Am Mittwoch verkündete Twitch es dann doch noch: Sämtliche Nacktheit soll von der Plattform gebannt werden. Nachdem Twitch-Streamer immer wieder bis an die Grenzen der Richtlinien zur Nacktheit gegangen waren, macht Twitch dem Genre jetzt den Gar aus.
Damit findet wohl ein bizarres Spiel aus Regellockerungen und erneutem Drücken bis an die Grenzen eben dieser Regeln durch Streamer vorerst sein Ende. Erst vor wenigen Wochen hatte Twitch die eigenen Regeln gelockert, musste schon kurz danach aber wieder zurückrudern, weil es in Livestreams auf einmal sehr explizite Zeichnungen nackter Charaktere und Menschen gegeben hatte.
Twitch verbietet “Implied Nudity” nun für Streamer, auch schwarze Balken sind jetzt verboten
Immer öfter kam es dann in den letzten Wochen dazu, dass vor allem Streamerinnen sich vor der Kamera so hinstellten, als seien sie nackt, zeigten aber lediglich den oberen Teil ihres Brustkorbs. Diese Andeutungen wurden mit der Zeit immer bizarrer und sorgten auch auf Twitch selbst für massive Kritik.
So zogen sich auch männliche Streamer aus und streamten nach den gleichen Mustern, um darauf aufmerksam zu machen, wie unfassbar unsinnig diese Art von Streams waren. Oft gaben auch die größten Streamer der Plattform wie xQc bekannt, dass sie von den neuen Regeln nicht viel hielten und Twitch diese Art der Inhalte nicht mehr zulassen dürfe. Erst vor wenigen Monaten hatte xQc zudem einen Vertrag mit der Plattform Kick abgeschlossen.
Besonders die Streamerin Morgpie hatte die Regeln immer wieder ausgereizt. Zwischenzeitlich hatte ihr dies sogar mehrere kurze Bans beschert, die jedoch nicht lange hielten. Die Kritik am undurchsichtigen Verhalten Twitchs war deshalb immer weiter gewachsen.
Neben der angedeuteten Nacktheit dürfen auch schwarze Balken zukünftig nicht mehr genutzt werden, um Nacktheit zu verdecken. Einige Streamerinnen hatten auch damit versucht, die Regeln zu umgehen. Die Zuschauer dürfen laut Twitch nicht zum Glauben gebracht werden, der Streamer sei teilweise oder ganz nackt. Besonders die Thumbnails seien problematisch, selbst wenn die Tags für den Content aktiviert seien.
Ob der Durchgriff jedoch reicht, um die Plattform wieder ins Gleichgewicht zu bringen, ist ungewiss.