Damit hatten wohl die wenigsten Zuschauer gerechnet, als sie am Dienstag beim Streamer HandOfBlood auf Twitch einschalteten. Auf einmal saß da ohne vorherige Ankündigung der Spitzenkadidat der Grünen, Robert Habeck, mit dem bekannten Streamer an einem Fliesentisch. Fast drei Stunden unterhielten sich die beiden über viele, auch politische Themen. Dafür gibt es jetzt jedoch auch Kritik.
Rund 1,3 Millionen Menschen folgen HandOfBlood allein auf Twitch, auch auf YouTube erreicht er einen Millionenpublikum. Mittlerweile vor einem Jahr verkündete der YouTuber, sich jetzt vor allem auf Twitch konzentrieren zu wollen – mit Erfolg. Doch dafür änderte er auch seinen vorherigen Kurs, gewisse Menschen auszuschließen und vernetzte sich sogar mit MontanaBlack.
Robert Habeck bekommt Bühne bei HandOfBlood – und unterhält sich über Tierschutz, Elon Musk und mehr
Bis zu 50.000 Zuschauer schalteten am Dienstag gleichzeitig ein, als HandOfBlood im Livestream Robert Habeck reden ließ. Er unterhielt sich dabei auch über Tierschutz, sprach zusammen mit Habeck aber auch über das Heizungsgesetz und seine Kritik an Elon Musk, wo Habeck seine Positionen noch einmal deutlich machte. Auch gegen Söder wurde ausgeteilt.
In den sozialen Netzwerken kam das bei vielen gut an. “Feier ich gerade extrem”, schrieb ein Nutzer auf Twitter/X und erhielt über 600 Likes. Viele stimmten ihm am Dienstag zu, aber auch Kritik gab es. Denn ob andere Kandidaten die Chance nutzen werden – oder können – ist bisher unklar.
Robert Habeck ging wohl selbst auf HandOfBlood zu
Es scheint auch nicht HandOfBloods Idee gewesen zu sein, dieses Gespräch zu führen. Offenbar soll das Team von Robert Habeck bereits vor Wochen auf den Streamer zugekommen sein, um ein solches Gespräch anzuregen. Nach Beratungen gab man dem dann auch statt.
Viel Kritik gab es aber vor allem im Live-Chat, indem die Moderation offenbar einiges zu tun hatte. Den Abend über waren vor allem blaue und grüne Herzen immer wieder zu sehen. Bei den Zuschauerzahlen von großen Streamern in Deutschland ist ein normaler Chat, aus dem noch gelesen werden kann, aber sowieso selten. Am Dienstag schien die Stimmung jedoch besonders aufgeladen.
HandOfBlood will mit dem Gespräch wohl auch zur politischen Meinungsbildung beitragen und seine Zuschauer dazu bringen, sich mit den Programmen zu beschäftigen. Die anstehende Bundestagswahl am 23. Februar liegt schließlich nicht mehr in weiter Ferne. Ob es dann aber ausreicht, nur Robert Habeck zu Wort kommen zu lassen, mag auf einem anderen Stern stehen.