Schon länger muss sich der Disney-Konzern dem Vorwurf überschwänglicher Botschaften in ihren Filmen konfrontiert sehen. In der New York Times Dealbook Conference äußerte CEO Bob Iger, der seit Ende 2022 wieder die Zügel in der Hand hat, indirekt zu diesem Thema und äußerte vorsichtige, aber deutliche Worte.
Nachdem zuletzt viele der neuen Filme nicht besonders gut im Kino angelaufen waren – trotz großer Budgets – steckt Disney immer mehr in der Bredouille abzuliefern oder in tatsächlich finanzielle Schwierigkeiten zu gelangen.
Disney-CEO Bob Iger: “Haben Sicht verloren, Unterhaltung an erster Stelle, es geht nicht um Botschaften”
Aus diesem Grund kam Iger 2022 auch erneut zu Disney, obwohl er es eigentlich ein paar Jahre vorher verlassen hatte. Wie er nun gestand, glaube er, als er das Unternehmen als Chairman verlassen habe, sei es “schlimmer geworden”.
Er sagte auch, dass die Kreativen bei Disney “die Sicht verloren hätten”, was eigentlich ihre Jobs seien. An erster Stelle stände Unterhaltung. Es ginge eben nicht um Botschaften – ein großer Vorwurf vieler Zuschauer, der jedoch selbst recht kontrovers diskutiert wird. Es gibt durchaus auch Fans, die den neuen Kurs von Disney begrüßen, zuletzt wurde die Kritik aber immer größer und dürfte längst die Mehrheit stellen.
Viele Remakes in den letzten Jahren und Umbesetzungen bei Rollen, sei es eine afroamerikanische Schauspielerin für Arielle oder die Änderung der sieben Zwerge zu sieben mythischen Wesen, von denen nur noch einer kleiner war, Zuschauer fragten sich immer mehr, wohin der Unterhaltungsriese eigentlich damit wollte.
Ob Iger das Blatt jedoch tatsächlich wenden kann, bleibt fraglich. Schon vor seinem Abgang hatte es Kritik an neuen Filmen und Serien gegeben. Wirkliche Änderungen kann es nur auf Langzeit geben und ob die aktuell angestellten Kreativen tatsächlich überhaupt Wille für Veränderung zeigen, muss erst abgewartet werden.