Der Fall rund um Dr Disrespect zieht noch immer seine Kreise. Jahrelang hatte es öffentlich keine Informationen dazu gegeben, wieso einer der größten Twitch-Streamer im Juni 2020 gebannt worden war. Von heute auf morgen sperrte die Plattform seinen Account – er wollte erst juristisch dagegen vorgehen, später hörte man nicht mehr viel davon.
Dann, vor wenigen Tagen, stieß ein ehemaliger Twitch-Mitarbeiter mit dem Grund vor. Er warf Dr Disrespect vor, in einer damaligen DM-Funktion mit Minderjährigen explizite Nachrichten ausgetauscht zu haben. Die Twitch-Verantwortlichen hätten es 2020 vor sich in klaren Worten liegen sehen.
Notdürftige Statements verbesserten die Lage nicht
Dr Disrespect reagierte relativ prompt auf einen Tweet, der den Vorwurfstweet zitiert hatte. Doch das Statement brachte ihm nicht wirklich viel. Er schrieb lediglich: “Ernsthaft… Ich verstehe, dass es ein heißes Thema ist, aber die Sache wurde geklärt, kein falsches Verhalten wurde angekreidet und sie haben den vollen Vertrag ausbezahlt”.
Für Dr Disrespect mag das eine passende Antwort gewesen sein. Für die Fans und Zuschauer, die vier Jahre lang geglaubt hatten, Twitch hätte den “Doc” nach all den Jahren einfach ohne Grund rausgeworfen, war es das nicht. Die Allgemeinheit wollte Antworten – dieser Tweet war keine.
Von Business as usual zur vorläufigen Pause mit der Familie
Das war am 22. Juni. Schon dann kündigte Disrespect an, am Montag wieder Elden Ring streamen zu wollen. Er tweetete später noch einmal, dass er nichts Falsches getan habe und alles geklärt worden wäre. Genaue Informationen oder eine Beschäftigung mit den Vorwürfen – leider Fehlanzeige.
Am Montag ging er dann tatsächlich online und spielte Elden Ring. Dabei wirkte er sogar relativ zufrieden. Mitten im Stream merkt man dann, wie Dr Disrespects Stimmung auf einmal fällt. In diesem Moment hatte sein Entwicklerstudio angekündigt, ihn fallen zu lassen. Mutmaßlich auf seinem Smartphone hatte er die Nachricht gesehen. So zumindest interpretierten viele Zuschauer die Situation, denn zur gleichen Zeit kam die Mitteilung heraus.
Bereits im Stream räumte Dr Disrespect dann ein, dass er es satt habe. Später folgte ein erneutes Statement, indem er dann seine Auszeit ankündigte. Er wolle sich jetzt Zeit mit seiner Familie nehmen. “Sie wollen, dass ich verschwinde” war einer der letzten Sätze des Statements. Dort datierte er die eigentlichen Chats zurück ins Jahr 2017, räumte Fehler ein, weil niemand perfekt sei und bedankte sich bei seinen Unterstützern. Neben vielen Schimpfwörtern ließ er allerdings auch kein Wort an seinen “Hatern”.
Fraglich bleibt, wie es weitergeht im Dr Disrespect Skandal
Bisher meinte der Doc, er würde nicht lange wegbleiben. Einen genauen Zeitraum nannte er jedoch nicht. Auch, was er in dieser Zeit machen möchte, bleibt unbekannt. Dass die sozialen Nachrichten keine Hilfe sind in solchen Zeiten, damit mag er recht haben. Doch er lieferte bisher fast keine Antworten auf die Fragen, die seine große Zuschauerschaft zurzeit bewegen.
Auch im deutschen Bereich hatte es zuletzt nach Statements mehrfach geknallt. Unter anderem der YouTuber Unge verkündete seinen Rückzug aus den sozialen Netzwerken, die Influencerin AnniTheDuck zog sich ebenfalls vorerst zurück.
Die genauen Nachrichten oder zumindest grobe Eckdaten darüber, was geschrieben wurde, sind nicht bekannt. Möglicherweise lässt Disrespect durch seine Pause den Herd auch wieder kaltwerden, damit diese nicht ans Licht kommen. Geht man nach ihm, können sie allerdings so schlimm nicht sein – ob das stimmt, weiß man aber schlicht nicht. Vielleicht wird es sich noch zeigen.