Streamlabs, eine der bekanntesten Broadcasting-Softwares für Twitch, auch als SLOBS bekannt, geriet innerhalb der letzten Stunden zunehmend in Kritik – immer mehr werfen der Logitech-Tochter vor, dass sie wissentlich von anderen kopieren würde, es als ihre eigene Arbeit ausgebe und auch bei Markennamen wenig Interesse an Gesetzen und Richtlinien zeigen.
Anfangen hatten die Streitigkeiten damit, dass sich Lightstream darüber auf Twitter lustig gemacht hatte, wie deren Website offensichtlicher Weise nahezu 1:1 durch die Mitarbeiter bei Streamlabs kopiert worden ist und nun Streamlabs Studio ziert. Der Tweet erreichte innerhalb kurzer Zeit ein großes Publikum und wurde dann auch oft retweetet und zitiert, was für weiteren Trubel sorgte.
Streamlabs reagiert darauf – das sei nur ein Fehler gewesen
Im Gegensatz zu den späteren Vorwürfen reagierte man bei Streamlabs noch darauf, was hier vorgeworfen wurde. Mit einem kurzen Tweet entschuldigte man sich und gab an, dass es sich hierbei um einen “Fehler” handele (“We made a mistake”). Eigentlich sollte diese Website, wie man in der Antwort angab, gar nicht online gehen, da es sich nur um eine Textholder-Version gehandelt hätte. Zusammen mit dem Tweet wurde dann die eigentliche Seite online gestellt.
Trotzdem bleibt dann natürlich fraglich, wieso man überhaupt eine solche Website 1:1 nachgebaut hatte. Warum sollte man, wenn man ein eigenes Produkt gestaltet, so schamlos abkopieren, auch, wenn es nur eine voreilige Version ist? Um den Fehler zu beheben, hat man sich zudem, wie SLOBS zusätzlich angeht, an Lightstream gewendet und im Tweet noch einmal erwähnt, dass das Team dort “great” sei. Damit war das Thema aber noch nicht vorbei.
Es folgte ein ganzes Gewitter an Tweets, das SLOBS in eine unangenehme Position stellten:
Denn die bekannte Software, auf die Streamlabs basiert, da sie Open Source ist, OBS (Open Broadcaster Software Project) tweetete danach, dass man auch selbst Probleme habe mit dem Team von Streamlabs. Unter anderem deshalb, weil man mit der Nutzung des Namens OBS nicht zufrieden war.
Bereits in der Vergangenheit hatte man bei Streamlabs dafür gesorgt, dass die Beteiligten am kostenlosen OBS-Projekt weniger Spaß an den Praktiken hatten. Aufgrund der ähnlichen Software-Namen war es immer wieder zu Verwechslungen gekommen und einige Nutzer berichten auch davon, dass SLOBS Werbeanzeigen auf Google für den Namen OBS geschaltet haben soll, um Downloads von ahnungslosen Nutzern, die den Unterschied nicht kennen, zu erhalten.
Im Gegensatz zu OBS ist bei Streamlabs nicht alles kostenlos, für einige Features muss gezahlt werden.
Immer mehr melden sich und zeigen, wie sie von Streamlabs “über den Tisch” gezogen wurden
Doch das war es noch nicht, neben alten bekannten Firmen wie Elgato, die mit dem Release von “Streamlabs Stream Deck” eine direkte Konkurrenz zu ihrem damals innovativen und neuen Produkt “Elgato Stream Deck” bekamen, das sich namenstechnisch auch sehr nah annäherte (wie man so schon merkt) und dessen einziger Vorteil eigentlich war, dass man es auf dem Handy verwenden konnte, statt dafür einen kleinen Bildschirm wie bei Elgato zu kaufen, kamen nämlich auch noch unbekannte Stimmen dazu.
Unter anderem auch ein Kryptowährungen-Spendenservice, dem eine gute Kollaboration versprochen wurde, die dann jedoch sitzen gelassen wurden und später sehen mussten, wie man als “Pioneers” vonseiten Streamlabs alles selbst gemacht und released hatte.
Auch der Anbieter “JoinCombo” für das Ausschneiden von Livestreams und Clips berichtete darüber, wie man ihm mit CrossClip seinen Bereich wegnahm und ihn dann mit seiner eigentlichen Idee dumm aussehen ließ.
Insgesamt fördert diese Diskussion zutage, wie problematisch sich die Logitech-Tochter hier oftmals verhalten hat – nun ist die Frage, wie man bei Streamlabs darauf reagieren wird und ob man die Vorwürfe annimmt oder sich verteidigt. Aktuell gibt es, außer der Antwort auf Lightstream, jedoch noch kein Statement.
4 Kommentare
Ach du kacke..
Da hat wohl echt jemand vergessen, dass man auch seinen eigenen Hintern bewegen muss und nicht schamlos kopiert von den anderen. Besonders die “Entschuldigung” ist bescheuert und nur dafür da, um sein eigenes Image nicht in den Dreck zu ziehen, da bin ich mir sicher. Ich meine wie konnte es aus Versehen passieren das man die Seite fast 1 zu 1 kopiert hatte von einem Konkurrenten und es aus Versehen online gestellt hat? Richtig! Gar nicht
Auch anhand der ganzen anderen Beispiele merkt man ja, dass man sich hier generell nicht mit Ruhm befleckt hat.
Ich hab noch nie jemanden SLOBS sagen hören
Jetzt hast du’s