Ein auf Sylt aufgenommenes Video sorgt aktuell für Schlagzeilen. In der offenbar über Pfingsten gemachten Aufnahme kann man mehrere junge Menschen sehen, die eine abgewandelte Version von “L’amours tojours” singen. Darin enthalten sind auch eine Parole und der Spruch “Ausländer raus”.
Das Thema ist aktuell bundesweit in der Presse zu finden, auf Twitter, Instagram und TikTok hatten Nutzer schon nach wenigen Stunden Bilder, Namen und teilweise Adressen der Personen herausgesucht und veröffentlicht – dieses Vorgehen stößt auch auf Kritik. Auf Twitter/X hat sich nun ein Nutzer in einem Video zu Wort gemeldet und bereits über 2.500 Likes erhalten.
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Der Nutzer @Azadi77 hat heute Vormittag auf Twitter ein Video veröffentlicht, indem er über den Fall spricht. “Die jungen Menschen, was die in Sylt getan haben, ist ganz klar falsch, die haben einen Fehler gemacht”, sagt er bereits am Anfang des Videos. “Aber der Umgang mit denen ist viel, viel schlimmer”, meint er weiter.
Die Menschen wären jung, wild und betrunken gewesen, so Aydin. Nun würden sie in den sozialen Netzwerken und in den Medien aber falsch behandelt. “Rufmord, deren Adressen, Fotos, Namen”, das alles sei schon veröffentlicht worden. Dabei hätten sie noch gar nicht vor einem Gericht gestanden. Bereits drei Personen aus dem Video sollen schon entlassen worden sein.
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“Was die gemacht haben, ist moralisch ethisch gesehen falsch”, befindet Aydin. Wie nun mit ihnen umgegangen wird, kann er allerdings nicht verstehen.
Auch kritisiert er, dass Aufnahmen und Adressen von anderen Straftätern nicht veröffentlicht worden wären. Er zählt zum Beispiel einige “Judenhasser” auf, die nicht so behandelt worden wären und befindet, dass generell niemand das erfahren sollte.
“Die Verfassung ist für alle gleich”, stellt Aydin klar. Er wäre als Migrant nicht einverstanden mit dem Vorgehen aktuell, weil man damit auch die Personen aus dem Video gefährden könnte. Jeder würde Fehler machen, auch große.
Seiner Meinung nach sollten die Menschen aus dem Video durchaus eine Strafe bekommen. Er schlägt vor, sie könnten in einer Moschee oder einer Synagoge für eine Woche die Toiletten sauber machen, dann würden sie ihre Lektion sicher lernen.