Im Dezember ist es soweit: Der dritte Sonic-Film kommt in die Kinos und lässt den blauen Igel gegen seinen Rivalen Shadow antreten. Doch bevor es zum großen Finale der Trilogie kommt, gibt es mit “Knuckles” bereits das erste Spin-Off in Serienform.
Aber ist das gelungen? Lohnt sich dieses Spin-off, oder enttäuscht es die langjährigen Fans? Wir haben für euch die 6 Episoden genauer unter die Lupe genommen und schauen, ob die Serie ihr Versprechen hält, mehr über Knuckles zu verraten.
Nicht vergessen: Seit dem 12. September ist die Serie auch auf Blu-ray und DVD bei Amazon erhältlich.*
“Knuckles Serie”: Das Marketing versprach mehr von der Kultfigur
Aber worum geht es in der Knuckles Serie eigentlich? Die Serie dreht sich um die titelgebende Figur, der sich jetzt, nachdem Sonic, Tails und er Dr. Robotnik vorerst besiegt haben, an ein Leben auf der Erde gewöhnen muss. Während Sonic und Tails damit keine Probleme haben, steht Knuckles immer wieder vor dem Dilemma, seine Kriegernatur ausleben zu wollen.
Doch gerade als es so aussieht, als würde er das Geld nie ausgeben müssen, erscheint sein alter Mentor Pachacamac und gibt ihm den Auftrag, den etwas ungeschickten Wade Whipple zu trainieren. Dieser soll an einem Bowlingwettbewerb teilnehmen, um die Liebe seines entfremdeten Vaters zu gewinnen.
Auch wenn Wade bereits in den Trailern viel zu sehen ist, scheint es doch für viele überraschend, dass er in der Serie eine viel zentralere Rolle einnimmt, als man zunächst erwarten würde.
Ist das eigentlich überhaupt eine Knuckles Serie?
Für viele war es dann wohl eine Überraschung, wie die Serie als Endprodukt aussah. Denn während in der ersten Folge die Probleme von Knuckles und Wade gezeigt wurden, konzentrierte man sich in den späteren Folgen nur noch auf Wade. Vor allem in den letzten beiden Episoden, in denen Knuckles so gut wie gar nicht präsent war.
Und das ist nicht per se schlecht. Sicherlich sind viele nicht die größten Fans der Geschichte rund um die menschlichen Charaktere der Sonic-Filmwelt. Aber die Knuckles-Serie integriert die Geschichte rund um Wade viel logischer und besser. Dennoch aber, handelt es sich hier immer noch um eine Knuckles-Serie, dass der Fokus so stark auf Wade liegt, war eigentlich nicht das, was die Trailer oder auch das Marketing im Großen und Ganzen versprochen haben.
Ich würde zwar nicht sagen, dass Knuckles in seiner eigenen Serie kaum vorkommt, aber sein Charakter leidet darunter, dass er nicht wirklich weiterentwickelt wird. Im Gegensatz dazu bekommt Wade das Drama, die Nebenfiguren wie seine Familie und auch die Konflikte, die zwar nicht schlecht sind, aber nicht das sind, was man von einer Serie mit dem Titel “Knuckles” erwarten würde.
Wade funktioniert überraschend gut, dennoch rettet er nicht die Serie
Und dabei hat für mich die Figur von Wade viel besser funktioniert, als ich gedacht hätte, während er in den beiden Sonic Filmen etwas nervig sein konnte, hat man seine Dummheit deutlich reduziert und das ist auch gut so.
Wenn man eine Sache an der Serie loben und gleichzeitig kritisieren kann, dann ist es, dass die beiden Hauptfiguren zwar ihre dummen Momente haben, aber nie zu lächerlich werden. Vor allem Knuckles wird in den Szenen, in denen er zu sehen ist, gut charakterisiert.
Bei Wades Schwester Wanda scheitert dieser Ansatz. Sie ist eine lächerliche Karikatur eines Charakters. Alle Versuche, mit ihr gute Witze zu machen, gehen ins Leere und machen die Serie, vor allem in der zweiten Hälfte, zu einem deutlich härteren Zuschauermagneten.
Und auch die Bösewichte der Serie bekommen nur wenige Momente, in denen sie wirklich im Rampenlicht stehen. Zwar haben alle ihre Momente, aber vor allem der Bösewicht “The Buyer” lässt am Ende doch sehr zu wünschen übrig.
Fazit zu “Knuckles” Kritik – Lohnt sich die Serie?
Und auch wenn das alles negativ klingt, gab es definitiv Highlights in der Serie, vor allem die vierte Episode. Diese wird zwar nicht jedermanns Geschmack treffen, zeigt aber eine gewisse Kreativität, von der man sich mehr in der Serie gewünscht hätte. Auch die erste Hälfte der Serie ist relativ solide. Die Witze, die gemacht werden, zünden und auch wenn man sich eher in Richtung Slapstick-Humor bewegt, funktionieren sie definitiv.
Im letzten Drittel der Serie flacht die Serie leider stark ab. Der Fokus wird fast vollständig von Knuckles eingenommen. Und die Figur von Wade kann diese Lücke nur schwer füllen. Auch die Erweiterung um das Drama um ihn und seinen Vater ist enttäuschenderweise etwas zu einfach gehalten.
Unterm Strich ist die Knuckles-Serie eine solide Comedyserie, die enttäuschenderweise nicht immer genau weiß, was sie sein will. Wenn man ein langjähriger Sonic-Fan ist und sich eine Serie über Knuckles wünscht, dann ist die Serie nicht zu empfehlen. Wenn man kurzzeitige Unterhaltung sucht und mehr von der Filmwelt haben will, dann ist die Serie vielleicht einen Blick wert.