Für den Unternehmer Marco Scheel hört der Wahnsinn aus Behördenbriefen und Bürokratie auch nach Jahren nicht auf. Mittlerweile wurde ihm die Nutzung seiner Produktionshalle sogar von der Behörde untersagt – doch Scheel macht weiter und bleibt zuversichtlich.
Die Geschichte von Scheel ist nun schon einige Jahre alt. Bereits 2021 besuchte ihn ein Kamerateam des NDR, durch dessen Aufnahmen er schließlich berühmt wurde. „Wir können nicht alle mit einem MacBook und mit einem Chai Latte in Berlin in einem Coworking-Space sitzen und die zehnte Dating-App erfinden“ dürfte wohl einer der berühmtesten Sätze aus der Dokumentation gewesen sein.
„In Ruhe gelassen werden“: Marco Scheel kämpft mit Nutzungsuntersagung
Seit einigen Tagen wurde ihm jetzt die Nutzung in seinem umgebauten Stall untersagt. Obwohl es an der Konstruktion keine Mängel geben würde, wie Scheel seit Monaten beteuert, sieht das Amt das anders. Obwohl sich nach der Ausstrahlung der Dokumentation in 2021 erst einmal Verbesserungen gezeigt hatten, sind die Probleme spätestens seit Frühjahr 2024 wieder da.
Darum geht’s: Das Problem heißt offenbar noch immer Bürokratie. Seit einigen Tagen hat man Scheel deshalb die Nutzung seiner umgebauten Produktionshalle untersagt. In Absprache mit seinem Team arbeitet Scheel dort aber weiter, da es bautechnisch eigentlich keine Einwände gebe.
„Formelle Illegalität“, nur bei den Akten ein Problem – „Nutzungsuntersagung unverhältnismäßig“
Der Bau sei sicher und auch für Brandschutz sei gesorgt. Trotzdem würden die Behörden ihm weiter Steine in den Weg legen. Hätte man damals bis zur vollkommenen Genehmigung für die Halle gewartet, wäre das Unternehmen in den Containern vor der Halle extrem eingeschränkt gewesen. Wie sich nun zeigt, zieht sich das Verfahren immerhin schon mehrere Jahre. „Formelle Illegalität“ nennt Scheel das.
Die Nutzungsuntersagung, die von der Behörde vor einigen Tagen kam, sei jedoch „unverhältnismäßig“. Er und sein Team bleiben deshalb in dem Bau und setzen die Arbeit dort fort – „business as usual“.
Unternehmer Marco Scheel zeigt sich zuversichtlich
Für die Zukunft zeigt sich Scheel trotzdem zuversichtlich. Wie er selbst sagt, erwartet er fest, dass er die Nutzungserlaubnis am Ende des Verfahrens bekommen würde. Er möchte nach mehreren Jahren des ständigen Hin und Hers mit der Behörde einfach seine Ruhe haben. Vor einiger Zeit hatte er auch behauptet, der Hauptgrund der Abwanderungen ins Ausland von anderen Firmen sei vor allem die überbordende Bürokratie in Deutschland.
Er sagt auch, dass er gerne Steuern zahlen würde. Allerdings nur solange er nicht den Eindruck habe, dass ihm dafür Steine in den Weg gelegt werden, sondern er als Steuerzahler auch an die Hand genommen wird und ihm geholfen werden kann.