Comicschau

LTB DuckTales 2


Dagobert, Quack, Nicky, Tick, Trick & Track
Cover LTB DuckTales 2

7,99 €, 236 S.

Die Gold-Odyssee

In den USA ist diese siebenteilige Saga namens “The Gold Odyssey” bereits 1990 erschienen, fast dreißig Jahre später findet sie endlich auch den Weg zu uns. Wie bei Band 1 gilt: Wenn man nicht gespoilert werden will, bitte nicht weiterlesen! Bei einer Geschichte mit mehreren Cliffhangern lässt es sich einfach nicht vermeiden, wenn die Kritik noch auf Details eingehen soll.

Kapitel 1: Panik am Pol

Dagobert ist in einem Raupenfahrzeug am Nordpol unterwegs, als die Verbindung zum Camp abreißt. Quack und die Neffen machen sich auf die Suche. Die Rede ist u.a. von einem Eisbärmonster. Aber eine deutlich menschlichere Bedrohung scheint ebenfalls vorhanden zu sein.

In der Geschichte passiert so viel, dass eine übersichtliche Zusammenfassung schwer möglich ist. Teilweise ist der Erzählstil auch ziemlich hektisch, dadurch bleibt man als Leser aber auch am Ball. Auch die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels sind ein starkes Stilmittel.

Kapitel 2: Der Mond aus Gold

Dagobert hat mittlerweile von einem Meteoriten aus Gold erfahren, der in Neu-Schlammazonien auf die Erde geprallt ist. Leider hat auch Mac Moneysac von der Sache erfahren, und die Indios haben etwas gegen Fremde, die ihren “Mond aus Gold” rauben wollen…

Ich mag eigentlich keine grausamen Eingeborenen und bin froh, dass diese heutzutage immer seltener auftauchen.

Kapitel 3: Der letzte Druide

Doofy und Tick geraten in Stonehenge in die Fänge eines irren Druiden. Da Doofy durch Zufall Gold produzieren konnte, verpasst ihm der Druide eine Gehirnwäsche und hetzt ihn auf seine Freunde.


Für mich eindeutig der Tiefpunkt der Geschichte. Eine derartig unkontrollierte Mordlust habe ich auch schon lange nicht mehr gesehen, und Langhans spielt hier auch noch sehr würdelos mit dem Tabuthema “Tod”.

Kapitel 4: Verschollen hinter der Milchstraße

Richtig interessant wird die Geschichte erst hier: Moneysac hat sich zwar den Goldmeteoriten im All geschnappt, wurde aber von Außerirdischen angegriffen und schafft es mit dem beschädigten Raumschiff garantiert nicht mehr sicher zurück zur Erde. Dagobert hilft ihm, natürlich unter der Bedingung, selbst die Hälfte vom Goldklumpen zu bekommen, aber es kommen noch ein paar Dinge dazwischen. Die Ducks treffen auf Captain Finna (die anmutigste Müllfrau der Galaxis!) und die Weltraumpiraten rund um Omio Rexx.

Kapitel 5: Der Verdammte von Sarras

Bei der Konfrontation mit den Piraten wurde das Duck’sche Raumschiff beschädigt, weshalb unsere Erdenhelden nun nach Finnas Empfehlung zu einer Werkstatt auf dem Planeten Sarras fliegen. Kein ungefährlicher Ort… das muss besonders Mac Moneysac erfahren, denn er sitzt in einer Wüste voller Gold fest!

Kapitel 6: Der Blaue Planet

Die Ducks und Moneysac sind auf dem Weg zurück zur Erde. Dagobert und Moneysac streiten sich wie erwartbar um das Gold, aber da gibt es ein viel dringenderes Problem: Der Treibstoff…

Kapitel 7: Ein goldenes Ende

Nachdem die Ducks sich aus dem Meer gerettet haben, ist Dagoberts Laune verständlicherweise auf einem Tiefpunkt. Just zu diesem Zeitpunkt starten die Panzerknacker einen Angriff aus dem Untergrund. Der hat Folgen…

Irgendwie wirkt die Saga etwas unbalanciert. Der wirklich gelungene Hauptteil (die Weltraumreise) erstreckt sich von Kapitel 4 bis 6, alles davor ist eher Vorgeplänkel, und der Schluss wirkt ein wenig angeklebt. Für sich gesehen ist der letzte Teil aber ebenfalls ein tolles, wenn auch deutlich geerdeteres Abenteuer, das zudem das notwendige Happy-End darstellt. Die Zeichnungen von “Die Gold-Odyssee” sind mit denen von “Die Jagd nach der Nummer Eins” auf Augenhöhe.

Rückkehr zum Mond

Es geht schon wieder raus ins All, allerdings diesmal “nur” zum Mond. Dort war Dagobert schon mal, musste aber sein altes Fräckchen zurücklassen. Tick, Trick und Track sind Dagoberts Mondstein-Schmuckanhängern so beeindruckt, dass man gemeinsam wieder auf den Erdtrabanten fliegt. Dort warten aber einige seltsame Verwicklungen…


Eine hübsche, harmlose, aber unterhaltsame Geschichte hat sich John Blair Moore (den ich für einen sehr unterschätzten Autor halte) hier ausgedacht. Dass bei den Zeichnern ein junger Wanda Gattino mitgearbeitet hat, merkt man den Zeichnungen nicht an. Die Behausung der Außerirdischen hat aber schon was für sich.

Himmelhoch jauchzend

Immerhin eine Geschichte kommt von William Van Horn (geschrieben von John Lustig), der mit den DuckTales-Figuren recht Ansprechendes erschaffen konnte. Hier geht es um ein extrem hohes Luxushotel, welches mit allerlei Skurrilitäten gefüllt ist, inklusive Pansenkracher… äh, Panzerknacker. Die haben das Hotel unter ihre Kontrolle gebracht.

Mit der Fernsehserie hat all das weniger zu tun – nicht zuletzt deswegen, weil die Panzerknacker hier ganz klar dem Barks’schen Original nachempfunden sind und nicht den etwas vielfältigeren DuckTales-Gaunern (denen man in diesem Band auch mehrfach begegnen kann). Trotzdem ganz lustig, wenn man nicht zu sehr über die Sache nachdenkt.

Fliegen mit Vergnügen

Dagobert beauftragt Düsentrieb mit einem neuen Projekt: Luftschiffe! Doch als der Zeppelin beschädigt ist, braucht es ein anderes Projekt, an dem der Erfinder und Helferlein zuvor gearbeitet haben.

Irgendwie spannungsarme Geschichte, bei der nichts Interessantes passiert – so sehe ich das zumindest.

Die Tiger-Lilly

Wahrscheinlich die schlechteste Kurzgeschichte im DuckTales-LTB: Dagobert will bei einer Flugschau mit seiner Tiger-Lilly aufsteigen, die prompt auseinanderfällt. Quack kennt einen, der ein solches antikes Schmuckstück hat. Die Maschine steht im Dschungel…

Ja, also das ist dann doch eher unausgegorener Klamauk, aber immer noch besser als der ganze erste DuckTales-Classics-Band zusammen.

Der Gedanken-Detektor

Eine der allerersten Egmont-DuckTales-Geschichten (warum tut sich der Verlag so schwer mit den amerikanischen, teilweise von italienischen Künstlern gezeichneten K-Codes?). Inhaltlich deutlich interessanter als die beiden Vorgänger: Daniel Düsentrieb hat ein Gerät entwickelt, mit dem man Gedanken lesen kann. Ja, ja, immer diese Erfinder… da braucht es schon Nicky, um ihm klarzumachen, dass eine solche Erfindung moralisch bedenklich ist und eine große Gefahr darstellt! Und leider etwas zu spät, denn die Panzerknacker sind an der Sache dran. Sie schalten Quack aus, kidnappen Dagobert und seine Großneffen und zwingen Dagobert, den Ganoven Geld zu schenken. Wie kommt man da wieder heraus? Nun, Nicky ist noch frei…


Spannende Geschichte. Was passiert, wenn Kriminelle Gedanken lesen können? Gruselige Vorstellung. Hier sind die Panzerknacker mal ordentlich gefährlich dargestellt. Dass es letztendlich auf Nicky ankommt, die mit ihrer Gewitztheit die Situation in Ordnung bringt, gefällt mir auch sehr gut. Schöner Abschluss.

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Spectaculus

Ich lese Comics, seit ich denken kann - oder vielleicht sogar noch länger.
Ansonsten bin ich ein großer Musikfan und mache mir ständig Gedanken über alles und jeden.

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