Wer die Figur Spider-Man kennt, sei es aus den Filmen, den Comics oder den Spielen, dem fällt ein Muster auf: Spider-Man leidet, und zwar mehr als nur ein bisschen. Und natürlich ist es nicht ungewöhnlich für Superhelden, ob Batman, Superman oder auch Hulk, all diese haben eine Hintergrundgeschichte mit etwas Tragischem darin enthalten.
Bei Spider-Man ist das jedoch anders, denn sowohl seine Hintergrundgeschichte als auch seine gesamte Karriere als Superheld, egal wer die Maske trägt, ist von Tragik geprägt – Spider-Man ist stets als Loser porträtiert, vor allem in seinem “eigentlichen Leben”. Aber was hat es damit auf sich? Gibt es eine Erklärung dafür? Aber Achtung, du solltest die Filme am besten schon geschaut haben oder grob wissen, was im Spider-verse so abgeht.
Spider-Man Loser: Ist Peter Parker ein Versager?
Doch schauen wir uns erst einmal an, wie viel an der Behauptung dran ist, dass das Leben von Spider-Man fast nur aus Tragik besteht, zunächst einmal ist eine Quelle mehr als präsent, nämlich die Comics. Immerhin basieren alle Inkarnationen der Wandspinne auf diesem und viele wichtige Momente fanden hier zum ersten Mal statt.
Sei es nur der berühmte Tod von Onkel Ben, der schon in den ersten beiden Live Action-Iterationen thematisiert wurde. Auch der Tod von Captain Stacy und später der Tod seiner ersten Liebe Gwen wurden uns sowohl in den Comics als auch in den sogenannten „Amazing Spider-Man“-Filmen gezeigt.
Und das ist nur die Spitze des Eisbergs, sei es der Tod von Tante May in No Way Home und dem Playstation 4-Spiel, die Verluste der anderen Spinnen wie Miles Morales, Spider-Gwen usw. und viele mehr. Kein Wunder, dass manche schon von einem Fluch sprechen, der mit der Maske und dem Titel einhergeht, und oft sind es die Liebsten, die am meisten darunter leiden.
Wieso ist Spider-Man Teil von Tragödien?
Kein Wunder also, dass viele Fans mittlerweile spekulieren, ob es einen weiteren Hintergrund gibt, sei es übernatürlicher Natur oder einfach hinter den Kulissen der Produktionen.
Vor allem, wenn man sich den Kontext der Figur und die Grundidee hinter dieser Figur genauer ansieht, merkt man eines: Es macht durchaus Sinn, warum das bei seiner Figur der Fall ist, schließlich war Peter Parker, der erste Spider-Man, nicht die Norm unter den Superhelden.
Ein junger, nerdiger Teenager, der weder privat noch als Superheld viel auf die Reihe zu bekommen scheint, es aber irgendwie schafft, sich durchzubeißen und zum Helden zu werden.
Er war in vielerlei Hinsicht eine Figur mit einem durch und durch fehlerhaften Leben, jemand in den Comics, mit dem sich der Leser identifizieren konnte. Das gilt auch für seine Tragödien, die sich zwar meist im Superheldenkontext abspielen, aber der Tod von Captain Stacy ist eine durchaus realistische Möglichkeit.
Spider-Man Across the Spider-verse: Gibt der Film eine Antwort auf die Frage?
Doch damit sind wir wieder bei der Frage, was es damit auf sich hat und auch wenn die Antwort wie gesagt aus nicht-fiktionaler Sicht einfacher zu erklären ist, gibt es seit kurzem eine Antwort in filmischer Form. Denn mit „Spider-man: Across the Spider-verse“, dem Nachfolger des 2018er-Hits »Spider-man: A New Universe“, gibt es eine bizarre, aber sinnvolle Erklärung aus der Sicht des fiktionalen Kosmos.
Denn wenn wir in der sogenannten „Spider-Society“ des Films ankommen, sehen wir den Charakter Miguel O Hara aka Spider-man 2099. Er ist nicht nur der Star eines Memes, das aus den Trailern stammt, sondern auch der Anführer dieser Gesellschaft rund um die Spinnen. Er erklärt Miles, Gwen und auch dem Zuschauer das Konzept des „Kanons“, in diesem Sinne ist der Kanon eine Reihe von Dingen, die jedem der Wandkrabbler passieren müssen, damit sie zu Spider-Man werden können.
Sei es der Verlust eines Captains wie Captain Stacy, der Tod von Gwen oder auch der bekannte Tod von Onkel Ben für Peter. Diese Ereignisse sind sozusagen vorgeschriebene Schicksale für jeden, der die Maske trägt. Und auch keine, die man vermeiden kann, denn wenn eines dieser Ereignisse nicht eintritt, kann das die ganze Welt des jeweiligen Spider-Man in Gefahr bringen, was wir in der Welt von Spider-Man India gut sehen konnten.
Man hat also eine sehr schicksalhafte Erklärung für die Frage, ob Spider-Man dazu bestimmt ist, Tragödien ohne Ende zu erleben. Ob man diese Antwort auf alle Medien rund um den Wandkrabbler anwenden will, sei jedem selbst überlassen, zumindest für den Kanon der Animationsfilme um Miles Morales und all die anderen Erden ist sie die Antwort.