Vor wenigen Tagen ging auf Twitter sozusagen eine Ära vorbei, als der lange Jahre sehr aktive Twitter-Nutzer, Filmemacher und Drehbuchautor Mario Sixtus ankündigte, die Plattform nun wirklich verlassen zu wollen. Davor war er jahrelang aktiv gewesen und hatte sich mit mehreren Tweets pro Tag am Tagesgeschehen beteiligt.
Nach etwas über einem halben Jahr unter Musk-Regentschaft hat sich Sixtus jetzt aber entschieden, die Plattform zukünftig zu meiden und nicht mehr dort aktiv zu sein. Für ihn habe sich die Plattform geschafft, sich in “wenigen Monaten” von einer “in vielerlei Hinsicht einzigartige[n] Plattform in ein pures, toxisches Shithole” verwandelt zu haben. Musk hatte davor bereits kurz nach seiner Übernahme Änderungen am Algorithmus vorgenommen, die Twitter “fairer” machen sollten.
Mario Sixtus verlässt Twitter, Aufschrei blieb jedoch aus
Nachdem Sixtus am vergangenen Dienstag dann die Reißleine zog und sich verabschiedete – davor hat er alle seine bisherigen Tweets aus immerhin fast 16 Jahren Twitter gelöscht – heftete er einen letzten Tweet an und gab in einem anderen bekannt, in Zukunft bei Mastodon Social zu finden zu sein.
Auch dass er von Musk nichts hält – der zuletzt die Verifizierungshaken, von denen auch Sixtus einen hatte, abgeschafft hat für die damals verifizierten Nutzer – ließ er nicht unausgesprochen. Bereits zuvor hatte er den neuen Besitzer oft und harsch kritisiert für seine Änderungen an der Plattform.
Bei Mastodon Social handelt es sich um eine Instanz von Mastodon, dem Fediverse, das schon viele Twitter-Nutzer nach der Übernahme durch Musk – der bereits einmal versucht hatte, von dieser wieder zurückzutreten – aufsuchen wollten, dem die meisten jedoch auf Langzeit dann doch fernblieben und lieber wieder auf Twitter zurückkehrten.
Wenn Sixtus nun also tatsächlich nicht mehr auf Twitter zurückkehrt, wo er immerhin mit etwa 150.000 Followern die größte Reichweite gehabt haben dürfte, wäre er wahrscheinlich einer der wenigen, die sich an ihre eigenen Worte gehalten haben. Neben fast 2.000 Likes auf seinem Verabschiedungstweet sammelte er jedoch auch einiges an Häme von Kritikern und Feinden seiner bisherigen Tweets.
Mit dem Eindruck, dass es auf Twitter seit einigen Monaten rabiater hergeht als vielleicht noch vor ein paar Jahren, dürfte Sixtus sogar recht haben, ob es jedoch tatsächlich an der Musk-Übernahme hängt – das darf dann vielleicht doch bezweifelt werden.