Die mittlerweile immer berühmter gewordene Plattform OnlyFans spricht bald ein Verbot von Pornos aus, um die Seite für Investoren wieder interessanter zu gestalten, die sich zuletzt immer mehr darüber beschwerten, dass die Inhalte nicht angemessen seien. Vor allem um neue Investoren sorgt man sich, weil diese kein Interesse mehr haben. Aber was würde dieses Verbot nützen und tut sich die Plattform damit selbst einen Gefallen?
Investoren und Sponsoren klingen zuerst einmal auch richtig und wichtig, das Problem ist nur, dass OnlyFans dafür einen der Hauptgründe der Registrierung der wohl meisten Nutzer von der Seite kicken würde. Denn sexuell explizite Inhalte sollen komplett verboten werden, was in voraussichtlich 2 Monaten bereits geschehen sein soll, wie t3n berichtet. Natürlich wollen Investoren aber auch Geld sehen und nicht nur ein gutes Image des jeweiligen Dienstes. Wenn OnlyFans also jetzt diese Inhalte streicht, werden die Einnahmen schlagartig weniger werden, da einige Nutzer die Plattform verlassen, komplett umziehen, um sich alle Türen offenzuhalten und nichts zu riskieren oder eben keine Abonnements mehr abschließen oder aufrechterhalten.
Das Image von OnlyFans ist sowieso durch Pornografie befleckt
Hinzu kommt, dass OnlyFans ernsthafte Probleme haben könnte das eigene Image reinzuwaschen. Und wer Investoren kennt, weiß, dass diese sich bei kritischen Plattformen auch weiterhin abwenden, selbst wenn es dann ein Verbot gegeben hat. Gleiches sah man damals genau so bei Tumblr, die ebenfalls einen ihr Hauptgeschäftsräume mit den Pornos und sexuellen Inhalten weg bannen ließen. Das sorgte dafür, dass der Marktwert extrem sank und die vorher noch für eine Milliarde gekaufte Firma von Automattic für gerade einmal unter 20 Millionen Euro nur ein Jahr nach dem Verbot erworben werden konnte.
Aus diesem Grund stößt OnlyFans jetzt auch auf viel Kritik, nicht nur vonseiten der Creators, die aus Unsicherheit jetzt wahrscheinlich alle wechseln werden, um nicht kurzfristig trotz eigentlich erlaubter Inhalte von der Plattform zu fliegen und ihre Existenz zu verlieren, sondern auch, weil einige Nutzer bereits jetzt sehen, dass die Sache nicht gut ausgehen wird. Investoren hinterherzulaufen und deshalb seine Hauptverdienstquelle abzuknöpfen, ist nie eine gute Sache.
Und das Irrsinnigste daran ist noch, dass man selbst gar nicht weiß, wie viele Creators wirklich davon betroffen sind, da man dies offenbar gar nicht wirklich einschätzen kann. Das bedeutet hart gesagt, dass OnlyFans sich selbst nicht bewusst macht, was das für sie bedeutet. Dabei ist es von außen relativ einfach einschätzbar, dass ein Großteil der Einnahmen, die durch Beteiligung von Creators auf der Plattform entstehen, aus genau diesem Sektor kommen dürften. Denn nicht umsonst ist OnlyFans hierfür bekannt.
OnlyFans will statt Pornos jetzt Kochvideos und anderes
Noch eigenartiger wird das Ganze aber, wenn man bedenkt, was die Plattform selbst vorhat. Man will nämlich die Plattform der Kreativen werden, also so etwas Ähnliches wie Patreon. Darunter auch Koch-Videos oder Streams. Dazu passen sexuell explizite Inhalte natürlich gar nicht, denn es sollen sich beim Schauen eines Koch-Livestreams plötzlich natürlich keine pornografischen Videos öffnen. Schließlich soll die Aubergine gekocht werden und nicht, naja, ist ja auch egal.
Die eigenen Zuschauer wirklich beeindrucken dürfte das insofern aber wahrscheinlich auch nicht, da diese zusammen mit dem Creator natürlich auch umziehen können. Das mag dann zwar nicht der beste Weg sein für die Ersteller dieser Videos, aber wohl ein nötiger, wenn ansonsten eine Sperrung die Konsequenz wäre.
Investoren finden OnlyFans aktuell eher doof
Ziel ist es also mehr Sponsoren und Investoren zu finden für die Seite und dafür einen Grundbaustein der Einnahmen wegzuwerfen. Wie gut das funktionieren kann, wird sich in der Zukunft dann zeigen. Ein Abstieg wie Tumblr ist zwar denkhaft, die Frage ist aber, ob man diesen Schritt wirklich in der Form durchsetzen wird, wenn man merkt, dass damit einige Einnahmen verloren gehen.
Dass sich eine Plattform versucht von ihrem Image loszusagen, ist allerdings hier eben nicht das erste Mal und wahrscheinlich auch nicht das letzte. Ob das klappen wird und tatsächlich mehr Creators zu OnlyFans gehen und andere Bereiche abdecken und dann die Investoren einsteigen, ist eine andere Frage und wird sich zeigen.
Ein Kommentar
Persönlich verstehe ich die Idee von OnlyFans, aber Naja ist wohl nicht die beste Idee. Ich meine, sie sind für diese Inhalte am meisten bekannt und deren Markt ist, halt größtenteils das. Dadurch werden sie sicherlich viele Verluste geben beim Umsatz. Und ich glaube, das könnte Investoren noch mehr abschrecken, also mit den sinkenden Umsatz