Immer wieder kann man zuletzt, vor allem auf TikTok und Instagram, von “Brain Rot” lesen, öfters wird es auch als “Brainrot” zusammengeschrieben. Aber was steckt hinter dem Begriff und was ist seine Bedeutung? Wir haben die Phrase einmal genauer erklärt.
Direkt dazu zu sagen ist, dass es sich bei dem Wort um ein kontroverses Thema handelt. Seit einigen Monaten wird das Thema – auch wissenschaftlich – heiß diskutiert und inwiefern das Phänomen dahinter tatsächlich so festzustellen sind. Die Meinungen können sich dementsprechend unterscheiden, wir haben versucht den Begriff so neutral es geht zu erklären.
Was ist Brainrot / Brain Rot? – Bedeutung, Ursprung
Aber was ist Brainrot nun? Erst einmal lohnt es sich, die beiden Wörter zu übersetzen. “Brain” bedeutet Gehirn und “Rot” bedeutet Fäule, Moder oder etwas in der Richtung. Es ergibt sich also “Gehirnfäule”, im Deutschen hat das Wort nochmal damit einen zusätzlich eher ekelhaft anmutenden Klang.
Das Newport Institute erklärt Brainrot (bzw. Brain Rot) wie folgt: “Gehirnfäule, manchmal auch als „Gehirnfäule“ geschrieben, ist ein Zustand geistiger Benommenheit und kognitivem Verfall, der aus übermäßiger Bildschirmbeschäftigung resultiert. Gibt es Brainrot wirklich? Es handelt sich nicht um eine medizinisch anerkannte Erkrankung, aber es ist ein reales Phänomen.
Tatsächlich wird Brainrot in den meisten Fällen als Folge von zu exzessiven Bildschirmkonsum verstanden. Verschiedene Inhalte, so die These, könnten Nutzer verdummen lassen. Wer also lange in den sozialen Netzwerken scrollt oder Videos schaut, könnte unter Brainrot leiden. Wie Newport aber ebenfalls schreibt, ist das medizinisch nicht bewiesen, sondern eher subjektiv wahrgenommen.
Was hinter der Diskussion über Brainrot steckt
Brainrot ist damit nichts Neues, sondern der Name für zweierlei Phänomene. Erstens wird immer wieder behauptet, die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen würde durch kurze Videos rapide abnehmen. Und zweitens würde der Mensch durch das Anschauen von kurzen Videos manchmal sogar dümmer. “Da sind mehrere Gehirnzellen abgestorben” ist ein Spruch, den man in mancher Kommentarspalte öfters lesen kann.
Das Phänomen ist also sozusagen ein Wort für diese Erscheinungen und Behauptungen, die es schon länger gibt. Allerdings ist es damit genauso kontrovers. Denn wirklich belegt ist die Abnahme der Aufmerksamkeitsspanne eben doch nicht, trotzdem wird darüber heiß diskutiert. Tatsächlich werden Menschen durch Smartphones eher abgelenkt, aber ob daraus tatsächlich eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne resultiert, ist nicht gesagt. Auch, dass Gehirnzellen sterben, wenn man Videos anschaut, ist eher unwahrscheinlich.
Trotzdem geben immer mehr Nutzer an, dass sich ihre Konzentrationsfähigkeit durch Internet-Konsum verschlechtert haben soll. Durch die ständige Erreichbarkeit und teilweise stundenlangen Konsum von Inhalten auf den gängigen Apps kann es also durchaus sein, dass man einen gewissen Überdruss bemerkt. Auch kann es sein, dass man bei Clips wählerischer wird und früher anfängt zu skippen, statt das Ende eines Clips abzuwarten. Dann könnte auch die Aufmerksamkeitsspanne sinken und die Lust sich zu konzentrieren – auch wenn das im echten Leben so einfach eben nicht ist, wie auf TikTok.
Brainrot als Meme im Internet
Doch Brainrot hat auch noch eine weitere Komponente. Wie hinlänglich bekannt, enthält das Internet immerhin auch viel Ironie und Sarkasmus. Entsprechend oft wird Brainrot auch als Meme verwendet und dient er dazu, zum Beispiel Aktivitäten oder verschiedene Postings abzuwerten. “Davon habe ich Brainrot bekommen” kann also auch eine ironische Beleidigung sein.
Das Thema rund um Brainrot wird jedoch, wie erwähnt, noch immer heiß diskutiert. Auch deshalb hört man davon immer öfter.