“It’s your birthday, and we want you to have fun” heißt es in “Willy’s Wonderland” von 2021 mit Nicolas Cage in der Hauptrolle und Emily Tosta, Beth Grant, Grant Cramer und einigen anderen in den Nebenrollen. Und tatsächlich, Willy’s Wonderland will nicht nur, dass man Spaß hat, nein, der Film ist auch ein großer Spaß.
Gerade für alle, die Lust auf mehr nach dem Erscheinen des Five Nights at Freddy’s-Film (Kritik hier) bekommen haben oder lieber doch etwas ganz anderes haben wollen, dürften hier Spaß an der Nähe zum FNAF-Franchise, aber dem doch ganz anderen Blickwinkel auf eben diese Welt finden.
Handlung/Story von Willy’s Wonderland erklärt
Doch erst einmal ein paar grundsätzliche Dinge zur Geschichte dahinter. Cage, der die namenlose und den ganzen Film über schweigende Hauptperson spricht, fährt sich auf einer Straße außerhalb von Hayesville einen Platten. Die Reparaturen an seinem Wagen kann er jedoch nicht bezahlen, da er kein Bargeld bei sich hat, weshalb er dazu überredet wird in den bereits länger geschlossenen Laden “Willy’s Wonderland” zu gehen und diesen wieder in einer Nacht auf Vordermann zu bringen – dafür bezahlt der Besitzer Tex Macadoo alle Kosten.
Doch mit dem Laden stimmt etwas gehörig nicht. Das weiß auch Liv, die bereits am Anfang davon abgebracht werden muss, das Gebäude anzuzünden. Ihre Wege werden sich im Verlauf des Films noch kreuzen. Denn hinter dem Protagonisten werden die Türen abgeschlossen – er ist auf sich allein gestellt.
Im Gegensatz zu FNAF, wo der Protagonist meist eher hilflos ist, sind die Dinge bei Willy’s Wonderland dieses Mal ganz anders. Anders als die vorher dort eingesetzten Aufräumdienste hat Cage das Vorhaben, am nächsten Morgen pünktlich abfahren zu können. Mit Soda und Sonnenbrille startet er deshalb in seinen Job. Auch ein paar umherlaufende Animatronics sollen ihm nicht im Wege stehen, Warnungen ignoriert er gänzlich.
Ein Mann, ein Wort, ein Job
Obwohl der Film eigentlich gleichzeitig Horror, Action und Komödie vereint, bekommt man eigentlich alles geboten, mit dem gewissen Humor als allgegenwärtiger Unterton. Cage zieht seinen Job, das Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen – auch trotz temporär immer wieder erfolgender Zerstörung und Verschmutzung mit Öl – eiskalt durch und lässt sich von nichts aus der Fassung bringen. Damit erhält er in gewisser Weise übermenschliche Fähigkeiten, die vor ihm tatsächlich noch niemand aufweisen konnte.
Wieso er dafür so qualifiziert ist, kann man sich durchaus fragen. Ob es am Soda-Konsum liegt? Oder vielleicht doch daran, dass er immer wieder fast aufgezwungen eine Runde Flipper spielt zu jeder vollen Stunde, wenn seine Uhr klingelt? Ganz so wichtig ist das für die Geschichte allerdings nicht.
Anders als FNAF ist das Wonderland nicht mit dermaßen viel Hintergrundgeschichte aufgeladen, besitzt allerdings auch nicht wenig davon. Das Ganze ist hier allerdings verhältnismäßig gut erklärt und ergibt subjektiv gesagt mehr Sinn als der 2023 dann erschienene FNAF-Film.
Was uns bei FNAF nicht vergönnt ist, können wir bei Willy’s Wonderland voller Genuss betrachten
Am meisten Spaß macht allerdings die Idee hinter dem Film. In Horrorspielen muss man sich oft piesacken lassen, hat nicht die Fähigkeiten wie die Gegner oder sonstige Benachteiligungen. Größtenteils reicht ein Griff und man ist weg, gerade im Horrorgenre kann man dann oft ganz von vorne erneut anfangen. Und auch bei Horrorfilmen geht es oft hart zur Sache.
Und auch hier ist das nicht anders, immerhin gehen doch sehr viele Personen im rund anderthalb Stunden langen Film drauf. Anders allerdings der Hauptprotagonist, der stellvertretend für die Zuschauer endlich die lang ersehnten Vorteile bekommt.
Fast meditativ fühlt es sich an, wenn man sieht, wie Cage wortlos und mit hochgezogener Augenbraue auf die Animatronics losgeht und einen nach dem anderen erledigt. Nicht wenige hätten sich diese Übermacht wohl auch mal in anderen Horrorspielen gewünscht, hier wird sie Realität und gestaltet das Ganze sogar noch sehr lustig. Liv zum Beispiel sagt zu der Polizistin selbst: “Er ist nicht hier drin mit ihnen eingesperrt, ihr versteht es nicht, sie sind mit ihm hier drinnen eingesperrt”.
Wenn Horror auch mal Spaß macht
Wirklich permanent oder dauerhaft gruselig ist Willy’s Wonderland trotz FSK 16-Freigabe nicht, dafür ist zu viel Verlass auf die Performance von Cage. Dieser ist zwar nicht immer abrufbar, aber sobald er am Zug ist, legt er auch jeden Hebel in Bewegung. Das macht vor allem Spaß beim Zuschauen und erfüllt damit einen wichtigen Punkt, der wohl gerade beim Horror oft zu kurz kommt. Der Humor stimmt.
Entsprechend fällt auch unsere Bewertung von 8 von 10 Punkten aus. Willy’s Wonderland muss sich mit seiner fast schon abgespaceten Geschichte und Herangehensweise keinesfalls schämen, sondern ist ein Streaming-Tipp für jeden an Halloween oder alle Horrorfans. Auch sonst kann man sich den Film aber gut anschauen, unter anderem kostenlos mit Amazon Prime oder erhältlich für ein paar Euro bei anderen Diensten wie YouTube oder Apple TV.
Ein Kommentar
ja das stimmt, der Film ist wirklich nur der reinste Spaß! Schade das FNAF leider nicht so stark unterhalten konnte