Ziemlich gestaunt haben heute wohl die Nutzer auf Twitter und YouTube, als sie sahen, dass der Volksverpetzer sich mit einer Information meldete, bald „offline“ zu gehen. Auf fast allen Social Media-Kanälen wurde das Thema in einem Beitrag aufgegriffen und dazu ein schwarzer Hintergrund gepostet mit einem Mond darauf.
Während einige Nutzer ziemlich traurig waren, andere wiederum erfreut, gab es auch einige verärgerte, die dem Team nun eine Lüge unterstellen oder zumindest Verzerrung, um etwas Neues zu präsentieren. Wer genauer schaut, findet heraus, dass es sich viel mehr um eine Schnitzeljagd handelt – wirklich offline zu gehen scheint der Volksverpetzer also nicht. Die Website ist aktuell jedoch pausiert und zeigt ebenfalls nur „Wir gehen offline“ an.
Doppelter Boden durch vorher verlinktes Tool
Grundsätzlich fällt bei dem Titel „Wir gehen offline“ nicht viel auf, außer, dass sich dort ein Mond befindet, der in Grau darunter steht. Passt man die Lichtverhältnisse an, sieht man, dass da offenbar ein Satz steht. Um diesen genau lesen zu können, muss man allerdings sehr viel Licht aufwenden – oder man nutzt das Tool, das der Volksverpetzer einige Stunden zuvor auf Reddit angepriesen hat.
Der offizielle Account hatte zuvor nämlich ein Tool von einer schweizerischen Website empfohlen, mit dem man Bilder „entschlüsseln“ kann:
Wenn man diesem Link folgt und das Bild dort hochlädt, das zum Beispiel auf Twitter gepostet wurde, ergibt sich Folgendes:
Auf Reddit wiederum wurde vorher ein Bild gepostet (ebenfalls das „Wir gehen offline“), das wiederum nach Entschlüsselung sagt, man solle auf Telegram gehen, danach wird man auf TikTok verwiesen und dann auf Mastodon. Die einzelnen Abschnitte dort sind zudem nummeriert, also von „1/4“ bis „4/4“. Es handelt sich dabei also tatsächlich um eine Schnitzeljagd.
Der Volksverpetzer schickt seine Fans also einmal durchs halbe Internet, um herauszufinden, was es mit „Wir gehen offline“ auf sich hat.
Wer alles entschlüsselt, wie z. B. auch der Benutzer Matthiasroesele auf Twitter gemacht hat, bekommt einen Binärcode, drei zweistellige Zahlen, Koordinaten und einen Morsecode – übersetzt man diese, ergibt sich „Für N U R einen TAGKW“. Das bedeutet offenbar, dass der Volksverpetzer für nur einen Tag offline ist. Verlinkt ist übrigens an gleich mehreren Stellen ein YouTube-Video, das in 24 Stunden als Premiere startet – offenbar können Leser dann mehr erfahren.
Kritik wegen Clickbait an Volksverpetzer
Einige Nutzer sind wegen dieser Schlagzeile nun verärgert, weil es sich dabei um Clickbait handle und man das ja auch gewohnt sei – viele andere regen sich darüber auf und wettern gegen vermeintliche Feinde, die dafür gesorgt haben sollen, dass der Volksverpetzer offline geht – obwohl das eben gar nicht der Fall zu sein scheint, bzw. nicht für immer.
Die Vermutung liegt zudem nahe, wie einige danach spekulierten, dass der Volksverpetzer mit „Wir gehen offline“ irgendeine Aktion ankündigen will oder womöglich bald als Print-Ausgabe erscheint. Dieser Blackout der Website würde dann nur der Promotion dieser Aktion dienen
Im Quelltext scheinen sich zudem Informationen zu finden, die zeigen könnten, dass es sich hierbei um eine „Werbe Website Aktion“ handelt – dann wäre alles tatsächlich nur ein PR-Gag, um möglichst viele Leute zu erreichen. Dass das bei tatsächlichen Fans und Lesern eher mäßig ankommen dürfte, sollte dabei jedoch schon vorher klar gewesen sein.
So ist eine Schnitzeljagd zwar spannend, scheinbar braucht es diese aber gar nicht, da die Informationen ja sowieso morgen herauskommen – und dann mit maximaler Aufmerksamkeit, weil die Leser verschreckt werden, als ob die Seite nun für immer vom Netz gehen würde oder es einfach kommentarlos keine neuen Beiträge mehr gibt und kein Nachfolgerprojekt. Das ist aber scheinbar alles nicht der Fall, stattdessen wird hier etwas beworben, was noch ungewiss ist.
Der Volksverpetzer, der vor allem gegen Fake News, rechte Propaganda und Querdenker schreibt, würde damit seine Reichweite jedenfalls zumindest fraglich nutzen. Ungewiss bleibt bis dahin aber, um welche Ankündigung genau es sich handelt.