Comicschau
LTB 488 - Läuft bei mir! 7

LTB 488 – Läuft bei mir!


LTB 488 - Läuft bei mir! 8

5,99 €, 256 Seiten

Klick ins Chaos

 

Donald soll sich um Dagoberts digitale Kommunikation kümmern, während dieser auf Schatzsuche geht. Das geht solange gut, bis Dussel auftaucht. Man ahnt, was dann passiert…


Ganz netter Auftakt, aber vorhersehbar. Gottardos Zeichnungen passen.

 

Die Stadtseilbahn

 

Nach Daniel Düsentriebs Idee will der Bürgermeister eine Seilbahn für den ÖPNV bauen. Ärger gibt es, weil sowohl Dagobert Duck als auch Klaas Klever den Auftrag wollen, und sich jeweils nicht dem anderen unterwerfen wollen. Beide haben zwar gute Ideen, fangen dann aber wieder an, das Ganze persönlich zu nehmen. Es braucht eine List, um die Streithähne irgendwie zur Zusammenarbeit zu bringen…

Interessanter Plot, den es so meines Wissens nach noch nie gab, der aber angenehm an Duck/Klever-Geschichten von Pezzin erinnert.


 

Bis zum letzten Zwitscher

 

Einer der ungewöhnlichsten Mauscomics der letzten Jahre. Umgesetzt hat die inhaltlich sehr aktuelle Story (Thema Fake-Profile bzw. Identitätsdiebstahl) Claudio Sciarrone, einer der wichtigsten PKNA-Zeichner – dementsprechend unorthodox und modern ist die optische Gestaltung. Ähnlich wie bei “Darkenblot” von Casty/Pastrovicchio hat man es hier also mit einem generalüberholten Italo-Maus-Stil zu tun, der dem “neuen Phantomias” nicht unähnlich ist.

Inhaltlich geht es darum, dass jemand im Namen Mickys bei Zwitscher Geheimnisse ausplaudert. Während Kommissar Hunter fest an Mickys Unschuld glaubt, ist der Bürgermeister schnell davon überzeugt, dass Micky eine Bedrohung ist. Micky wiederum geht dem Faker blindlings in die Falle, jagt dann dem Pizzaboten Pappe hinterher. Der hat tatsächlich ein Geheimnis, aber eines, das die ganze Sache in völlig neuem Licht dastehen lässt…

Toller Aufbau. Ein paar Logikfehler sind leider dabei. Sciarrones moderne Zeichnungen wirken auf mich oft flach, bekannte Figuren (in erster Linie Hunter und Issel) sehen merkwürdig aus, der Bürgermeister wirkt überhaupt nicht wie eine menschliche Figur, und auf Hintergrunddetails scheint er auch inzwischen vollständig zu verzichten. Eine gewisse Lustlosigkeit im Strich (gerade verglichen z.B. mit seinen beiden Beiträgen zu Micky Mystery) kann man auch nicht ganz abstreiten, zumal auf Seite 78 ein Zeichenfehler auffällt.


 

Zu hoch gestapelt

 

Was kann Dussel eigentlich? Nicht viel, oder? Anscheinend doch – er kann Dinge stapeln! Im Prinzip ist das hier eine “Meister-seines-Fachs”-Geschichte, nur mit Dussel anstelle von Donald. Damit ist auch das Ende vorweggenommen, das eher unbefriedigend ausfällt. Die Zeichnungen sind ein bisschen ungewöhnlich, aber nicht wirklich schlecht.

 

Einfach smart


 

Klever ist begeistert von der modernen Technik. Dagobert auch… Netter Einseiter.

 

Der Garderobot

 

Eine sehr ungewöhnliche Geschichte, die bekannte Muster geschickt variiert. Das fängt damit an, dass es zwar um eine Erfindung geht, die auch eigentlich von Düsentrieb stammt, doch der geht in den Urlaub und überlässt Dagobert seine Denkkappe. Dagobert wiederum will mit dem Garderobot die Sehnsüchte der Menschen bedienen, die gerne wie ihre Idole (Filmstars) aussehen würden. Das geht, man ahnt es, nur eine Weile lang gut…


Ein schönes Plädoyer für Individualität, und auch für die Schönheit des Unperfekten und Unglamourösen.

 

Tücken der modernen Technik

 

Donald durchläuft eine digitale Schnellkur in drei Phasen: Erst volle Smartphone-Packung, dann digitale Steinzeit, und am Ende meint er, Gustav mithilfe der modernen Technik veräppeln zu können. Jeweils natürlich mit Nebenwirkungen.

Nicht so spannend und ein bisschen zu sehr mit “erhobenem Zeigefinger” geschrieben, Gottardos Zeichnungen überzeugen aber wieder.


 

APPsolut sinnvoll

 

APPropos lehrreich (Mann, bin ich heute wieder witzig!): Auch dieser Sechsseiter ist recht stark auf Kinder zugeschnitten, die man über Smartphones und ihre Funktionen informieren muss. Dass Goofy sich nicht dran hält, war ja klar… Das Beste hieran sind Luciano Gattos feine Zeichnungen. Ansonsten eher mau.

 

Der fünfeinhalbte Geschmack


 

Der fünfeinhalbte Geschmack: Alessandro Sisti zum Zweiten, und wieder mit einem Zeichner, den man vor allem mit PKNA in Verbindung bringt (Lorenzo Pastrovicchio). Diesmal geht es ums Essen und eine neue Geschmacksrichtung. Primus von Quack erzählt von den Magnyam, Verwandten der Maya, die das Mjam erfunden haben – eine Art Geschmacksverstärker. Die Ducks suchen nun danach, seltsamerweise finden sich überall Abdrücke von Zähnen! Und auch Klaas Klever ist der Sache auf der Spur…

Spannend erzählte, unvorhersehbare Geschichte im Stil der LTB-Hochphase. Dass Dagoberts Unternehmungen oft ein böses Ende nehmen, ist ja bekannt, aber die hier gezeigten Auswirkungen sind schon sehr heftig und hart an der Grenze des noch Akzeptablen. Pastrovicchios Zeichnungen sind aber fraglos genial.

 

Kino, Knusper und Krawall

 


Warum geht Oma Duck so selten ins Kino? Die Antwort lautet Franz. Eher lahm.

 

Funkstille

 

Dänische Phantomias-Geschichten sind fast immer mit Vorsicht zu genießen, und auch wenn ich Gorm Transgaard für einen guten Autor halte, hat er mich im Verbund mit Giorgio Cavazzano eher selten überzeugt. Aber hier passt (fast) alles: Ein Schurke, der nach einer persönlichen Kränkung alle Handys vernichten will; Phantomias, der das verhindern muss; und Daniel Düsentrieb, der nicht nur eingebunden, sondern geradezu essentiell für die Lösung des Problems ist. Einziger Schwachpunkt: Die Zeit. Auch ein Genie wie Düsentrieb schafft es sicher nicht, innerhalb von zwanzig Minuten ein Raumschiff zu bauen und damit auch noch in den Orbit zu fliegen. Aber ansonsten alles paletti, Cavazzanos Zeichnungen sind viel besser als in fast allen seinen sonstigen D-Codes.

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Spectaculus

Ich lese Comics, seit ich denken kann - oder vielleicht sogar noch länger.
Ansonsten bin ich ein großer Musikfan und mache mir ständig Gedanken über alles und jeden.

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