Eine Hitze zieht über Deutschland, auch wenn es ansonsten um Schlagzeilen eher rar bestellt ist, zumindest in den meisten sonst stark vertretenen Bereichen. Sommer und das sagenumwobene Sommerloch sind wohl für kaum jemanden ein neuer Begriff. Doch wie sieht das eigentlich in der Stadt an der Gumpe aus? Wen verschlägt es da alles in den Urlaub?
Kurzum: Gibt es eigentlich auch in Entenhausen ein Sommerloch? Wenn alle weg sind, und nur noch wenige in ihren Häusern harren, die es nicht ans Meer oder andere Ziele zieht? In der Tat, wie das neue LTB Sommer 14* beweist – mit einer Geschichte über Sergei Schlamassi. Und es stellt sich heraus, es ist bei Weitem nicht die einzige. Steckt da mehr dahinter?
Der schusselige Freund von Donald, Dussel und Daniel Düsentrieb ist in der Geschichte “Hitzige Halluzinationen” in der Tat einer der wenigen, die es auch bei den hohen Temperaturen noch zuhause hält. Obwohl er eigentlich plant, seine Zeit mit Rätselheften zu verbringen, holt ihn die Realität doch schneller ein als geplant. Denn sein Stammkiosk hat geschlossen. Und Supermärkte, Kinos und andere Anlaufstellen präventiv auch gleich mit bis Anfang September – das ist Sommerloch pur. Noch krasser als hierzulande.
Auf der Suche nach Beschäftigung unter der heißen Sonne
Sergei gibt bei Corrado Mastantuono (Story & Zeichnungen) jedoch nicht auf und streift die Stadt nach Bekannten und Freunden ab. Dabei verliert er sich bei einer Partie Schach sogar dermaßen in Halluzinationen, dass er mit Daniel Düsentrieb und seiner neuesten Erfindung die Stadt in Asche legt. Doch der ist gar nicht da. Nochmal Glück gehabt, Entenhausen steht noch.
Wieso Sergei nicht einfach nachreist, wird in der Geschichte allerdings nicht beantwortet, in der er im weiteren Verlauf sogar noch ein waschechtes Verbrechen aufklären kann. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass Sergei entweder an seiner Heimat hängt oder sich einen Urlaub jedweder Art schlichtweg nicht leisten kann. Auch Donald ist wegen Geldsorgen oftmals eher in der Hängematte vorzufinden, als am Strand, auch wenn es in diesem Fall einmal anders zu sein scheint.
Nicht zum ersten Mal, nicht zum letzten Mal – Entenhausen ist im Sommer wie leergefegt
Es ist in der Geschichte jedoch generell nicht das einzige Mal, dass Entenhausen fast herrenlos in der Hitze vor sich hinvegetiert. Vom Sommerloch und gähnender Leere kann man in Entenhausen öfters lesen. In LTB 366 (auch LTB Enten-Edition 30*) bei “Einsamer Triumph” oder LTB 328 “Geschnorrtes Glück” (in diesem Fall LTB Enten-Edition 72*) geht es ähnlich zu – die meisten dieser Comics dürften jedoch in der Micky Maus und bei Micky Maus Comics zu finden sein. Die Mehrzahl davon wird im Sommer erschienen sein, wenn nicht alle.
Die Geschichte mit Sergei steht allerdings sinnbildlich für die warmen Sommer und die verlassene Stadt währenddessen. Auffällig ist, dass insbesondere die Hauptprotagonisten wie Donald, Gustav oder Dagobert verhältnismäßig oft trotzdem in der Stadt vorzufinden sind. Auch bei Sergei macht einer keinen Urlaub, der in der Story allerdings nicht weiter vorkommt, nämlich Dagobert.
Ein verlassenes Entenhausen im Sommer ergibt geografisch durchaus Sinn
Dass Entenhausen im Sommer verlassen wird, dürfte auch an seiner geografischen Lage liegen. Zwar ist der genaue Standort von Entenhausen eine Spekulation, von vielen wird es jedoch westlich in den USA vermutet, nicht weit von Kalifornien und Los Angeles. Dort ist es im Sommer geradezu brütend heiß. Sollte dieses Temperaturniveau auch in Entenhausen vorherrschen, wäre ein Exodus im Sommer nicht ungewöhnlich. Zumal die Strände nicht sehr weit entfernt wären.
Wer die Geschichte von Sergei einmal lesen möchte, sie ist im LTB Somer 14 zu finden. Dieses ist seit dem 25. Juni 2024 im Handel, sowohl im Einzelhandel, als auch zum Beispiel bei Amazon*.