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LTB 124 – Wettlauf ins Ungewisse / Das gläserne Schwert 7

LTB 124 – Wettlauf ins Ungewisse / Das gläserne Schwert


Zeichnung von Marco Rota: Goofy, Donald + Tick, Trick und Track auf Skiern
Original-Cover LTB 124

258 S., 6.20 DM

 

Das gläserne Schwert

 

In Asgardland ist die Verzweiflung groß: Bald steht die Julnacht bevor, und der grausame Fürst von Niflheim verlangt seinen Tribut. Aber das Ululand ist bereits völlig ausgeblutet und so schickt der Weise Jor einen Uli namens Fridthjof auf die Reise in eine andere Dimension, um den legendären Helden Alf zu finden, der den Fürsten bereits einmal mit seinem gläsernen Schwert besiegt hatte. Doch Fridthjof schafft es nicht in die zehnte Dimension, stattdessen landet er bei Micky und Goofy in Entenhausen – und beim erneuten Versuch, die Dimension zu wechseln, landen alle drei gemeinsam im verschneiten Asgardland. Micky und Goofy entschließen sich, den Unterjochten zu helfen und Goofy behauptet, er wäre der Vetter von Alf (!) – womit eine der fantastischsten Reisen der beiden beginnt. Es stellt sich heraus, dass Goofy nicht ganz so ungeeignet für die Heldenrolle ist wie ursprünglich gedacht: Denn er kann die Illusionen des Schattenfürsten durchschauen…


 

Fans bekommen heute noch feuchte Augen, wenn von der Asgardland-Trilogie die Rede ist – und das völlig zu Recht! Massimo De Vita hat hier sehr viel für seinen Legendenstatus getan – als Autor hat er eine spannende Geschichte geschaffen, die sich aus “Herr der Ringe” genauso wie aus den zugrundeliegenden nordischen Sagen speist, und wie er die verschiedenen Völker des Asgardlandes, die diversen Fabelwesen und die fantastischen Landschaften in Szene setzt, muss man einfach gesehen haben.

 

Eine ausführlichere Rezension gibt es übrigens hier: http://mouse.fieselschweif.de/beste-comics/schwert/

 

Weihnachten im Weltraum


 

LTB 124 ist der Vorläufer des Weihnachts-LTBs, denn bis auf den Einseiter sind alle Stories weihnachtlich angehaucht. Während in den Asgardland-Geschichten Weihnachten nur als Rahmenhandlung (und innerhalb der eigentlichen Geschichte in seiner ursprünglichen, vorchristlichen Forum als “Julnacht”) eine Rolle spielt, ist diese Geschichte von Massimo Marconi und Romano Scarpa zweifellos ein Weihnachtsklassiker.

 

Donald kommt sich nach einer ganzen Reihe von unglücklichen Vorfällen nutzlos vor und ist geradezu depressiv geworden. Und das kurz vor Weihnachten! Dann soll er auch noch 300 Kilometer fahren, um einen Weihnachtsbaum abzuholen! Doch dann passiert es: Ein UFO! Und jetzt muss Donald den Außerirdischen, die den Planeten Marsipan (!) sprengen wollen, erklären, was Weihnachten ist…

 

So weit eigentlich eine großartige Geschichte, daran gibt es nichts zu rütteln. Sehr merkwürdig finde ich es allerdings, dass beim Festessen am Ende Gustav auftaucht und Daisy nicht!


 

Das Turnier von Asgardland

 

Es ist Weihnachten, und es ist wieder… Zeit für einen Besuch im Asgardland. Jor schickt seinen Helden einen intergalaktischen Hilferuf. Micky und Goofy allerdings denken zunächst, sie wären in der falschen Dimension gelandet, denn in Asgardland hat der Fortschritt Einzug gehalten. Der Grund für Jors Hilferuf ist jedoch der, dass ein Vulkan die Heimat der Ulis bedroht. Das Einzige, was den Ausbruch noch abmildern könnte, wäre ein riesiger Kristall. Der gehört dem König der Grönen, und dieser will das Schmuckstück nur hergeben, wenn der legendäre Vetter von Alf (also Goofy) für ihn beim Turnier von Asgardland antritt. Goofy als Ritter oder Bogenschütze? Na, das kann ja heiter werden…

 

Viele neue Figuren und Elemente des Asgardlandes werden eingeführt, während bereits bekannte gut eingesetzt und weiterentwickelt werden. In puncto Spannungsbogen kann das “Turnier” aber nicht mit dem “gläsernen Schwert” mithalten. Das liegt einerseits an der starken Konzentration der Handlung auf einen Schauplatz, andererseits am Ende. Dieses bereitet zwar den Boden für weitere Fortsetzungen, macht Goofys heldenhaften Einsatz aber im Nachhinein ziemlich sinnlos. De Vitas Zeichnungen sind qualitativ ungefähr gleich wie bei Teil 1, unterscheiden sich  allerdings in Details und wirken dadurch ein wenig individueller (z.B. bei Mickys Gesicht, was nun weniger nach Scarpa-Imitation aussieht).


 

Die Rückkehr des Fürsten von Niflheim

 

Es ist mal wieder Weihnachtszeit, und Minnie hat Pluto aus Versehen ins Asgardland geschickt (sie wusste ja nicht, dass die Blumenschale in Wahrheit ein Dimensionsvektor ist…). Micky wird daraufhin von Sorge und Albträumen geplagt, bis Jor im Traum Kontakt mit ihm aufnimmt. Wie Micky den Dimensionsübertritt letztendlich schafft, gehört zu den markantesten Szenen der gesamten LTB-Geschichte. Und die Suche nach Pluto ist nicht die einzige Aufgabe, die sich Micky und Goofy dort stellt, denn der Fürst von Niflheim ist wieder auferstanden. Nicht ganz, aber seine Maske reicht, um jemanden böse zu machen. Und da das gläserne Schwert verschollen ist, muss man sich diesmal erst einmal auf die Suche nach dem Stern von Aldebaran machen, welcher die Gedankenlesefunktionen der Maske blockiert.

 

Im Prinzip wiederholt die Geschichte viele Elemente aus der ersten Asgardland-Story, wenn auch geschickt variiert. Die neuen Einfälle sorgen dafür, dass sich De Vita nicht selbst plagiiert, dennoch reicht keine der Fortsetzungen richtig an “Das gläserne Schwert” heran. Die Zeichnungen sind gut wie immer, auffällig sind hier an einigen Szenen Gesichtsausdrücke, die recht stark an den späten Floyd Gottfredson erinnern.


 

Die Spürnase

 

Strolchi-Einseiter mit einem Wortwitz, der ganz nett auf Deutsch funktioniert.

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Spectaculus

Ich lese Comics, seit ich denken kann - oder vielleicht sogar noch länger.
Ansonsten bin ich ein großer Musikfan und mache mir ständig Gedanken über alles und jeden.

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