In den letzten Jahren ist die Bedeutung von Memes immer wichtiger geworden, damit wuchsen auch Unterkategorien des Meme-Marktes rasant an – so auch der Shitpost, in Deutschland manchmal auch “Scheißepfosten” genannt. Aber was ist eigentlich ein Shitpost, wofür stehen die Postings und wo tauchen sie am häufigsten auf? Wir haben versucht, das Phänomen einzufangen.
Erst einmal ist wichtig: Ein Shitpost ist ganz grundsätzlich gesagt ein Meme, beziehungsweise eine Unterkategorie davon. Die Postings sind oft deshalb ironisch, zur Belustigung des Publikums, können jedoch auch Gesellschaftskritik in sich tragen.
Im Gegensatz zu anderen Meme-Kategorien sind sie jedoch auch oft einfach ohne einen tieferen Sinn und versuchen lediglich durch oft stumpfe Aussagen, Musik oder ähnliches einen Lacher beim Anschauenden zu verursachen. Nicht selten wird dabei auch schwarzer Humor eingesetzt.
Was ist ein Shitpost oder Shitposting? – Erklärung, Definition, Bedeutung
Bei einem Shitpost handelt es sich also um einen satirischen bis gänzlich frei von jedem Sinn bestimmten Beitrag, mit dem der Ersteller oder die Erstellerin versucht, oft auch mit popkultureller Aktualität, die Leser zum Lachen zu bringen. Das wird oft auch “Trashposting” genannt.
Das Arbeiten mit Ironie ist dabei essenziell, oft spielen, ähnlich wie bei Memes, bekannte Themen zusammengefügt eine wichtige Rolle, um nicht nur Vertrautes, sondern einen Mix aus neuen Dingen und bereits Bekanntem zu erstellen.
Shitposting ist deshalb eine Art Sonderform der Satire, bei der man sich über bestimmte Verhaltensweisen und ähnliches lustig machen kann, ohne dabei zwanghaft Gesellschaftskritik auszuüben. Oft werden auch einfach derartig unähnliche Inhalte kombiniert oder mit lauter Musik verziert, dass ulkige Inhalte entstehen – die aber trotzdem lustig sind, jedenfalls für die meisten oder teils auch kleine Kreise.
Shitposting ist dabei jedoch keinesfalls immer massentauglich, da man sich, wenn man vorher noch keine Shitposts gesehen hat, als “Neuling” schnell irritiert vorkommen kann. Nicht jeder versteht direkt die mehreren Ebenen, die den Humor hier ausmachen und den Charme dahinter, Memes auf diese etwas andere Weise, oft eben auch in Videoform, zusammenzusetzen.
Shitposting ist nicht selten Satire ohne Zweck
Wer das Posten von solchen Inhalten also verstehen will, muss sich schon länger damit beschäftigen und verstehen, dass sich weder die Ersteller in den meisten Fällen sehr ernst nehmen, noch das Werk sehr ernst genommen wird. Das ist größtenteils auch der Grund dafür, dass entsprechende Beiträge oft stark an Qualität verlieren und entsprechend manchmal sehr verpixelt sind – es ist Posten des Postens wegen, nicht, um irgendwen von grafischen Talenten zu überzeugen.
Die Beiträge sind deshalb nicht selten absichtlich schlecht erstellt, um zu zeigen, dass man sich absichtlich wenig Mühe gegeben hat – High Quality-Beiträge sind dabei nicht unbedingt selten, werden aber so sehr heruntergeschraubt in ihrer Resolution, dass sie wiederum wieder schlecht erscheinen.
Shitposts im Wandel der Zeit: Was ist die Herkunft?
Es handelt sich also auch um kein neues Phänomen, aber definitiv eines, das in den letzten Jahren zugenommen hat. Nicht jeder hatte damals Zeit, einfach nur des “Verarsche wegens” hochwertige Inhalte zu erstellen, heutzutage finden sich aber immer mehr Menschen, die freizeitlich und unentgeltlich an Projekten arbeiten, die aufwendig sind, um damit andere zum Lachen zu bringen.
Man kann zwar durchaus zwischen hochwertigen und absichtlich schlecht gemachten Shitposts unterscheiden, darf dabei aber nicht vergessen, dass sie in den wenigsten Momenten wirklich rentabel sind. Meist wird auf Kosten der “Shitposter” selbst ein Meme gemacht oder ein Ereignis, das später eine Art Shitpost in sich darstellt. Ein Beispiel dafür wäre vielleicht auch die Aktion der Titanic-Redaktion, als diese durch ein gefälschtes Bestechungsschreiben 2006 die WM nach Deutschland holten.
Shitposting ist damit ein Phänomen, das in sehr vielen Variationen auftreten kann und sich lange nicht nur auf die Memes bezieht. Durch diese konnten einige Ideen jedoch erneut aufleben und weit mehr Verbreitung und Regelmäßigkeit finden, als das vorher noch möglich gewesen war.
Ein Kommentar
Immer noch eines der Phänomen, was zurecht zu weit verbreitet mittlerweile ist, auch wenn es sicherlich paar Stinker gibt, die nicht so zünden, ist es dennoch ein Kulturgut des Internets mittlerweile einfach (zumindest meiner Meinung nach)