Der YouTuber Marvin Wildhage ist für seine waghalsigen Undercover-Missionen mittlerweile auf der Video-Plattform bekannt geworden. In seinem letzten großen Projekt hatte er es als EM-Maskottchen verkleidet bis ins Eröffnungsspiel Deutschland gegen Schottland in der Allianz-Arena geschafft. Nun ermittelt die Polizei gegen ihn und weitere Personen aus dem Video.
Besonders mangelnde Sicherheitsvorkehrungen wollte Wildhage dadurch herausstellen. Das Kostüm hatte er für etwas mehr als 5.000 Euro in China bestellt. Die Papiere waren zusammenkopiert und gefälscht, einen VW-Bus hatten sie mit Aufklebern wie ein offizielles Fahrzeug des DFB aussehen lassen – trotzdem gelangten sie ins Stadion.
Polizei ermittelt gegen Marvin Wildhage wegen Hausfriedensbruch
Doch ganz unbemerkt blieb das Treiben nicht. Wildhage schaffte es zwar sogar aufs Feld, und konnte dort im Kostüm herumtanzen, doch schließlich flog die Sache wegen eines doofen Zufalls auf. Der Abend endete in der Zelle.
Bereits dann war klar, dass Wildhage Hausverbot für die gesamte EM bekommen hat und es womöglich weitere Konsequenzen geben wird. Laut Medienberichten ermittelt jetzt tatsächlich die Polizei und das aus gleich mehreren Gründen.
Man wirft Wildhage und seinem begleitenden Freund Hausfriedensbruch, Erschleichen von Leistungen und Urkundenfälschung vor. Die Polizei habe gefälschte Akkreditierungspapiere, Aufnahmegeräte und das gefälschte Kostüm sichergestellt.
Nutzer kritisieren das Sicherheitskonzept
Mehrfach erwähnt auch Wildhage in seinem Video den journalistischen Auftrag, den er erfüllen möchte. Viele Nutzer stimmen ihm darin zu. Unter dem Video und in diversen Kommentarspalten ist das Meinungsbild relativ eindeutig. Viele werfen der UEFA vor, dass das Sicherheitskonzept unzureichend gewesen sei – Wildhage hätte nie ins Stadion hereinkommen können. Im Video lässt sich zudem sehen, dass beim Einlass die Codes nicht funktioniert haben. Hereingelassen wurde er aber trotzdem.
In diesem Falle ist es noch einmal gut gegangen und harmlos geendet. Inwiefern Wildhage sich dieser Anschuldigungen tatsächlich schuldig gemacht hat, wird sich noch zeigen müssen. Immerhin war er für ein journalistisches Projekt unterwegs gewesen.