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valentinstag unnötig

Warum der Valentinstag unnötig und ein falsches Zeichen für alle ist


Auch heute ist es wieder soweit, es ist Valentinstag, wie in jedem Jahr. Wer in keiner Beziehung ist, wird das kalt lassen, alle anderen, die das aber sind und es bis jetzt vergessen haben, müssen sich auch keine Sorgen machen. Denn eigentlich bringt dieser Tag doch keinem was und ist eher ein Zeichen dafür, dass im Rest des Jahres etwas nicht stimmt.

Dass man überhaupt einen Tag hat, an dem man sich gegenseitig Geschenke macht, um seine “Liebe zu beweisen”, ist schon irritierend genug. Entgegen dem Gedanken vieler handelt es sich dabei eigentlich um einen kommerziell relevanten Tag und keinen, der zum Zeigen der Liebe begründet wurde. So finden sich im ganzen Internet Angebote, wo es darum geht dem oder der Partnerin ein möglichst romantisches Geschenk zu machen. Aber eigentlich geht es dabei doch nur um den Profit. Doch das ist bei weitem nicht das einzige Problem, im Gegenteil.

Der Valentinstag und Social Media

Besonders auf Social Media-Plattformen wie Instagram wird der Valentinstag groß von reichweitestarken Influencern gefeiert. Dabei vermittelt er gerade dort herzlich wenig Liebe, denn in vielen Fällen sind diese Postings noch mit Werbung versehen und somit nur noch mehr kommerzialisiert. Doch ein falsches Bild von der Realität befeuern sie trotzdem noch und das ist gerade bei Tagen wie dem Valentinstag ein Problem.


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In Deutschland sind zum Beispiel etwa 17,6 Millionen Menschen Singles (Quelle: ARD). Doch auch diese sehen diese Postings, nicht zu vergessen jüngere Leser, die noch nichtmals in der Statistik enthalten sind. Denn auch junge Nutzer von Social Media feiern sich am Valentinstag dafür jemanden zu haben, sodass sie Bilder mit ihrem Freund oder ihrer Freundin posten. Auf die anderen kann das den falschen Eindruck machen, dass man ohne “die bessere Hälfte” nicht so viel wert ist wie der Rest.

Generell vermittelt das aber ein falsches Bild, denn es ist wie mit allem – wenn man einer bestimmten Sache etwas widmet, leidet alles andere darunter. Und so verhält es sich auch immer mehr dann mit der restlichen Zeit des Jahres.

Die Veränderung der Bedeutung

Denn dadurch, dass der Valentinstag als ein solcher Tag gefeiert wird, verlieren die anderen 364 (im Schaltjahr 365) Tage ihren Wert ein wenig, obwohl es eigentlich jeden Tag fried- und liebvoll zugehen sollte. Und dafür braucht man im besten Fall auch keine Geschenke, außer vielleicht am Geburtstag oder Weihnachten. Schließlich wird auch kein Freundestag eingeführt oder Familientag, an dem man zeigt, dass man auch diese alle wertschätzt. Bei Liebe scheint das aber offenbar, zumindest im romantischen Sinne, in die andere Richtung gegangen zu sein.


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Ähnlich ist und war es ja auch schon beim Muttertag oder Vatertag, wenn man mal ganz scharf nachdenkt. Auch dort gibt man im Endeffekt oft etwas mehr vor, statt es einfach über das ganze Jahr “richtig” zu machen. Wer an einem Tag im Jahr etwas tolles macht, der erregt damit zwar vielleicht dann etwas Freude, aber das bringt dem Rest der Zeit rein gar nichts. Und so weit kann auch das eigene Umfeld rechnen, schließlich erlebt das es ja mit. Natürlich sollte man aber auch hier beide Seiten darauf achten lassen, denn dabei gehören ja auch immer zwei dazu.

Darf man sich denn über gar nichts mehr freuen?

Klar ist trotzdem, dass man Niemandem Vorgaben machen kann, inwiefern er sich daran halten soll. Denn ein so langer Trend wird nicht einfach so von heute auf morgen beendet, das würde der Markt auch gar nicht zu lassen, schließlich verdient man sich hiermit eine goldene Nase und das zuverlässig jedes Jahr, auch in der Pandemie. Nach dem langen umsatzschwachen Januar ist das für viele Geschäfte der erste Aufschwung, auf den niemand gern verzichten möchte.

Trotzdem geht es auch ohne (oder in veränderter Form) und wenn schon der erste Schritt davon ist, dass man diesen Moment nicht unbedingt teilen muss, sondern für sich behält, wie es eigentlich sein sollte.


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Bastian

Gründer und Autor. Experte für Memes, Internetkultur mit Stars und Social Media, dabei aber auch interessiert an Kino, Filmkultur & Animationsfilmen und anderem. Manchmal sarkastisch, kreativ und Gelegenheitskritiker.

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