Der Ärger mit den Behörden bei Unternehmer Marco Scheel will nicht aufhören. Und steht womöglich sinnbildlich für die deutsche Bürokratie und ihre Belastung für den Mittelstand. Nun gab es bei dem Unternehmer aus Mecklenburg-Vorpommern einen Vor-Ort-Besuch – danach erhebt Marco Scheel schwere Vorwürfe gegen die Behörde.
Um wen geht es? Bekannt wurde Marco Scheel bereits im Jahr 2021, als er in einer NDR-Dokumentation gegen die deutsche Bürokratie wetterte. Der Umbau eines Stalls hin zu einer Fertigungshalle für seine Bekleidungsmarke machte ihm schon damals, allerdings nur behördlich, zu schaffen. Das Problem ist seitdem im Grunde genommen das gleiche geblieben.
Beamte setzten sich über Schilder hinweg und drangen unangemeldet ins Gebäude ein
Wie Scheel in einem Video erzählt, hätten sich die Beamten seines Landkreises über die Schilder hinweggesetzt. Auf YouTube dokumentiert er das ganze Geschehen und erklärt nach neueren Ereignissen, was passiert ist. Demnach seien zwei Beamte einfach in die Halle hereingekommen, ohne sich anzumelden, hätten Bilder gemacht – denn eigentlich ist ihm die Nutzung der Halle seit Wochen untersagt – und wollten scheinbar danach wieder fahren.
Danach trafen sie jedoch doch noch auf Marco Scheel, nach dem sie bei anderen Mitarbeitern scheinbar gefragt hatten. Dieser war über den unangemeldeten Besuch wenig erfreut, wurde jedoch sogleich belehrt – allerdings falsch, wie er nun selbst erklärt. Dass er seinen Betrieb schließen soll, wurde ihm bereits im Mai mitgeteilt.
Darum geht’s: Doch Scheel sieht die Sache anders. Die Nutzungsuntersagung sei eine reine Formalität, die Umnutzung und der Umbau absolut sicher und stabil. Aber durch Gesetze – die immer im Weg standen, teilweise dann aber plötzlich bei anderen Baustellen an der Scheune von Scheel doch wegfielen – wird er in seinen Augen gegängelt.
„Nicht an Recht gehalten“: Marco Scheel fühlt sich von Behörde gehasst und belogen
Ein Beamter hätte Scheel beim Vor-Ort-Besuch darauf hingewiesen, dass er nichts falsch gemacht habe und der Besuch rechtmäßig gewesen wäre. Nachdem sich Scheel später selbst informierte, scheint er jedoch zu einem anderen Schluss gekommen zu sein. Er wirft der Behörde deshalb Machtmissbrauch vor. Hätte er über die Rechtslage vorher Bescheid gewusst, so sagt er, hätte er damals auch direkt die Polizei rufen können.
In den Kommentaren sehen einige das ähnlich und bitten Scheel darum, in der Sache nicht locker zu lassen. Sie raten ihm dazu, einen Anwalt aufzusuchen. Andere schreiben: „Mit so einer Verwaltung darf sich niemand wundern, wenn Firmen das Land verlassen und woanders produzieren…“.
Scheel fühlt sich indes von der Behörde gehasst, wie er zugibt. Dabei hatte es nach der NDR-Dokumentation damals erst besser ausgesehen, spätestens seit Anfang des Jahres ist die Situation allerdings wieder extrem angepasst.