Vor etwa 5.000 Zuschauern hatte der Streamer Vlesk gestern sein Twitch-„Comeback“ und sprach nochmal über seinen Fall und machte einige Statements dazu. Etwa anderthalb Stunden war er online, um die Sache noch einmal aufzurollen und ein paar Fragen zu beantworten.
Vor einigen Wochen wurde ihm von der Streamerin Leslie aka Farbenfuchs „sexuelle Nötigung“ vorgeworfen, die sich jedoch schon 2015 ereignet haben sollte. Vlesk äußerte sich in einem vorherigen Statement schon dazu, dass hier Kontext gefehlt hätte, er den „Fehler“ einige Signale missverstanden zu haben, aber per se einsieht.
Vlesk Comeback: Aber für wie lange?
Dass Vlesk wieder streamen wollte, machte er eigentlich schon recht früh klar, auch wenn er sich lange nicht äußerte, aber dafür seinen Twitter-Account für einige Zeit löschte. Mittlerweile ist dieser wieder online.
In seinem jetzigen Livestream sprach er jetzt – auf einmal ohne pinke Haare und mit „Inhaltswarnung: Sexualisierte Gewalt“ – noch einmal direkt darüber, wie er die Situation wahrgenommen hatte und nicht wie vorher durch einen Text. Die Vorwürfe von Farbenfuchs hätten ihn schwer belastet und die Gestaltung seines Lebens in der Öffentlichkeit sichtlich erschwert, wie er selbst erzählt – er sagt auch, deutet hier aber nur an, Farbenfuchs hätte in der Vergangenheit „öfters“ in einem solchen Maße gehandelt, das erste Mal bei ihm nun aber öffentlich.
Er unterstreicht dabei auch, dass es „mehr als nur einen Täter geben“ könnte, lässt aber offen, wie genau er diese Aussage meint. Während er sagt, das sei jetzt nicht das letzte Mal gewesen, dass Vorwürfe gegen jemanden breit geworden wären – wahrscheinlich aber im generellen Kontext, hätte er sich zwar auch über Unterstützung gefreut, teilweise aber auch gewundert, weil diese von Leuten kam, die mit der Situation gar nicht vertraut gewesen wären.
Über die zahlreichen Distanzierungen anderer Streamer äußert er sich nicht viel, sagte aber, dass er in einer solchen Situation wahrscheinlich ähnlich reagiert hätte. Wie er jetzt mit den ganzen Streamern steht, lässt er jedoch offen.
Vielleicht der letzte Vlesk Livestream: Über ein richtiges Comeback ist er noch unsicher
Auch ließ Vlesk in seinem Livestream, der auch als VOD verfügbar ist, offen, ob er überhaupt noch einmal streamen würde. Weil Leslie in ihrem TwitLonger auch über einen anderen Fall, in dem das „Schlimmste“ passiert sei, berichtet hätte – allerdings etwas, was nach der Meinung von Vlesk ganz anders gewesen wäre, eine Ex-Freundin beträfe und schon lange geklärt worden sei – würden diese Vorwürfe ihn in Zukunft beim Livestreaming sicher schwer belasten. Farbenfuchs selbst war mit einem zweiten Statement bereits zurückgetreten von diesem initialen Vorwurf in einem Nebensatz. Vlesk sagt dazu nur, jeder müsse sich da seine „eigene Meinung“ zum Fall bilden, bleibt aber recht unkonkret damit.
Über den Begriff „sexuelle Nötigung“, den Farbenfuchs ihm vorgeworfen hat, hätte er sich in den letzten Wochen aber belesen und wäre zu dem Ergebnis gekommen, dass es das damals nicht gewesen wäre. Obwohl er sein „damaliges Ich“ nicht rechtfertigen möchte, aber auch seit zwei Jahren „niemanden mehr belehren“ will, wie er es am Anfang seiner Streaming-Zeit getan hätte.
„Lieber setze ich mich einmal hin, erzähle meine Wahrheit und streame danach nie wieder, als so weiterzustreamen und so zu tun, als sei nichts passiert“, sagt er selbst dazu.
Vlesk fürchtet, dass er das Image als „Vergewaltiger“ nicht mehr loszuwerden zu können und bei weiteren Livestreams immer wieder damit konfrontiert zu werden, obwohl er das nicht wäre. Eine Befürchtung, die dafür gesorgt hat, dass viele Streamer und Influencer nach derartigen Anschuldigungen ihre Internet-Karriere häufig komplett einstellen und sich jahrelang nicht mehr zurückmelden.
Wie auch unser Partner LikeGames berichtet, ist es schwer zu sagen, wer hier im Recht oder Unrecht steht. Wichtig war und ist es immer, beide Seiten gehört zu haben, ein gerichtliches Verfahren mit den beiden wird es jedoch wahrscheinlich nicht mehr geben – Vlesk selbst sagt dazu, dass er nicht wüsste, wem der Fall jetzt überhaupt etwas gebracht hätte, einen positiven Nutzen der Situation hätte er nicht finden können.
Ob Vlesk wieder weiter streamen wird wie normal in einigen Wochen oder Monaten, bleibt vorerst ungewiss.
7 Kommentare
Lieber Christian aka Vlesk,
rückblickend auf die gesamt Thematik, bin ich schlichtweg enttäuscht von dir. Nicht, weil man dir konkret etwas beweisen konnte, sondern wie du mit den Anschuldigungen umgegangen bist, wie du das Opfer behandelt hast und was am Ende übrig bleibt.
Bei all deinen Beteuerungen, die Opfer zu respektieren, keine Schlammschlacht austragen zu wollen, die Situation aufzuarbeiten und dich angeblich gebessert zu haben, hältst du dich selbst dann doch nicht an die sehr eloquent klingenden Worte.
Auf das noch eher gemäßigte Teil-Geständnis und die Reue-Bekundungen, folgen Ablenkungs-Debatten (Baso als Opfer) und eine plötzliche (nach knapp einem Monat der Veröffentlichung – die Tat ist dir aber über Jahre bewusst gewesen – strange) Wahrheits-Erleuchtung sowie Victim-Blaming kombiniert mit klassischer Täter-Opfer-Umkehr (sie ist eine Täterin – bewiesen durch unbenannte Dritte).
Wunderbar, dass dir die männliche Moral-Prominenz von Twitch/Youtube in Form von KuchenTV und MontanaBlack zur Seite springt. Die ekelhaften Kommentare von den jeweiligen Communities sind purer Cringe und zeigen, inwieweit die größte Reichweite maximal negativ Einfluss nehmen kann. Übrig bleibt leider wieder nur ein Opfer, dessen Erfahrung man klein redet und beschuldigt zurücklässt.
Sorry, aber was du bewiesen hast, ist, dass auch du nur den üblichen (gelernten) männlichen Verteidigungs-Mustern folgst und eben nicht der “gerade Typ” Vlesk bist, der aufgeklärter, erwachsener, reifer und klüger mit der Situation umgeht. Du leistet einen Bärendienst für die Aufklärung rundum sexualisierter Gewalt, gesundem Consent-Verständnis und beeinflusst damit die nächste Generation heranwachsender Männer und Frauen mit krummen Moralkompass. “Starker Typ”, so wie es Broeki schon sagte. Du denkst hoffentlich nicht ernsthaft, dass DAS ne ein Paradebeispiel für einen gesunden Umgang war.
Bzgl Consent (es bedarf eben mehr als nur einem “Nein”) empfehle ich Dir, einen Blick in das letzte Video von Rezo zu Till Lindemann zu werfen und seinen Ausführungen zu Consent (gerade unter Einfluss von Alkohol, in bestimmten Situationen und Umfeldern etc) zuzuhören (ca Minute 22:00-24:00).
„ich werde geküsst“
watch?v=GWPHL_Wk3d0
1:18
Er spricht davon, keine Schlammschlacht anzetteln zu wollen und doch macht er genau das. Mal unabhängig der Schuldfrage, sind seine Aussagen teilweise nicht konsistent und wenig glaubwürdig, wenn er solche Lippenbekenntnisse äußert.
Das Vlesk sein “Business”, welches stark von Sympathien und zwischenmenschlichen Beziehungen abhängig ist, sichern will, kann ich nachvollziehen. Man sieht ihm teilweise stark an, dass ihn die Situation überfordert und er sich der teils substanziellen Konsequenzen langsam bewusst wird. Auf mich wirkt die Reaktion jedoch eher etwas trotzig, als, dass es die Gesamtsituation bessert oder aufklärt. Farbenfuchs’ evtl charakterlich schwierigen Verhaltensweisen sind kein valides Gegenargument für sein individuelles Handeln. Denn das er sich falsch verhalten und sexualisierte Gewalt ausgeübt hat, wurde zugegeben (aka “Hand-Rape”, Farbenfuchs und eine weitere unbekannte Dritte).
Bezüglich “nein heißt nein” – oftmals können Opfer sexualisierter Gewalt in der Situation der Tat, aufgrund eines Schock-ähnlichen Zustands, kein klares Nein äußern. Sei es aus Angst vor dem
Täter, aus Scham etc.. Daher bin ich bei Vlesk’ Erklärungsversuch, er hätte kein deutliches ”Nein” vernommen, eher zurückhaltend.
Ich denke es würde der Sache und ihm eher helfen, Reue zu zeigen und nicht trotzig weiter zu versuchen, alles bis ins Detail zu sezieren.
Ich verstehe Vlesk’s instinktiven Wunsch, sich zu verteidigen und das Label “Vergewaltiger” von sich zu weisen. Aber im Endeffekt relativiert er mit seinem Statement und teils unnötigen und nicht beweisbaren Kommentaren (mindestens) zwei Fälle sexualisierter Gewalt und die damit erzeugten Traumata. Ja, er ist kein Vergewaltiger aber sexualisierte Gewalt bleibt es dennoch.
Die Sache hat einen ganz merkwürdigen Geschmack. Dass es Farbenfuchs noch eine ganze Weile beschäftigte hat sich gezeigt als im März ein anderer Streamer exposed wurde, dass er weiblichen Teilnehmern seines Streams eindeutig sexuelle Nachrichten schrieb. Die Situation, die zwischen den beiden geschah hat er ja eigentlich schon eingeräumt, ist da jetzt aber wieder sehr relativierend. Signale falsch deuten ist sicher Vielen schon passiert, aber ein eindeutiges „Nein“ muss man akzeptieren. Man stelle sich vor Farbenfuchs wäre 2015 damit an die Öffentlichkeit gegangen. Zu dem Zeitpunkt fing Vlesks Streaming-Karriere gerade an Fahrt aufzunehmen. Zuvor war er mir ja nur dadurch bekannt, dass er in jedem LoL-Forum und FB-Gruppe seinen Stream-Link gepostet hat – fand ich auch schon irgendwie ekelhaft aufdringlich und für mich so ein kleines Anzeichen, was er für einen Charakter hat. Es wurde halt bis heute totgeschwiegen und Farbenfuchs‘ Statement nach tat es ihm ja nicht mal Leid, sondern nur, dass er sich mit ihrem Ex darüber lustig gemacht hat. Er konnte seine Karriere also weiter aufbauen. Das ist aber dann auch das Problem eine Person des öffentlichen Lebens zu sein – alles wird öffentlich.
Richtig schwierig wird es, wenn man von Dritten redet und Begriffe wie „das Schlimmste“ verwendet. Der Interpretationsspielraum ist zwar noch vorhanden, deutet aber schon klar in eine Richtung. Wenn man es ganz eng sieht, war das schon ein Vergewaltigungs-Vorwurf und diese Schuld sollte man dann schon eindeutig nachweisen, ansonsten befleckt man eine Person zu unrecht und solche Vorwürfe halten ewig an.
„Man stelle sich vor Farbenfuchs wäre 2015 damit an die Öffentlichkeit gegangen“
keine Ahnung was da vorgefallen ist aber da ist auch die Sache mit dem sexuellen Missbrauch als sich Leslie auf Pick Up Artists eingelassen hat
da war auch dieser pinkhaarige Typ involviert aber in wie fern weiß ich nicht
auf dem Video war deutlich erkennbar eine stark angetrunkene Leslie die sich auf einen Pick Up Artist einließ
das war in Ungarn in einer Bar und auf dem Video ist auch Vlesk im Hintergrund zu sehen
in einem anderen Video vom selben PUA wurde während des Videos kurz ein Bild eingeblendet wo jemand zu sehen ist der wie Leslie aussieht
die Person wird von einen Typen von hinten beglückt und sie scheinen zusammen unter einer Dusche zu stehen
die Person wirkt auch vollkommen von der Rolle, so unter Drogen, also nicht nur Alkohol
hat den Mund ganz weit offen und die Augen zu
das sieht sehr stark nach sexuellem Missbrauch aus
diese linke Bubble scheint diese Information unterdrücken zu wollen 📢