Comicschau
Donald Duck Sonderheft 392 7

Donald Duck Sonderheft 392


Donald Duck Sonderheft 392 8

7.1.2020, 3,99 €, 55 S.

Das Cover ist ganz ordentlich. Nur die Neffen sehen mir etwas zu zackig aus.

Kalt erwischt, warm empfangen

Interessante Geschichte von Kari Korhonen: Donald und seine Neffen landen aus Versehen nicht in Dulloraca (komische Namensgebung), sondern am kältesten Ort der Welt. Dort gibt es aber auch einiges zu entdecken, nämlich das freundliche Volk der Pinga…

Ordentlich. Ein bisschen merkwürdig finde ich es aber, dass die Pinga einerseits Kälte lieben, andererseits aber ja wohl doch lieber im Warmen sind – und überhaupt, dass es direkt unter dem kältesten Ort der Welt warm sein soll…

Der passende Mantel (EV)

Ganz netter Einseiter.

Eine bewegte Nacht

Dietram Duck soll sich das Schlafwandeln abgewöhnen, indem er sich einer Wandergruppe anschließt. Das passt dem aber gar nicht in den Kram. Zumal Schlafwandeln im Wald ganz schön folgenreich sein kann…


William Van Horn hat seine Erfindung Dietram Duck gerne mal eingesetzt, Dagoberts Auftritt ist hier nur Alibi. Trotzdem finde ich die Geschichte ganz unterhaltsam, gerade weil ich den Humor und Erzählstil von Van Horn senior mag. Insgesamt vielleicht sogar meine Lieblingsgeschichte im Heft – alleine die surreale Atmosphäre der Bäume im nächtlichen Wald hat schon was, ebenso das Aufeinandertreffen mit einer Eule.

Eskimoparka (EV)

Skurriler Einseiter.

Aus alten Zeiten (EV)

Oma Duck (die in dieser Geschichte Lehrerin ist, warum auch immer) und ihre Klasse besuchen das Fort Entenhausen. Dort treffen sie auf einen alten Feldwebel, der nach wie vor nicht das Geheimnis preisgeben will, wie man einst den Belagerungsring durchbrechen konnte, zwei verdächtige Subjekte, und jede Menge Erde. Wo ist da der Zusammenhang?

Gar nicht schlechte Geschichtsstunde mit auch recht stimmungsvollen Zeichnungen von Jack Bradbury. Wenn man ignoriert, dass laut Don Rosa das Fort ja eigentlich auf dem Hügel stand, auf dem heute der Geldspeicher steht, kann man die Geschichte durchaus goutieren.

Entenhausener Geschichte(n), Folge 286: Vater und Sohn

Ganz gut geschriebener Artikel über William Van Horn und Noel Van Horn. Gerade eben habe ich erfahren, dass der langjährige Autor der Entenhausener Geschichte(n), sowie Übersetzer und Comic-Experte, Wolfgang J. Fuchs von uns gegangen ist. RIP und auch die Comicschau spricht der Familie ihr Beileid aus!

Leserforum

Meiner Meinung nach war Oma Duck mit ihrem E-Auto der Zeit schon voraus, wenn auch unbeabsichtigt: Schließlich haben wir den enormen weltweiten CO2-Ausstoß sowie die Feinstaubbelastung dem Einfluss der Öllobby zu verdanken, die dafür gesorgt hat, dass das Thema Elektromobilität jahrzehntelang marginalisiert wurde. Ach ja: Was für eine Frechheit, das LTB im Vergleich mit dem DDSH dadurch abzuwerten, dass es sich an eine jüngere Zielgruppe richtet. Wann gab es im DDSH denn in letzter Zeit eine so anspruchsvolle und gesellschaftskritische Geschichte wie “Was morgen passiert…”?!

Der Fluch der Frostriesin

Nach William Van Horn ist nun auch Noel Van Horn dran, zum ersten Mal im DDSH: Gundel Gaukeley attackiert den Geldspeicher. Dagobert ist ganz allein und von Eis umzingelt.

Gab es so ähnlich schon mehrfach im LTB, ist aber trotzdem nicht schlecht umgesetzt. Van Horn junior macht sich zwar, trotzdem werde ich seine Zeichnungen wohl nie so sehr mögen wie die seines Vaters. Gemeinsam haben die beiden Van-Horn-Storys im Heft übrigens den schwachen Schluss. Ach ja: Gerd Syllwasschys Übersetzung passt zu Noel Van Horn ähnlich gut wie zu William Van Horn. Was aber eigentlich auch nicht überraschen sollte.


Unverfrorenes Glück (EV)

Holla! Das hat Miquel Pujol aber nicht verdient: Nicht nur, dass er auf dem Cover nicht erwähnt wird, sondern auch noch seine Namensverkürzung auf “Pujol”. Und das bei einem der besten jemals für Egmont tätigen Zeichner!

Auch die Geschichte ist nicht so schlecht: Zwar gab es das Thema “Glücks-Rivalen” schon öfter, aber Gustav kommt hier ziemlich gut rüber. Allenfalls zwei Dinge stören: Erstens, dass der rivalisierende Glückspilz keinen Namen hat, und zweitens, dass er sich auf Gustavs Sportwagen setzt!

Zwei Herren in der Wildnis (EV)

Eine fürs DDSH mittlerweile ungewohnt lange Geschichte, was es von mir aus gerne in jedem Heft geben dürfte, und auch erstaunlich: Mit Korhonen, beiden Van Horns (oder war es doch “Van Hörnern”? ;-)) und jetzt auch noch Mau Heymans sind erstaunlich viele Künstler als Autor und Zeichner in Personalunion vertreten.

Eigentlich wollten Tick, Trick und Track nur zu ihrem Fähnleinlager. Aber dann kam alles ganz anders als erwartet…

Auch wenn die Einzelelemente jetzt nicht so neu sind (Donald und Zorngiebel wollen Ruhe voreinander haben und treffen erneut aufeinander; ihre Streiterei bringt sie in Teufels Küche; in Anbetracht einer Extremsituation müssen sie sich zusammenraufen), ist die Geschichte insgesamt sehr gut geschrieben und teilweise fantastisch gezeichnet, sowohl was die Figuren als auch die Hintergründe angeht (S. 54, S. 63).

Was am Schluss aber nicht wirklich gelungen ist, das ist die Rückkehr zum “status quo”. Da wirkt es, als ob Mau Heymans nicht wusste, wie er die Geschichte beenden sollte.

Fazit:

Nun denn. Nach einer Durststrecke bietet Ausgabe 392 der langlebigen Heftreihe wieder deutlich mehr Qualität als seine Vorgänger. Richtig schlecht fand ich eigentlich keinen Comic.


Die Vorschau aufs nächste Mal erfüllt mich aber nicht mit Vorfreude. Nur der Gulien klingt einigermaßen vielversprechend. Und was Donni Duck angeht… An sich finde ich Donni ja gar nicht so schlecht, aber mich interessieren da eher die italienischen Geschichten, die haben mehr Pep. Auch wenn Korhonen ein paar gute Donni-Episoden geschrieben hat (dabei aber auch nicht alle Akteure nutzt, obwohl die allesamt Potential haben), finde ich trotzdem, dass Donni irgendwie nicht gut ins DDSH passt.

Und: Kann mir jemand erklären, wieso José Ramón Bernado (dessen Zeichnungen ich furchtbar finde) und Maximino Tortajada Aguilar (keiner zeichnet steriler und lebloser) eine Erwähnung auf dem Cover verdient haben, der großartige Miquel Pujol dagegen nicht??? Überhaupt nicht nachzuvollziehen!

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Spectaculus

Ich lese Comics, seit ich denken kann - oder vielleicht sogar noch länger.
Ansonsten bin ich ein großer Musikfan und mache mir ständig Gedanken über alles und jeden.

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