Der YouTube-Kanal “Simplicissimus” verlässt das öffentlich-rechtliche Funk-Contentnetzwerk, das Angebot von ARD und ZDF, nach etwas weniger als drei Jahren wieder und ist damit wieder eigenständig. Die Gründe dafür sind ganz vielfältig. Der Kanal gestaltet bereits seit Jahren Video-Essays und zuletzt auch Dokumentationen zu unterschiedlichen Themen aus der Welt und Zeitgeschichte.
Wie man selbst angibt, hängt diese Entscheidung dabei gar nicht mit Streitigkeiten zusammen, sondern wurde in den letzten Monaten bewusst bedacht und nun final getroffen. Bereits seit längerer Zeit hatte man also geplant, sich wieder vom Netzwerk zu lösen und die gesamten Kosten der Produktion zukünftig wieder selbst die Hand zu nehmen.
Mehr Freiheiten für Bewerbung von anderen Simplicissimus-Inhalten
Ende 2019 war Simplicissismus dabei zu Funk gekommen, die das Team nicht nur finanziell stärkten, sondern auch in gewisser Weise operierten, sodass höhere journalistische Standards gepflegt und bessere Animationen genutzt werden konnten. Wie man nun selbst reflektiert, hat dies dem Kanal ungemein geholfen und für Stabilität gesorgt, da YouTube-Einnahmen, gerade bei politischen Inhalten, oft schwanken.
Währenddessen betrieb man abseits davon auch den 2BoredGuys-Kanal, den man jedoch nicht bewerben konnte, weil er nicht zu Funk gehörte und unter anderem Sponsorings von Firmen enthielt.
Durch die Freiheiten, die man nun durch das Verlassen von Funk bekommen hat, kann man diesen Kanal jedoch bewerben und zudem über den eigenen Culture-Culture-Merch sprechen, den man schon eine ganze Weile produziert. Offenbar will man damit auch die Reichweite der beiden anderen Projekte mithilfe des größeren Kanals steigern.
Zukünftige Finanzierung über Patreon und durch Sponsoren
Wie man es bereits bei 2BoredGuys zur Normalität gemacht hat, wird es damit wohl auch bei Simplicissimus des Öfteren oder in jedem Video Sponsorings und Werbungen geben – diese sollen jedoch nicht die Redaktion beeinflussen. Die Standards an Animation, Aufwand usw. will man dabei halten, ebenfalls plant man wieder mehr auszuprobieren, da die Mechanismen und Vorstellungen von Funk offenbar nach den Jahren festgefahren worden.
Neben regulärer YouTube-Werbung über Anzeigen, die es bei Funk aufgrund der öffentlich-rechtlichen Finanzierung nicht gab, gibt es nun aber auch einen Patreon-Account, über den man die Simplicissimus-Arbeit auch auf direkte Weise unterstützen kann.