Die Saga um den durch den NDR bekannt gewordenen Unternehmer Marco Scheel und seine Firma Nordwolle geht weiter. Seit Jahren hat Scheel Probleme mit dem zuständigen Amt, weil dieses seine Geschäftsräume zur Fertigung von Kleidungsstücken nicht richtig anerkennt. Jetzt musste er erneut ein Zwangsgeld von 15.000 Euro zahlen. Und das auch wegen seiner YouTube-Videos. “Das finde ich im hohen Maße willkürlich”, sagt er dazu.
Insgesamt hat er schon 25.000 Euro Zwangsgeld an den Landkreis gezahlt, wie er noch einmal erzählt. Die 15.000 Euro seien schon überwiesen worden. Die Berechnung habe sich auch an seiner Präsenz auf YouTube – dort hat er mittlerweile über 100.000 Abonnenten – orientiert, da es dort so aussehe, als ob sein Unternehmen floriert.
Marco Scheel: “Immer, wenn ich eine Forderung umsetze, kommt eine neue”
Gerade diese Willkür scheint Scheel alle Planungssicherheit zu nehmen. Er sagt, dass er gerne Steuern für die Infrastruktur zahle, da davon ja auch seine Mitarbeiter durch Bildung profitieren und die LKWs zum Firmengelände kommen. Die Zwangsgelder allerdings seien rein willkürlich und nicht einplanbar. “So kann ich nicht investieren”, fasst er zusammen.
Immer, wenn er eine der Forderungen der Behörde umsetze, würde es einfach eine neue geben. Dann geht das Ganze wieder von vorne los.
Unternehmer macht klar: “Wir sind kein Einzelfall”
Der Unternehmer stellt aber noch eine weitere Sache im Video klar. “Wir sind kein Einzelfall”, sagt Scheel. In ganz Deutschland gäbe es Unternehmen mit genau diesen Problemen. Bereits vor einigen Monaten sagte er in einem Video, das größte Problem am Standort Deutschland sei die Bürokratie, die überborden würde. Er selbst würde auch viele kennen, die sich jedoch nicht trauen, etwas gegen diesen “Behörden-Wahnsinn” zu tun, weil sie dann noch mehr dran wären.
“Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll”, meint Scheel. Die Höhe der Zwangsgelder könnte in den nächsten Monaten noch steigen. Auf die Abnahme des Treppenhauses wiederum würden sie schon vier Wochen warten. Er zeigt zwar Verständnis dafür, dass sich nicht die ganze Behörde nach ihm richten könnte, aber er und viele andere hätten den Eindruck, die Forderungen ständen im Ermessensspielraum. Die Nutzungsuntersagung wäre deshalb unangebracht hart.