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Warum Chips Ahoy absichtlich cringe bei der Werbung ist 7
Ausschnitt/Zitat der Chips Ahoy-Werbung

Warum Chips Ahoy absichtlich cringe bei der Werbung ist


Mit der Chips Ahoy-Werbung hat das Internet nach der Grubhub-Werbung etwas Neues gefunden, was man in Memes verwandeln kann, um sich darüber lustig zu machen. Schließlich greift Chips Ahoy das auf, was so manches Meme bietet – nämlich die Idee davon lustig zu sein. Das hat aber nicht geklappt, da nun das Internet anfängt jeden Spot in ein Meme zu verwandeln – oder ist es doch genau das, was man beabsichtigt hat?

Mit den eigenartigen Spots, die sich reimen und darauf abzielen, dass man den Keks attraktiv macht, versucht man so viele Käufer wie möglich anzureizen. Auch die Charaktermodelle sind hierbei wieder speziell gestaltet. Kekse mit Armen, Beinen, Sneakern und einem Gesicht ist schließlich nicht das, was man sich sonst appetitlich vorstellt, wenn man genauer darüber nachdenkt. Der Ein oder Andere wird sich vielleicht mittlerweile auch schon so sehr an einen Stil wie diesen gewöhnt haben, dass es ihm gar nicht mehr negativ auffällt – das macht es aber nicht weniger komisch.

Am Ende wird immer der Keks bei den Chips Ahoy Memes beworben

Warum Chips Ahoy absichtlich cringe bei der Werbung ist 8

Das Ende jedes Werbeclips, der im Schnitt etwa 10 Sekunden geht, ist das Abbeißen des Keks. Wer darauf achtet, hört zudem ein eher eklig klingendes Knuspern, das den Abbeißer vertonen soll. Das klingt nicht nur komisch, das ist es auch – selbst, wenn man sich ebenfalls daran gewöhnt hat, weil oft etwas in Werbespots gegessen wird. Ein so deutliches Geräusch bekommt man dafür aber meist nicht, hier hingegen schon. In gewisser Weise ist genau dieses Gefühl natürlich für einen Keks mehr als geeignet, da so jeder spätestens hier das Gefühl bekommt, das man empfindet, wenn man in einen Keks beißt.


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Der Anfang ist allerdings meist eine Sequenz, in der man das Logo bereits sehen kann. Da man nach 5 Sekunden in den meisten Fällen die Werbung überspringen kann, soll sich der Name so auch ohne volles Anschauen schon einprägen. So sorgt man außerdem dafür, dass der Zuschauer beim dritten Sehen der Werbung vielleicht mal den ganzen Spot schaut und so noch mehr in den Bann der Werbung gezogen wird. Dass das zieht, haben Forschere schon oft darlegen können, denn vor dem Regal entscheidet man sich dann eher für den bekannten Keks, selbst, wenn dieser negativ konnotiert ist im eigenen Kopf.

Nach dem Grubhub Meme ist Chips Ahoy in die gleichen Fußstapfen getreten

Natürlich ist es auch kein Zufall, dass nach dem absoluten Fiasko der Grubhub-Werbung Anfang des Jahres, früher oder später Firmen auf die Idee kommen würden dies auch für die eigene Kampagne auszuprobieren. Denn am Ende des Tages geht es vor allem darum aufzufallen und den Namen populärer zu machen – wenn einem dabei kostenlos zahlreiche Memer helfen, indem sie Videos davon erstellen, ist das gleich ein doppelter Gewinn.

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Grubhub könnte ein paar Käufer, die bereits vorher dabei waren, eventuell verschreckt haben damit, aber wirklich wahrscheinlich ist auch das nicht. Chips Ahoy hingegen kann entsprechend die Marke da ausbauen, wo noch niemand vorher war – und kann auch entsprechend eigentlich nur dabei gewinnen.


Denn längst ist es nicht mehr ungünstig gehasst zu werden im Internet – es ist, ganz im Gegenteil, äußerst hilfreich schnell sehr berühmt zu werden. Und am Ende des Tages interessiert dann auch keinen mehr, ob die Werbespots komisch waren oder nicht. Das Produkt merkt man sich einfach, meist ohne es zu wollen. Das ist kein neues Phänomen, aber in dieser Form noch besser für Unternehmen. Denn später schauen sich potenzielle Käufer freiwillig und mit Freude die Memes zu den Clips an, hierbei kommen dann meist nur noch positive Emotionen, was nochmals mehr ein Kaufanreiz ist.

Alle Chips Ahoy Werbungen/Ads

Und auf den Geschmack bringt man auch den letzten Zuschauer dann mit dem Zoom auf den Schokoladenkeks ganz am Ende. Das Team hinter den Chips Ahoy Ads weiß selbst ganz genau, wie man Kunden auf den Geschmack bringt, was sie hiermit auch bewiesen haben. Ob jetzt durch das Schmackhaft machen auf den Keks selbst oder die einfache Einprägung durch die Omnipräsenz überall auf YouTube.

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Bastian

Gründer und Autor. Experte für Memes, Internetkultur mit Stars und Social Media, dabei aber auch interessiert an Kino, Filmkultur & Animationsfilmen und anderem. Manchmal sarkastisch, kreativ und Gelegenheitskritiker.

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