Jeder von uns kennt Nostalgie, wir alle lieben es, uns an die Vergangenheit zu erinnern, ob es nun ein Ausflug mit einem Freund war oder auch das erste Mal ein Videospiel zu spielen. Nostalgie kann etwas Schönes sein, aber natürlich hat sie auch ihre Schattenseiten. Aber welche Seite überwiegt?
“Früher war alles besser”
Des Öfteren hört man den Satz “Früher war alles besser”, doch ist an dieser Aussage was dran? Und was hat Nostalgie damit zu tun? Nun, auf ersteres kann man mit einem “Nein” antworten. Und auf Zweiteres ist die Antwort ein wenig schwieriger, denn Nostalgie ist so gut wie immer positiv, wir erinnern uns eher an all das Positive aus der Vergangenheit, statt an das Negative. Wir neigen auch immer dazu uns nach der Vergangenheit zu sehnen, was auch verständlich ist.
Durch unsere große Nostalgie, die wir haben, erinnern wir uns einfach nur an die positiven Dinge und verdrängen die negativen. So wird die Vergangenheit besser von uns dargestellt als sie am Ende war. Natürlich ist weder die Gegenwart, noch die Vergangenheit makellos und es ist verständlich, dass man sich manchmal an die doch eher einfachere Vergangenheit erinnern möchte. Dennoch ist es doch keine Lösung einfach zusagen “Früher war doch alles besser, heutzutage ist alles doof”, natürlich gab es früher Manches besseres und natürlich, wie schon erwähnt, war die Vergangenheit nicht makellos.
Aber sich zu sehr nach der Vergangenheit zu sehnen und die Gegenwart zu verfluchen, ist keine Lösung.
Die Problematik um das kritisieren mit Nostalgie
Eine weitere Problematik mit der Nostalgie kann das Kritisieren von Medien wie Filme, Serien oder auch Spielen sein. Wenn beispielsweise eine Reihe wie Star Wars oder The Legends of Zelda sich zu sehr neu erfindet, kann es für manche älteren Fans doch eher befremdlich sein. Im Jahre 2017 hatten diese zwei genannten Reihen zwei neue Ableger, die doch eher die Fans gespaltet haben.
Mit Star Wars: The Last Jedi, war es laut vieler Fans “kein richtiges, Star Wars mehr”. Und mit Breath of the Wild, was zwar keinen so großen Aufschrei unter der Fangemeinde verursachte, gab es dennoch Stimmen, die sagten, “dass es doch kein richtiges Zelda mehr war”. Natürlich bleibt es immer subjektiv, was für einen nun ein “echtes Zelda” oder ein “echter Star Wars Film” ist.
Dennoch sieht man an diesen zwei Beispielen, dass die Neuerfindungen beide Reihe doch eher für manche störend war bzw. möglicherweise auch zu schnell ging. Denn ja, beide dieser Medien unterscheiden sich ziemlich von ihrem Vorgänger, ob es im negativen oder positiven ist, sollte jeder aber selbst entscheiden. Dies kann manchmal an der Nostalgie liegen, die mit den Vorgängern hatte und man einfach lieber mehr Vertrautes in so einer bekannten Reihe haben will statt was Neues.
Natürlich, aber man darf man immer noch nicht vergessen, dass es subjektiv bleibt, ob nun die neuen Ableger aus seiner Lieblings Reihe mag. Kritik zu Medien ist immer eine gute Sache, am meisten, wenn sie auch gut erklärt wird. Jetzt leider verlieren sich manche zu sehr in der Nostalgie und vergleichen den neuen Ableger mit den alten. Auch dies ist nichts Falsches, aber es kann manchmal dazu führen, dass doch ein guter neuer Ableger, den man mögen, könnte, durch die Nostalgie zu altem automatisch schlechter für einen werden kann.
Nostalgie ist also nur doof und schlecht?
Und wenn es für manchen, nach diesem Artikel wirken mag, dass dieser Artikel nur dafür da sei, um zusagen “Nostalgie ist doch voll doof”, stimmt dies auch nicht. Nostalgie ist wie jedes Gefühl auch, eine Situation bedingtes Gefühl. Es kann in manchen Punkten extrem schön sein, keine Frage. Dennoch bietet es auch wie andere Gefühl immer eine Schattenseite, der man bewusst sein soll. Ich will niemanden mit diesem Artikel die Nostalgie madig machen, nur aufzeigen, dass es auch an dieser ihre Schattenseite gibt.
Natürlich darf und sollte man seine Nostalgie genießen dürfen, aber man sollten auch immer im Hinterkopf behaltet, dass nur, weil man sich an vieles und hauptsächlich positives aus seiner Vergangenheit erinnert, die Gegenwart nicht komplett verflucht ist. Und dass man nicht nur einen neuen Ableger kritisiert, weil er einem nicht die Nostalgie der Alten wiedergibt, auch wenn dies wieder ein komplett anderes und sehr subjektives Thema ist.
Aber wie steht ihr zu Nostalgie? Was sind die positiven und negativen Seiten von ihr? Lasst es uns wissen!
2 Kommentare
Nostalgie ist ja auch mit Sehnsucht eng verbunden, weshalb Nostalgie im Gegensatz zum reinen Erinnern eher positiv konnotiert ist. Natürlich ist es so, dass auch Sehnsucht negativ sein kann – schließlich sorgt sie immer wieder dafür, dass neue Dinge, wie du schon sagst, negativ aufstoßen und man sich der Gegenwart oder Zukunft an Stellen fast verwehrt, trotzdem hilft es sich zu reflektieren und für sich selbst positive Erfahrungen zu sammeln. Gerade, wenn es einem selbst schlecht geht, kann man so wieder zu positiven Erkenntnissen kommen.
So wie Nostalgie also ein Fluch ist, so ist es auch ein Segen – kann aber teilweise auch zur Droge werden, wenn man sich einredet, dass man auf solche Erinnerungen nie wieder in dieser Form kommen wird, wie man es mal getan hat – denn das wäre ein Trugschluss.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Einfach zusagen Nostalgie wäre nur gut oder nur schlecht wäre Blödsinn. Wie du es hier erwähnst, hat sie ihre Vorteile, als auch ihre negativen Seiten. Am Ende des Tages ist wohl ein wenig nostalgisch. Sich zu fühlen an sich nichts Schlimmes, solange man darauf achtet, dass man es mit ihr nicht übertreibt in eine quasi Sucht oder derartiges.