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“Quelle: Vertrau mir, Bruder” – Bedeutung & Herkunft


Es ist mittlerweile keine Seltenheit mehr im deutschen Raum, dass man über den Ausdruck “Quelle: Vertrau mir, Bruder” stolpert. Jemand, der ihn noch nie gehört hat, kann davon ohne Kontext eventuell schonmal etwas irritiert sein und sich fragen, was das jetzt heißen soll. Deshalb haben wir die Begrifflichkeit hier erklärt.

Grundsätzlich: In den meisten Fällen handelt es sich bei der Aussage um Ironie oder Sarkasmus, dazu aber in den Beispielen später mehr. Im Internet ist es keine Seltenheit, aber auch in sonstigen Diskussionen oder Gesprächen, dass teilweise faktisch argumentiert wird und entsprechend auf fachliches Wissen oder Studien zurückgegriffen wird.

Wenn man sich gerade über Windräder unterhält, was vorkommen mag, und dann von einem Windpark erzählt bekommt, der neulich angeblich wegen umwelttechnischer Bedenken zugemacht werden musste und dann auch noch abbrannte, kann man da teilweise schonmal dran zweifeln.


Die Frage ist dann selbstverständlich: Was ist die Quelle dafür? Kurzum: Fake News und Co. haben für einen Anstieg von solchen unbelegten Aussagen geführt, was auch das “Vertrau mir, Bruder” zum Meme-Status erhoben hat.

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“Quelle? Nein, sowas brauche ich nicht!”

Viele solcher Aussagen sind nämlich einfach Unfug. Das ist kein neues Phänomen, denn Menschen haben schon immer Geschichten erzählt, die man nur schwer glauben will oder solche, die ganz offensichtlich gelogen sind. Schon um 2016 finden sich erste, gehäufte Nutzungen, ab etwa 2020 verbreitete sich das “Quelle? Vertrau mir, Bruder!” immer rasanter und floss als Teil in Internetkultur und Jugendsprache ein.

Unter anderem genutzt wurde sie zum Beispiel von den YouTubern KuchenTV oder ABK, die unter großer Aufmerksamkeit andere Creators oder sich gegenseitig kritisieren. Das sind natürlich nur ein paar Personen, die die Meme-Aussage öffentlich wirksam in vergangener Zeit intensiv nutzen.


Denn als ironische Bemerkung auf diverse Aussagen findet sich die “Quelle: Vertrau mir, Bruder”-Phrase auch in zahlreichen Kommentarbereichen, wo Nutzer Aussagen aufgestellt haben, die sich sehr unrealistisch anhören und mit hoher Wahrscheinlichkeit so nicht ganz wahr sind. In jedenfalls allen Fällen wird ohne Quellenangabe argumentiert, die eigentlich notwendig wäre.

“Ach, vertrau mir, Bruder”

Heißt: Mit dem Spruch machen sich die Kommentatoren kleinlaut über den Verfasser des Kommentars/Beitrags/Videos lustig, der keine Quellen angibt und einfach Aussagen in den Raum stellt, denen man dann vertrauen soll. Damit wird die Position auch diskreditiert, weil sie keine Anhaltspunkte hat und offenbar nicht faktisch beweisbar ist.

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Beispielhaftes Werk aus dem Jahr 2017 (MarcelScorpion Schulz Interview)

Gleichzeitig kann man die Phrase so aber auch als “Gegenbewegung” zu solchen Falschinformationen sehen und einen witzigen Weg, Verfasser solcher Aussagen darauf aufmerksam zu machen, dass gute Quellenarbeit so nicht funktioniert oder dass man zumindest in irgendeiner Form auf mögliche Quellen hinweisen könnte. Denn das sorgt am Ende für tatsächliches Vertrauen und die Möglichkeit, derartiges direkt nachzuprüfen.


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