Der deutsche Ableger des international bekannten Kurzgesagt-Kanalnetzwerkes “Dinge Erklärt – Kurzgesagt” ist ab heute kein Teil mehr von Funk. Nach einer jahrelangen Zusammenarbeit, genauer gesagt fünf Jahren, hat man sich nun entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden und erklärt, wieso man zu dieser Entscheidung gekommen ist.
Kurzgesagt ist mit seinen englischsprachigen Videos, die in Deutschland produziert werden, nicht nur bis vor wenigen Jahren der größte aus Deutschland stammende Kanal international gewesen, sondern durch die aufwendigen Animationen für die Informationsvideos rund um Wissenschaft, Gesellschaft und mehr extrem beliebt.
Funk ist das junge Angebot von ARD & ZDF, das 2016 gestartet wurde, um mehr Zuschauer in den modernen Medien, vor allem dem Internet, anzusprechen.
Kurzgesagt Funk-Zusammenarbeit nun beendet – Was sind die Gründe dafür?
Wie man nun heute verkündete, wird der von fast zwei Millionen abonnierte Kanal in Zukunft monetarisiert und auch der Shop wird nun öfter beworben werden. Ein großer und offenbar auch der einzige Grund für das Ende der Zusammenarbeit scheint gewesen zu sein, dass man das Kurzgesagt-Netzwerk nie bewerben durfte, weil es nicht zum öffentlich-rechtlichen Netzwerk gehörte.
Außer dem deutschsprachigen Kanal betreibt man nicht nur den englischen, sondern seit einiger Zeit auch viele Kanäle in anderen Sprachen, einen TikTok-Kanal, einen Shop und weitere Projekte. All das konnte man wegen Kurzgesagts Funk-Zusammenarbeit aber nicht zu Wort kommen lassen. Trotzdem zeigt man sich Funk sehr dankbar – denn nur so kam der englischsprachige Kanal wieder zurück in die deutsche Heimat, zumindest sprachlich.
Damals als Funk Kurzgesagt für einen deutschsprachigen Kanal anwarb, begann man nämlich den Content auch in Deutsch zu produzieren und ermöglichte so dem deutschen Publikum noch mehr Anteilnahme. Auch dafür bedankt man sich bei Kurzgesagt, denn man scheint alles andere als im Schlechten auseinander zu gehen. Beim Kanal Simplicissimus, der ebenfalls vor ein paar Monaten Funk verlassen hatte, drückte man sich zwar ähnlich aus, die Sache klang aber etwas negativer.
In Zukunft will man mit Werbepartnern zusammenarbeiten
Kurzgesagt wird die Videos fortan allerdings weiterproduzieren, nun aber mit Unterstützung von Kooperationspartnern und auch aktiverer Bewerbung ihres eigenen Shops, wo sie unter anderem Plüschtiere, Shirts, Bücher und Plakate im Kurzgesagt-Stil und einigen Informationen zur Wissenschaft verkaufen. So wird aktuell bereits der fast 20 Millionen Mal abonnierte englischsprachige Kanal finanziert.
Es geht also auch im deutschsprachigen Bereich wieder weiter mit neuen Inhalten, ob es, wie zuvor, auch weiter Deutschland-exklusive Inhalte geben wird von Zeit zu Zeit, steht dabei aber noch im Raum. Zuvor hatte man eine Art Hybrid aus bereits auf dem englischen Kanal erschienenen Videos und exklusiven Videos für Deutschland gemacht. Teilweise erschienen exklusive Videos einige Monate später dann auch auf dem englischen Kanal, einige davon sind bis heute exklusiv in deutscher Sprache.
4 Kommentare
Traurig, dass so eine lange Zusammenarbeit jetzt beendet worden ist. Aber ich bin schon gespannt, was sich alles für neue Türen öffnen für die Leute hinter “kurzgesagt”, man darf gespannt sein und allen Beteiligten nur das beste wünschen.
Kurzgesagt ist ja nun international so bekannt, dass sie damit sicher Erfolg haben werden 🙂
Da fragt man sich, ob man sich nicht hätte dahingehend einigen können um “Kurzgesagt” im Portfolio zu behalten. Gerade in Hinblick auf das Informations TV sollte dem ÖR doch eigentlich daran gelegen sein, Formate zu besitzen die anerkannt sind zigfach geklickt werden.
Die Entscheidung, sich von Kurzgesagt zu trennen, scheint zu 100% auf dessen eigener Seite gelegen zu haben. Ich denke schon, dass man Anstrengungen unternommen hat, weil Kurzgesagt recht angesehen ist – aber Reisende soll man eben ziehen lassen. Wahrscheinlich war man, weil man ja jahrelang nie über seine anderen Angebote reden durfte, mittlerweile der Überzeugung, etwas daran zu ändern.
Ich finde es auch schwierig, bei eigenen anderen Projekten das zu trennen und kann die Sicht von Funk deshalb verstehen, aber solche strengen Regelungen haben ja auch schon Simplicissimus dazu bewegt – die aber auch Programmtechnisch unzufrieden schienen – das Angebot zu verlassen. Man ist so natürlich viel mehr freigestellt. Ob das in der Bezahlung einen Unterschied macht, kann ich natürlich nicht sagen. Verdient hätte man es für die aufwendigen Animationen und Videos aber sicherlich.