen, die weiter ins Kino gehen – wir zum Beispiel schreiben regelmäßig über aktuelle Kinofilme und gehen auch ins Kino.