Nachdem es in den letzten Jahren immer wieder zu Kontroversen um YouTube gekommen ist, ereignet sich nun erneut eine Welle unter dem Hashtag #PickASideYouTube (Pick A Side YouTube), die der YouTuber “MamaMax” durch ein Video ins Leben gerufen hat. Immer mehr Creators stimmen der Debatte zu und stellen sich auf seine Seite. Aber was wirft der Vidoeersteller der Plattform vor?
Konkret geht es darum, dass YouTube zu wenig für die Creators selbst tue, die sich gegen illegale oder unangebrachte Inhalte auf der Plattform einsetzen. Auch deutsche YouTuber wie CreepyPastaPunch äußern sich, dass man gegen “Horror-YouTuber vorgehe” und sich nicht um die wirklichen Probleme kümmere.
Zensur von wichtigen Inhalten
Gerade “Exposing YouTubers”, also Creators, die die Schattenseiten der Plattform aufdecken und darauf aufmerksam machen – ob Themen auf YouTube, Instagram, Twitter oder im Internet generell – scheinen, wie sie selbst sagen, immer wieder Steine in den Weg gelegt bekämen. Einige gehen so weit und sagen, dass “YouTube sich nie um einen von uns interessiert” habe (Elvis The Alien) und man vor allem “unglaublich werbefreundlich sein müsste”. Inhalte, die auf Probleme aufmerksam machen, in denen auch Gewalt oder Missbrauch ein Thema ist, wären von YouTube ungern gesehen, heißt es.
Kleinere Kanäle könnten sich oft gegen solche Maßnahmen schwer bis gar nicht wehren, und das, obwohl selbst große Kanäle oft kaum etwas gegen YouTube in der Hand hätten, wenn ein Video offline genommen würde. Eine kritische Befassung mit der Plattform sei so teilweise unmöglich, da man Inhalte, die auf der Plattform geteilt werden, nicht in seine eigenen Videos einbetten könne, ohne damit zu rechnen, dass das Video inklusive Strike wieder heruntergenommen werde.
“Es trifft immer die falschen”
Vor allem wird sich darüber beklagt, dass YouTube mit seinen Maßnahmen vor allem auf solche trifft, die eigentlich auf andere Probleme aufmerksam machen. Der YouTuber Nick Crowley meint dabei zum Beispiel, dass der Erste, der durch seine kritischen Videos Konsequenzen tragen musste, er selbst gewesen sei. Das würde auf Dauer davon abhalten diese Inhalte zu erstellen, allein schon, weil man dies aufgrund von Community Strikes und Uploadsperren gar nicht könne.
Die Regeln (Guidelines) der Plattform seien so vage, dass man jedes Mal, wenn man etwas kritisieren würde, direkt selbst der “Böse” sei und entsprechend abgestraft werden würde. Investigative Journalisten könnten so nicht ihrer Arbeit nachgehen, wie es eigentlich der Fall sein müsste.
“YouTube beschützt die Predators”, sei die Schlussfolgerung
Damit würde YouTube vor allem eins tun: den falschen helfen. Man geht so weit der Plattform vorzuwerfen, dass man aktiv “Predators” unterstützen würde, weil man andere, die darüber berichten, abstraft, teilweise aber die Verursacher überhaupt nicht. Das Interesse sei eher, die Plattform von außen “sauber” zu halten, ungeachtet dessen, was darauf wirklich los sei – es ginge nur darum, das Image zu halten.
Gerade den YouTuber MamaMax treffe es dabei vor allem. Bereits seit längerem hält er mit harten Vorwürfen auf YouTube zu, er unterstellt ihnen auch, dass man Pädophile und Tierquäler unterstützen würde.
Kritik am Projekt
Durchaus ist es aber auch möglich Kritik am “Pick A Side YouTube”-Hashtag zu äußern. Einige wenige kritisieren, dass YouTube sehr wohl etwas gegen solche Inhalte täte – ein Beispiel wären auch die Aufufe des deutschen YouTubers Just Nero, der mit diversen Videos schon einige Kanäle offline nehmen konnte, die Tierquälerei beinhalteten.
Auch der Videostil von MamaMax selbst mag teilweise negativ aufstoßen, wenn man sich anschaut, wie dieser Videos repräsentiert. Er ist dabei schamlos – das mag bei solchen Themen wichtig sein, aber eben auch eine potenzielle Eigengefahr, die er in der Vergangenheit jedoch bewusst immer wieder eingegangen ist und die man auch nicht als “ganz harmlos” abtun kann.
Trotz allem äußern sich sehr viele YouTuber hierzu, auch solche, wie The Right Opinion, die fast nur positiv aufgefallen sind bisher, die valide Kritik äußern und infrage stellen, um was es YouTube teilweise eigentlich gehe und ob das Interesse der Creators wirklich auch das von YouTube sei. Immer mehr Videoersteller äußern sich mittlerweile zur Debatte, reagieren auf das Video oder posten Kommentare in sozialen Netzwerken, dass sie den Aussagen zustimmen würden und ebenfalls ein solches “Problem” mit der Plattform hätten.