Dass sich die Print-Welt im Wandel befindet und dabei eher im Sinkflug verweilt, ist ein trauriger Fakt der vergangenen Jahre des Zeitschriftengeschäfts. Die herkömmlichen Zeitungen und Magazine kämpfen seit zwei bis drei Jahrzehnten mit großen Auflageverlusten, auch dem Micky Maus-Magazin ist das nicht erspart geblieben.
In den späten 1990er-Jahren und frühen 2000er-Jahren konnte sich die Micky Maus noch gut über 500.000 Mal pro Ausgabe verkaufen. In den vergangenen Jahren sind diese, zugegebenen aber Spitzenwerte, auf ein Zehntel zurückgegangen. Im Jahr 2014 fiel die verkaufte Auflage erstmals unter 100.000 Exemplare, in den vergangenen fünf Jahren hat sie sich wieder einigermaßen bei rund 50.000 Exemplaren stabilisiert.
Da die MM-M damals wöchentlich und später zweiwöchentlich erschien, und einige Redaktionsinhalte aufweist, bietet sie sich für einen solchen Vergleich sehr gut an. Das LTB oder DDSH haben sich im Vergleich nämlich kaum verändert. Umso spannender ist es einmal zu schauen, was sich in den letzten zehn Jahren seit 2014 eigentlich im Micky Maus-Magazin getan hat. Und danach zu schauen, was sich in den nächsten Jahren tun kann – und vielleicht auch muss.
Die vergangene Dekade beim Micky Maus-Magazin – angefangen in 2014
Die Aufgabe der Redaktion vom Micky Maus-Magazin war sicherlich keine leichte. Dass sich die Print-Welt im Wandel befindet und die alten Zahlen kaum zu halten waren, mussten viele Verlage bitter feststellen. Mit einem Anteil der Abonnements von nur rund 10 bis 15 Prozent, wie es Wikipedia ausweist, steht die MM-M besonders unter diesem Druck. Denn Abos bedeuten auch eine gewisse Sicherheit und Kontinuität. Und dazu kommt noch ein anderes Problem, das ich später erläutern werde.
Im Jahr 2014 sieht die Micky Maus im Grunde genommen so aus, wie sie seit den größeren Design-Anpassungen im Frühjahr 2011 gestaltet wurde. Micky lehnt am großen M an, das Logo ist identisch mit den Micky Maus-Ausgaben aus anderen Ländern, der Heftpreis liegt bei 2,90 Euro bis 3,20 Euro. Auf der Titelseite prahlt noch das alte Ehapa-Logo, bei dem lediglich klein rechts in hochkant “Egmont” steht. Die Erscheinungsweise ist wöchentlich, mit wenigen Ausnahmen, den sogenannten Doppelnummern, die es meist zweimal im Jahr gab.
In das neue Jahr startet Donald auf dem Cover ein wenig hektisch, mit Leim versucht er die Kalenderblätter anzukleben, was ihm allerdings nicht gelingt.
Das Jahr 2014 markiert auch Donalds 80. Geburtstag, der damals noch einigermaßen groß gefeiert wurde. Dem MM-M lag im Juni deshalb ein Wecker mit Donald darauf bei. Generell gab es öfters auch Sonderhefte, beispielsweise zu Ostern. Hinten auf dem ersten Heft des Jahrs, streng genommen aber Ende Dezember 2013 erschienen, findet sich noch Werbung für Handyklingeltöne – mittlerweile wohl längst vergessen.
Unvergessen dürfte auch die DuckStars-Sammelserie von Topps sein. Einige Karten lagen auch der Micky Maus bei und konnten in einem Topps-Sammelalbum zusammengeschoben werden. Das war durchaus hochwertiger als die meisten Stickeralben, die es bei anderen Verlagen gab wie beispielsweise zu Mickys 90. Jubiläum. Das dauerte allerdings noch.
Micky verschwand vom Cover des Micky Maus-Magazins
Einen Einschnitt in 2014 stellte das Heft 41 dar, bei dem man Donald in einem Raumschiff im Weltall fliegen und winken sieht. Nur irgendetwas fehlte – und zwar Micky, der ein Heft vorher noch am Logo gelehnt hatte. Das Heft 40 sollte in der Tat das (vor)letzte sein, das Micky noch zeigte. Übrigens handelte es sich noch um eine Wunschausgabe, die von Lesern gewählt wurde. Bezeichnenderweise gab es beim Heft 41 ohne anlehnenden Micky auch keinen “Magazin”-Schriftzug, es stand nur “Micky Maus” darauf. Heft 42 führte den Magazin-Untertitel wieder rechts unten wie zuvor.
Die Ausgabe 42 fällt jedoch auch sonst heraus. Eine Woche vorher noch abgeschafft, lehnte Micky wieder neben dem Logo – aber nur noch für diese eine Ausgabe. Danach verschwand er und ward nie mehr an seinem Magazin-Logo gesehen.
Ab dem Heft 43 stand “Magazin” dann rechts neben dem MM-Logo. Das neue Ehapa-Logo kam schon einige Hefte zuvor. Offenbar ging der Umbau etwas “drunter und drüber” zu, wenn man es aus heutiger Sicht anschaut. Der Durchschnittspreis stieg auf 2,99 Euro.
Die Diskussion darum, weshalb Micky letztlich vom Heft verschwand, hat wohl viele Facetten. In gewisser Weise war es eine radikale Abkehr von Micky, der schon zuvor sehr selten aufs Cover kam abseits davon, dass er eben dem MM-Schriftzug anlehnte. Es ist womöglich auch das Ergebnis davon, dass die Leser Donald einfach mehr Vertrauen und auch Kaufinteresse entgegenbringen, egal, was man davon halten mag.
Nachträglicher Hinweis: Gleichzeitig werden immer mehr Inhalte wohl aus Dänemark übernommen. Auch das mag eine Rolle spielen, denn dort ist Donald auf dem wöchentlichen “Anders And & Co.” allein deshalb öfter vertreten, weil er die Zeitschrift seinen Namen trägt und nicht “Micky Maus” heißt.
Im Jahr 2015 gab es indes kaum Bewegung beim Micky Maus-Magazin, aber dafür einige schöne Cover, die im neuen Design (ohne Micky) zur Geltung kamen. Auffällig ist hier jedoch, wie oft Donald auf den Covern ist, häufig zusammen mit seinen Neffen Tick, Trick und Track. Der Preis blieb in der ersten Hälfte des Jahres gleich und wechselte zwischen 2,99 und 3,50 Euro. Gegen Ende des Jahres setzte er sich dann bei 3,50 Euro fest.
Im Jahr 2016 kam dann erstmals mit Ausgabe 6 der neue Höchstpreis von 3,99 Euro, als Extra lag eine Alarmanlage bei. Auf dem Cover sieht man Donald als Agenten, wie er sich an einem aus einem Hubschrauber hängenden Seil festhält. Gleich mehrere Agentenausgaben folgten im Laufe der Serie “Agenten-Akademie”.
Die Ausgabe MM 12/13 aus 2016 zeigte dann die vorher von Fans eingereichte, finale Version von Donalds neuem Auto. Tatsächlich gab es im MM-M immer wieder solche Mitmachaktionen. Das blau-gelbe Auto machte tatsächlich sogar etwas her, auch wenn es den 313er natürlich nicht ersetzen konnte. Der gleichen Ausgabe lag zudem ein Rätselheft mit 36 Seiten bei, sowie Sticker und ein “Furz-Piano”. Aufbewahrt habe ich dieses allerdings nicht.
Donald auf dem Logo der Micky Maus – und langsames Reduzieren der Erscheinungsweise
Und dann kam die wohl größte Veränderung der vergangenen Dekade beim Micky Maus-Magazin. Das letzte Heft im alten Design war die Nummer 27 in 2016, ab der Nummer 28/29 wurde das Logo runder, und auf einmal tauchte Donald links neben dem MM-Schriftzug auf. Auch das Design im Innenteil änderte sich, was auf der zweiten Seite in einer kleinen Textbox angekündigt wurde. Danach folgten weitaus häufiger als zuvor Doppelnummern, ab 28/29 genauer gesagt jedes dritte Heft. Damit erschienen pro Monat faktisch nur noch drei Hefte.
Warum diese Entscheidung getroffen wurde, ist heute fraglich. Die Ausgabenaufteilung wurde damit jedenfalls um einiges komplizierter, bis die Erscheinung schließlich von drei auf zwei Hefte pro Monat sank. Denn nach dem Heft 35/2017 war klar: Die Micky Maus erscheint jetzt nur noch zweiwöchentlich. Und zwar mit den drei abwechselnden Preisen 3,50, 3,99 und 4,99 Euro. Letzter verschwand allerdings nach einigen Ausgaben für 4,99 Euro dann auch erstmal wieder.
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Die Frage, weshalb Donald auf einmal ab Sommer 2016 aufs Logo durfte, obwohl er rund 90 Prozent der Cover sowie im größten Teil besetzt, dürfte für viele auch eine kleine oder große Frage gewesen sein. Im Endeffekt ist es aber nur die Fortsetzung dessen, dass Micky rund zwei Jahre zuvor vom Logo verschwand. Und da Donald bis heute auf dem Logo zu sehen ist, scheint sich das in irgendeiner Weise bewährt zu haben. Tatsächlich trat ab dann eine Stabilisierung der Auflage ein, denn 2016 verkaufte sich die MM-M rund 63.000 Mal pro Heft, 2017 dann schon 64.000 Mal und 2018 sogar 66.000 Mal. Vielleicht spielte hier die seltenere Erscheinung eine Rolle, letztlich lässt sich darüber aber ohne weitaus genauere Daten nur spekulieren.
Im Jahr 2018 setzte man dann bei 3,70 Euro als neuen Standardpreis an. 3,99 Euro und 4,50 Euro fungierten als Zwischen- und Höchstpreise. Das Format “W.O.W.” wurde aufgegeben.
Dann wurde es ruhiger um das Micky Maus-Magazin ab 2019
Danach zeichnete sich die Micky Maus vor allem immer öfter für Zusammenarbeiten aus, ob der Koch Tim Mälzer oder verschiedene Sportler, die eigene Comics erhielten, in denen man sie auftreten sah. Auch zum Bodensee gab es eine Ausgabe. Ansonsten wurde es zwischen 2019 und 2023 eigentlich recht ruhig um die MM-M, wenn man das im Vergleich zu den Jahren davor bewerten mag. Einzig die Preispolitik änderte sich leicht, was für den großen Zeitraum jedoch sogar eher unter den Erwartungen bleib.
Die Preise stiegen nämlich auf 3,99 Euro und 4,50 Euro, zwischendrin auch 4,99 Euro. Der erste Bruch damit geschah dann wiederum 2024, wo es im Sommer eine Ausgabe für 5,99 Euro gab. Bis dahin der höchste Preis – der Grund: Ein Stickeralbum, das beilag. Noch einmal danach gab es das dann in den folgenden Monaten erneut, auch ohne Album, aber mit höherwertigem Extra. Zudem mehrere Ausgaben für 4,99 Euro und eine für 5,50 Euro.
Große Änderungen bei der Micky Maus ab 2024 – der Enten-Kurier wird eingestellt
Und 2024 scheint auch das Jahr zu sein, in dem sich erstmals wieder richtig etwas ändert. Denn der Enten-Kurier, der nun seit wirklich vielen Jahren auf der Rückseite oder manchmal auch im Innenteil (wenn hinten Werbung oder ein Spezial war) erschien, wurde im Sommer mit einem neuen Redesign erstmal abgeschafft. Ob er zurückkommt? Aufgrund des Aufwands dürfte das fraglich sein.
Immerhin sorgte der Enten-Kurier bis vor einigen Jahren sogar noch für Feedback in der Presse. Im Jahr 2012 wurde beispielsweise Bundespräsident Christian Wulff auf den Arm genommen, was es bis in den SPIEGEL schaffte. Nicht das erste und letzte Mal, dass Politiker aufs Korn genommen wurden, später quasi versteckt auch Merkel.
Von diesen Anspielungen war in den vergangenen Jahren aber weniger zu lesen. Immerhin erschienen bis dahin schon rund 500 Ausgaben des Kuriers. Und auch im LTB ist der “Entenhausener Kurier” bekannt und von Dagobert Duck bezahlt, in der MM-M wurden quasi die Cover abgedruckt. Doch damit war dann ab Ausgabe 12/2024 Schluss.
Auffällig daran war, dass es nicht wirklich angekündigt wurde. Nach gut acht Jahren das Heft-Design noch einmal zu ändern, ist sicherlich sinnvoll und angebracht. Wirklich darüber gesprochen hat die Redaktion davon aber nicht – es war einfach da und das alte (wie der Enten-Kurier) war einfach weg. Stattdessen gibt es jetzt eine Rätselseite hinten.
Ein möglicher Grund könnte die wieder schwindende Auflage sein. Während in den Jahren ab 2016 zumindest zwischen 50.000 und 60.000 Ausgaben verkauft wurden (relativ konstant nach den größeren Verlusten davor), sank die Zahl laut IVW im Jahr 2023 auf 45.000 Ausgaben. Ob der Innenteil dann etwas ändert, ist fraglich, es gibt aber zumindest frischen Wind. Ab dem zweiten Quartal 2024 stieg die verkaufte Auflage dann wieder über 60.000.
Micky Maus-Magazin in der Zukunft – Ein Ausblick
Es ist schwer zu sagen, wo das Micky Maus-Magazin in zehn Jahren stehen wird. Bei Auflagenverlusten wie diesen ist es auch nicht irrsinnig, sich Sorgen zu machen, ob es dann überhaupt noch erscheinen wird – vielleicht aber einfach seltener. Beachtlich ist der Aufwand, mit dem man das Magazin zwischen 2016 und 2022 stabilisieren konnte. Dass Print nicht auf dem Vormarsch ist, ist ja kein Geheimnis. Die Zeichen der Zeit stehen eben nicht auf Wachstum bei den gedruckten Zeitschriften, und nur wenige Magazine können deshalb noch etwas anderes vorweisen als einen Rückgang in der Auflage. Print wird zum Premium-Produkt, nicht zur Selbstverständlichkeit.
Meiner Meinung nach muss sich beim Micky Maus-Magazin aber etwas tun, wenn es in einigen Jahren/Jahrzehnten noch erfolgreich erscheinen soll. Ich habe mir dazu in den vergangenen Monaten immer wieder Gedanken gemacht, denn die MM-M kommt ja nicht von irgendwoher. Es brachte Millionen Menschen in den deutschsprachigen Ländern die Welt der Disney-Comics und Begeisterung fürs Lesen näher. Ich wüsste ehrlich gesagt nicht, wo ich heute selbst stehen würde, wenn es Disney-Comics nicht gegeben hätte. Meine Begeisterung fürs Schreiben und Medienmachen liegt zu großen Teilen in genau diesen Geschichten.
Was sich beim Micky Maus-Magazin ändern sollte
Die wohl größte Frage bei der MM-M ist die Frage nach der Zielgruppe. Bisher konzentriert man sich vor allem auf 6- bis 13-Jährige. Das Problem dabei ist, dass man diese Altersgruppe immer wieder neu gewinnen muss, weil sie nur für wenige Jahre die MM-M lesen. Sammler sind in fast allen Fällen auch älter als das. In diesen Altersgruppen ist das Lesen wichtig, verliert aber immer mehr an Bedeutung. Wer lesen will, greift eher zu Büchern. Magazine sind (leider) nicht mehr in jedem Supermarkt erhältlich. Für die MM-M ist genau dieses Feld aber wichtig, weil dort (wohl auch wegen der Extras darauf) die Entscheidung getroffen wird.
Man muss also versuchen, sich mehrere Altersgruppen zu gewinnen. Und hier wären tatsächlich große Veränderungen notwendig, so zumindest meiner Meinung nach.
Schon vor 2014 hat die MM-M Seiten “gelassen”, wurde also dünner. Die MM Comics wiederum umfasst 100 Seiten, hat ein anderes Papier und kostet aktuell 4,50 Euro, also genauso viel oder weniger als viele MM-Ms. Würde man die MM-M monatlich erscheinen lassen, auf 100 Seiten hochstocken, davon fünf bis zehn mit Redaktionsinhalten füllen (auch Kolumnen wie beim DDSH sind vorstellbar) und in die Mitte Bastelmaterial heften, könnte man damit für den gleichen oder einen etwas höheren Preis gleich mehrere Zielgruppen erschließen.
Nämlich Eltern und Großeltern, die die zunehmend in Kritik geratenen Plastik-Extras nicht mehr kaufen wollen, sondern vielleicht lieber Basteln unterstützen bei ihren Kindern. Und zusätzlich Sammler, die durch die große Anzahl an Comicseiten überzeugt werden – und der Neuheit dieser abgedruckten Comics. Sozusagen das Magazin-LTB für frische Comics. Davon würden mit der Zeit auch die Abozahlen profitieren und die sind es nunmal, die in Zeiten des sinkenden Kioskverkaufs auch den laufenden Betrieb absichern.
2 Kommentare
Danke für diesen Rückblick! So manche Sachen fallen einem ja von einer Ausgabe zur anderen nicht unbedingt auf (auch wenn mich die Einstellung des Entenkuriers sehr überraschte), da ist es ganz schön, so einen Vergleich zu sehen.
Was die Modernisierung angeht, ist es sehr schwierig. Die Zielgruppe sollte sicherlich breiter aufgestellt werden (auch wenn ich den Verdacht habe, dass das Heft sowieso viele erwachsene Leser hat), allerdings muss man auch aufpassen, dass man sich immer noch genug vom DDSH unterscheidet. Ich hole mir jedes Heft, aber ich habe kein Abo, und zwar im Wesentlichen deswegen, weil es öfter Schwierigkeiten geben würde, das Heft mit Extra durch den Briefkastenschlitz zu kriegen. (Und wenn ich schon den ganzen Heftpreis bezahle, möchte ich nicht pauschal aufs Extra verzichten, auch wenn der meiste Kram verschenkt oder weggeschmissen wird.)
Absolut legitimer Punkt – das Abo ohne Extra kostet ja gleich viel. Bei der Zielgruppe stimme ich dir zu, es sind auf jeden Fall einige erwachsene Leser dabei – sicherlich auch Eltern und Großeltern, die mitlesen. Dennoch ist es natürlich schwierig, immer wieder um die junge Zielgruppe zu kämpfen, die mehr und mehr ihre Zeit in Apps steckt und nicht mehr ins Lesen. Man sollte die Kinder natürlich zum Lesen motivieren, Comics sind dafür mehr als geeignet. Aber ich denke, dass die Plastik-Extras auch bei den Eltern, die sie kaufen, zunehmend auf Distanz stoßen, weil es eben oft Wegwerfware ist.
Man müsste also einen Mittelweg zwischen jungen Lesern und älteren Lesern finden. Eine Erhöhung der Seitenzahl, Abschaffung der Plastik-Extras (zumindest so, wie sie aktuell sind) und leichte Umstrukturierung zum Premium-Produkt halte ich aber für sinnvoll. Die MM-M beinhaltet ja neue Comics, das DDSH eher ältere (oder Nachdrucke aus der MM-M).
Was denke ich auf jeden Fall helfen kann, ist die Fortsetzung von Zusammenarbeiten wie zuletzt beim Nürnberger Comic zum Christkindlesmarkt oder ähnlichem. Das Heft scheint sich ja in der Region auch extrem gut verkauft zu haben und wurde dann sogar nachgedruckt. Aber ich gehe stark davon aus, dass es eben nicht nur Kinder waren, die das dort unbedingt haben wollten, sondern mehrheitliche Erwachsene. Und das Potenzial der MM-M auf diesem Gebiet ist kaum bis gar nicht ausgeschöpft. Im Gegenteil: Möglicherweise empfinden es einige sogar als unangenehm, die MM-M als Erwachsener zu kaufen. Da bräuchte es einen klaren Image-Wechsel, dass auch Ältere die MM-M lesen. Und das ja nicht erst seit gestern.