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Ausschnitt/Zitat aus Video

Streamerin Baso äußert sich zu Vlesk-Situation in einem Statement


Etwa eine Woche nach dem Aufkommen der Kontroverse um den Streamer Vlesk, dem sexuelle Nötigung vorgeworfen wurde, wozu er sich mittlerweile auch bereits in einer Stellungnahme geäußert hat, hat nun auch die Streamerin Baso, mit der Vlesk in den letzten Monaten viel zu tun gehabt hat, zur Situation geäußert. Schon vorher teilte sie mit, sich nach dem Statement von Vlesk zur Sache äußern zu wollen.

Haupttenor der Antwort ist dabei vor allem, dass sie unbeabsichtigt und ihrer Meinung nach ungerechterweise in den TwitLonger von Leslie (Farbenfuchs) miteinbezogen wurde, obwohl sie eigentlich kaum etwas mit der Sache zu tun gehabt hätte. Auch deshalb fühlte sie sich jetzt jedoch zu einem Statement genötigt, das sie öffentlich auf TwitLonger postete.

Baso äußert sich zu Vlesk-Skandal und teilt ihre Meinung dazu mit

Auf einem TwitLonger – auf dem sich bereits Leslie und Vlesk zu Thema äußerten – nahm sie jetzt ebenfalls Stellung zum in den letzten Tagen hochgekochten Thema, das ursprünglich nicht so viel Beachtung auf sich gezogen hatte. Lange wartete man vergebens auf eine Reaktion aus der Bubble, die sich, trotz ihres sonstigen Engagements für Opfer, massiv zurückhielt.


Dabei sagt sie unter anderem, von den Vorwürfen bereits gewusst zu haben, weil Vlesk seine Sicht der Dinge ihr bereits vor langer Zeit geschildert haben soll. Sie sagt jedoch auch, dass es sich ihrer Kenntnis entzöge, wieso Leslie die andere Person ohne Einverständnis erwähnt habe – Leslie sprach vom “Schlimmsten”, wobei sie später jedoch wieder ein wenig zurückruderte und sich nicht mehr weiter dazu äußern wollte – das eine Bekannte von ihr erlebt haben solle.

Am wichtigsten sei es Opfer Gehör zu schenken, gegenüber Leslie äußert sich Baso aber mehrfach eher negativ und stellt ihre Entscheidungen stark infrage. Sie schildert dafür, wie belastend die Woche für sie gewesen sei, offenbar, weil Fans durch die Erwähnung ihres Namens auch sie mit ins Thema gezogen hatten – erstrangig ging es natürlich keinesfalls um sie. Ihren Twitter-Account hatte sie jedoch schnell privat gestellt und seitdem nicht mehr gestreamt. In ihren Alltag will sie nun wieder langsam hereinkommen.

Sie schließt ihr Statement damit ab, dass sie allen, inklusive Leslie und Vlesk wünscht, mit der Sache im Guten und im Frieden abschließen zu können und verlinkt auch nochmal einige Hilfetelefone für den Fall, das jemand, der den Text liest, davon stark betroffen sein könnte.


CN/TW: Erwähnung sexueller Gewalt

Hallo. Aufgrund der engen Verbindung zu Vlesk und der leider unfreiwilligen, namentlichen Nennung von Farbenfuchs und Ihrer ausbleibenden Reaktion, mit mir in ein privates Gespräch zu gehen, melde ich mich auf diesem Weg zur aktuellen Situation. Von den Vorfällen hat mir Vlesk, im Zuge seiner Aufarbeitung, seine Version bereits vor Jahren erzählt. Im Folgenden möchte ich die negativen Erlebnisse von Farbenfuchs nicht relativieren. Ich glaube Ihr, dass sie eine sehr unangenehme, übergriffige Situation erlebt hat und solidarisiere mich mit Opfern einer solchen.

— Das Wichtigste: —
Ich finde es bedauerlich, dass Vlesk damals der Auslöser für unangenehme Situationen war. Ich möchte mein Beileid gegenüber den Betroffenen ausdrücken und hoffe von ganzem Herzen, dass alle davon heilen können. Wie Vlesk sich damals verhalten hat und welchen Schaden er damit bei Betroffenen angerichtet hat, ist absolut daneben und wird zu Recht verurteilt.

Leider entzieht es sich meinem Verständnis, dass Farbenfuchs, !ohne Einverständnis dieser Person!, eine andere Frau als Betroffene anbringt und in diesem Zusammenhang ohne Kontext, den vagen Vorwurf der Vergewaltigung in den öffentlichen Raum stellt. Diese Vorgehensweise im Nachhinein als “im Affekt geschrieben” abzuhandeln, kann ich nicht verstehen. Diese Vorwürfe wurden von Vlesk und der betroffenen Frau abgewiesen und dem glaube ich.
Das ist jedoch ein Schaden, der, auch nach Ihrer späteren Revidierungen und dem Aufruf nicht weiter darauf einzugehen, ebenfalls für immer anhaltend sein wird. Ich sehe im allgemeinen Kontext (siehe Vlesk Statement) tatsächlich keinen konstruktiven Mehrwert seiner namentlichen Nennung. Mir fällt es, sicherlich wegen der emotionalen Nähe zu Vlesk, sehr schwer diese Entscheidung einzuordnen. Was jetzt großflächig daraus entstanden ist, ist viel Verwirrung aufgrund der teilweise ungenauen Aussagen und viel gezielter Hass gegen beide Seiten, was den eigentlichen Sinn dieser Thematik leider sehr stark vernebelt. Ich denke, diese Entwicklung kann nicht im Interesse der allgemeinen Konversation liegen.

Das meiner Meinung nach Wichtigste, was man aus dieser ganzen Sache mitnehmen sollte, ist, dass man Opfern Gehör schenkt. Dass man daran denkt, die andere Seite anzuhören. Dass wir, als Gemeinschaft, Opfer schützen. Auch, indem Sie nicht ohne vorheriges Einverständnis zu öffentlichen Einbeziehungen oder Stellungnahmen gedrängt werden. Zuletzt – mehr Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass leider besonders Frauen oft Opfer von (sexuellen) Übergriffen werden. Dass wir darüber aufklären, es ernst nehmen, dass eigenes Verhalten reflektiert und ggf. angepasst wird.
Das war alles, was ich von mir aus noch zu den wichtigen Vorfällen der letzten Tage sagen kann.

Leider ist meine gesamte Ausgangsposition, aufgrund der engen Verbindung zu Vlesk, in diesem Thema stark emotional voreingenommen, weswegen ich die aktuelle Thematik unmöglich so unvoreingenommen betrachten und abhandeln kann, wie der unbeteiligte Leser.

— Deswegen kurz zu mir: —
Ich hatte im Zeitraum der Geschehnisse (2016,2019) keinen bis sehr oberflächlichen Kontakt zu Vlesk, als auch zu Farbenfuchs. Meine initiale namentliche Nennung von Farbenfuchs war daher sehr überraschend für mich. Leider erfolgte von ihr keinerlei Kontaktaufnahme zu mir, sodass Farbenfuchs zu keinem Zeitpunkt wusste, ob Sie eine betroffene Person ohne Einverständnis oder Vorwarnung einer Trauma-Reaktivierung aussetzt. Vor Farbenfuchs’ Update und Erklärung zu meiner aktiven Nennung habe ich mehrmals, aber leider erfolglos, versucht private Klärung zu !diesem Aspekt! anzufragen. Nicht zuletzt, da ich persönlich die letzten Tage dazu gezwungen wurde meine öffentliche Präsenz zu pausieren, meine Livestreams und bereits geplante Kooperationen abzusagen und damit einhergehend leider ebenfalls zu Schaden komme.
Ich weiß es zu schätzen, dass sie meine Involvierung in ihrem Update aufgeklärt und dem mehr Kontext gegeben hat, hätte mir in meinem Fall jedoch lieber einfach einen, wie von mir mehrmals bei ihr angefragten, privaten Austausch miteinander gewünscht.

In Farbenfuchs’ Update stellte sich heraus, dass ich nicht die einzige Person bin, die ohne Zustimmung erwähnt wurde. Daher ist es wichtig anzubringen, dass man auch bei eigener Trauma Aufarbeitung immer daran denken sollte, unbeteiligte oder beteiligte Opfer, die (noch) nicht bereit sind, Vorfälle öffentlich aufzuarbeiten, nicht unabsichtlich diesem öffentlichen Druck auszusetzen. Vor Ihrem Update habe ich mir tagelang den Kopf darüber zerbrochen, warum ich als Unbeteiligte(!) Person hier auftauche, ohne dass vorher erfragt wurde, ob ich mich dazu emotional und mental in der Lage fühle. Das ist auch in Anbetracht des viel wichtigeren Überthemas leider für mich als fühlenden Menschen relevant.

Ich erspare euch weitere Details darüber, wie unglaublich emotional belastend und beschissen die letzte Woche für mich war. Daher muss ich mir jetzt einige Zeit offline nehmen, um die öffentliche Situation erstmal (zumindest oberflächlich) zu verarbeiten. Ich vermisse meine Community und meine Livestreams und hoffe, dass ich in ein paar Tagen, den Umständen entsprechend, einigermaßen normal dahin zurückkehren kann.

— Zuletzt: —
Ich glaube viele, mich eingeschlossen, sind von allem teilweise verwirrt und haben eine schwere Zeit Geschehnisse und Aussagen einzuordnen oder zu verarbeiten. Ich denke, man merkt deutlich, wie schwer es als außenstehende Person ist, sich ein vernünftiges Urteil über die Gesamtsituation zu bilden. Auch bei mir bleiben Fragen offen, auch mir fällt es schwer die passenden Worte zu finden, um das alles irgendwie einzuordnen…

Da ich, wie wenige in dieser Konversation, den direkten menschlichen Vergleich von Vlesk aus 2015 (da habe ich Vlesk kennengelernt, in den Jahren danach hatten wir teilweise keinen bis sehr wenig Kontakt) und dem Menschen Vlesk ab Ende 2020 (da fingen wir an wieder mehr Kontakt zueinander zu haben) habe, erlaube ich mir eine menschlich differenzierte Einschätzung seiner Person, Handlungen, Verhaltensweisen und seinem Auftreten.
Daher empfinde ich PERSÖNLICH Vlesks Aufarbeitung als glaubwürdig und einsichtig. Er hat Verhaltensmuster erkannt und verändert. Das alles ändert nichts daran, dass die unangenehmen Erfahrungen, die die Beteiligten in 2016 und 2018 erlebt haben, absolut verwerflich und inakzeptabel sind. Nachdem Vlesk und ich Ende 2020 wieder in engeren Kontakt getreten sind und ich einen langen Zeitraum hatte, um die Geschehnisse für mich einzuordnen, habe ich für mich entschieden, dass ich starke Veränderungen und Aufarbeitung in seiner Person erkenne und ihm menschlich daher diese 2. Chance eingestanden habe. Dazu stehe ich weiterhin. Ich verstehe aber auch vollständig, dass diese Sichtweise für viele, die von den Geschehnissen nun zum ersten Mal hören und sich als unbeteiligte Leser darauf einlassen, nicht möglich oder schwer nachvollziehbar ist, sondern ihr enttäuscht, schockiert und empört seid.

Farbenfuchs wünsche ich, dass sie gut durch diese für sie gerade sehr schlimme Zeit kommt, dass sie die Ereignisse verarbeiten kann und schlussendlich davon bestmöglich heilen kann.
Vlesk wünsche ich selbiges aus seiner Position heraus.
Von den Lesenden, die dieses Thema verfolgen, würde ich mir wünschen, dass es weniger hasserfüllte Anfeindungen gibt und die Einsicht, dass man als Außenstehender nie den gesamten Umfang begreifen wird. Bitte nötigt andere Menschen nicht zu Aussagen oder Stellungnahmen. Danke.

Ganz viel Kraft allen Betroffenen. Nutzt diese Situation, um über Consent zu lernen, Verhaltensmuster zu überdenken oder konstruktiv bei Kollegen anzusprechen.

Hilfe-Telefon zu sexuellem Missbrauch: 0800 22 55 530
Hilfetelefon “Gewalt gegen Frauen”: 08000116016
Hilfetelefon “Gewalt gegen Männer”: 0800 123 99 00

Baso in ihrem Vlesk-Statement, Quelle: TwitLonger

Meinung

Sinnvoll wird es auf jeden Fall sein, Baso aus der Vlesk-Thematik ab jetzt herauszuhalten. Zwar kann man an ihrem Statement durchaus einige Dinge kritisieren, trotzdem war die Information über Baso explizit – man hätte sie nicht namentlich erwähnen müssen – nicht wirklich nötig gewesen. Auch andere Personen wurden immerhin nicht namentlich genannt und der große Kontakt zwischen Baso und Vlesk bestand damals laut eigener Aussage noch gar nicht.

Die Aufarbeitung des Themas dürfte jedoch noch weitergehen, Vlesk hat inzwischen seinen Twitter-Account deaktiviert oder gelöscht, aber viele YouTuber sprechen nun über die gesamte Thematik. Gerade wegen der normalerweise großen Unterstützung für Opfer steht aktuell die gesamte Bubble in der Kritik, sich absichtlich so lange es ging nicht geäußert zu haben zu den Vorwürfen. Einige haben es bis jetzt noch nicht getan.

Baso jedenfalls hat ihren Teil getan und kann, außer aufgrund ihres Kontakts zu Vlesk und dem Aufenthalt in der Bubble, nichts für die Vorfälle. Sie hatte sich zwar recht spät erst gemeldet und eingeräumt, nach einer Reaktion Vlesks darauf reagieren zu wollen, immerhin hat sie jedoch ein paar Worte dazu gefunden.


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