Kommentar. Seit nun über einem Jahr beefen sich die zwei YouTuber und Streamer KuchenTV und Shurjoka. Die Streitigkeit ist zu einem ewigen Hin und Her geworden, die kein Ende mehr zu kennen scheint. Einen Gewinner oder eine Gewinnerin wird es wohl niemals geben, trotzdem nimmt das Schauspiel weiter seinen Lauf. Muss das eigentlich sein?
Dass YouTuber sich streiten, ist keine Seltenheit, im Gegenteil. Gerade in der Meinungsbloggerszene, die auf YouTube damals von Personen wie KuchenTV, Firegoden, damals auch Zarbex, Max Ernstmann, irgendwo auch Tanzverbot und vielen weiteren geprägt wurde, war sie schon immer an der Tagesordnung. Irgendwann jedoch professionalisierte sich die Szene. Die Kritik wurde konstruktiver und punktueller, sachlicher und weniger „Hau drauf“. Doch ein Streit zeigt eher das Gegenteil.
Streitigkeit bis ins Endlose – KuchenTV vs. Shurjoka
Man könnte an dieser Stelle viel erörtern, wer wann recht hatte und wann nicht. Aber wenn man ehrlich ist: Es bringt nicht viel. Es bringt auch nicht mehr viel, das Ganze noch zu erklären. Denn der ganze Streit ist ein Selbstläufer geworden.
Es gab zwar durchaus Friedensangebote, unter anderem von KuchenTV mit Wunsch von einem privaten, klärenden Gespräch, doch beiseitegelegt werden konnte der Streit nie. Auch, weil ihm viele Missverständnisse zugrunde liegen. Shurjoka fühlte sich als Frau angegriffen, weil ihr ein Preis madig geredet wurde, obwohl die anderen ihr persönlich gar nichts wollten. KuchenTV fühlte sich mehrfach angegriffen, weil Shurjoka mit den Videos über sich nicht zurechtkam und sich ihnen gegenüber hilflos fand.
Letztendlich gab es wohl auf beiden Seiten gute Punkte, den anderen nicht verstehen zu wollen. Aber irgendwo ist auch der Punkt überschritten worden, überhaupt noch irgendetwas ausdrücken zu wollen.
Streamer X gegen Streamer Y, es freuen sich die Communitys
Am Ende ist der Streit ein quasi endloses Spiel, bei dem erst X etwas Dummes oder Verletzendes sagt, dann Y und anschließend wieder X und dann Y. Und die Communitys springen hinterher, verteidigen ihre jeweiligen YouTuber oder Streamer und diffamieren den jeweils anderen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass dieses Spiel ins Nichts führt. Es hat gar keinen Zweck, zu argumentieren, die jeweils andere Seite versteht einen ja doch falsch – absichtlich oder unabsichtlich. Nichts bewegt sich, außer dass sich alle gegenseitig immer tiefer hereinreiten.
Der Ausweg wäre einfach, aber auch schwer
Doch irgendwie scheinen beide Seiten insofern zu profitieren – oder sich bereits hereingeritten zu haben – dass sie es auch nicht drangeben können. KuchenTV könnte jederzeit aufhören, Videos über Shurjoka zu machen, Shurjoka könnte ebenfalls jederzeit aufhören, in ihren Streams über KuchenTV zu reden. Machen sie aber beide nicht.
Eigentlich ist in diesem Spiel der Zuschauer der Dumme, der sich das noch anschaut. Es ist repetitiv. Es bringt keinen weiter. Beide Seiten wollen sich nicht verstehen, egal welche Gründe sie anführen. Man würde sich wünschen, die Sache ginge einfach vorbei, um zumindest Platz für etwas Neues zu machen.