Seit einigen Monaten sieht man Max Schradin wieder öfter vor der Kamera, allerdings nun auf seinem eigenen Kanal und bei anderen Influencern. Auch beim Weihnachtsevent von MontanaBlack war Schradin als Moderator dabei gewesen. Bekannt geworden ist er allerdings mit 9Live. Über diese Zeit seiner Karriere hat er nun nochmal gesprochen.
Für rund zehn Jahre von 2001 bis 2011 war der Fernsehsender 9Live in Deutschland recht beliebt, aber auch kontrovers. Tausende Zuschauer konnten bei den sogenannten Call-in-Formaten anrufen und in der Sendung mitspielen, meist ging es dabei auch um Geld. Und an jedem Anruf verdiente 9Live mit.
Max Schradin war Teil des Moderationteams von 9Live und für seine Moderation schnell bekannt
Max Schradin gehört zweifellos zu den prominentesten Gesichtern dieser Zeit und konnte sich durch seine Auftritte bis heute einen Namen machen. Unvergessen sind seine Ausraster in der Sendung, in der er auch das Mobiliar des Studios zerschlug, wenn die Zuschauer nicht die richtige Antwort auf Lager hatten. Ob Habicht ein H oder mehrere hat, konnte dann schnell der Auslöser für manch unschöne Situation werden.
Doch es ist auch kein Geheimnis, dass sich 9Live einiger Tricks bediente, um die Zuschauer bei Stange zu halten und vor allem dafür zu sorgen, dass viele anrufen. Wie Schradin nun selbst in einem Video erzählte, konnte 9Live so in einer Minute nicht selten 2.500 Euro Umsatz verdienen, in 10 Minuten also 25.000 Euro. Die Sendungen waren extrem lukrativ, auch, weil sie im Vergleich zu anderen Fernsehprogrammen nicht teuer zu produzieren waren.
Max Schradin spricht über Tricks von 9Live – Nicht jede Falschantwort kam direkt von Zuschauern
In einem Video erklärt Schradin nun einige der Tricks. Einerseits kann er bestätigen, wie teilweise die Leitung geglüht hat. Dass beim Zuschalten jedoch gepfuscht worden wäre, verneint er – jeder hätte eine Chance gehabt, durchzukommen. Allerdings seien viele der Falschantworten voraufgezeichnet gewesen und nicht live von Zuschauern gekommen. Das habe man so jedoch auch nie behauptet.
Mit einfachen Fragen und vermeintlich falschen Antworten konnte man so dafür sorgen, dass mehr Zuschauer anrufen. Schradin sagt dazu, dass der einzelne Zuschauer denken muss, alle anderen würden die Antwort nicht wissen, außer er hinter dem Fernseher und der Moderator.
Auch Zooms, Fingerzeigen und Sounds wie Trommelwirbel sorgten dafür, dass mehr Zuschauer anrufen, wie Schradin erzählt. Im Nachhinein bezeichnet er das Vorgehen jedoch als: “Das ist schon grenzwertig”.
Längere Zuschauer hätten aber durchaus Chancen gehabt, weil diese wussten, wann genau sie anrufen mussten und in welchen Spielen, um etwas gewinnen zu können. Auch der heutige Internetstar Knossi war damals einer der Anrufer und konnte, so Schradin, wahrscheinlich sogar mit Plus aus der ganzen Sache rausgehen. Trotzdem sagt Schradin heute: “Ich würde das so nie wieder machen”, für einige Situationen habe er sich im Nachhinein auch bereits entschuldigt.