Nach „Captain America 4“ und „The Marvels“ kann der neue Marvel-Film „Thunderbolts“ viele Kritiker wieder überzeugen – und läutet gleichzeitig eine ganze neue Zeit der Avengers ein. Was macht der Film richtig? Und können die Protagonisten tatsächlich die neuen Avengers sein?
Mit „Thunderbolts*“ dürfte Regisseur Jack Schreier ein Treffer gelungen sein. Nachdem Marvel zuletzt in einer Sinnkrise zu stecken schien, nur unterbrochen von „Deadpool & Wolverine“ vergangenen Sommer, kann das MCU jetzt wieder punkten.
Antihelden, die die Welt retten müssen?
Der Film begleitet vor allem Yelena Belova (Florence Pugh), die unter ihrer Rolle als geheime Agentin der CIA leidet und lieber in die Öffentlichkeit treten möchte. Gemeinsam mit anderen Antihelden, nämlich John Walker (David Harbour), Antonia Dreykov/Taskmaster (Olga Kurylenko), Ava Starr/Ghost (Hannah John-Kamen) und Bob/Sentry (Lewis Pullmann) soll sie jedoch als Beweismittel in einer Falle aus dem Weg geschafft werden. Doch dieser Plan scheitert, da die vier (nicht fünf!) es verbündet herausschaffen.
Gemeinsam mit Red Guardian (David Harbour, u.a. Stranger Things) schaffen sie es schließlich, der CIA-Direktorin Valencia Allegra de Fontaine (Julia Louis-Dreyfus) zu entkommen und können sich mit dem Winter Soldier (Sebstian Stan, zuletzt in „Captain America 4“ und „The Trump Story„) verbünden.
CIA-Direktorin Valentia schmiedet böse Pläne
Diese Zweckgemeinschaft aus eigentlich ja eher Kriminellen – keiner vertraut dem anderen – muss sich schließlich zusammenraffen und dafür sorgen, Valentia und ihre Pläne – die später auch den mysteriösen Bob beinhalten – zu durchkreuzen. Dabei greift der Film auch immer wieder Thematiken wie mentale Probleme, Selbstzweifel und Depressionen auf. Dass sich Marvel an diese Themen traut, obwohl es zuletzt ja nicht so gut lief, zeigt vielleicht gerade den frischen Wind, der notwendig war und nun kommt.
Der Film mit einer Laufzeit von zwei Stunden und 6 Minuten lässt sich durchaus Zeit, vor allem Yelenas Gefühle und ihre Traumata aus der Kindheit als in der Sowjetunion ausgebildete Superheldin zu besprechen. Die anderen Personen und ihre Erinnerungen kommen zwar auch zur Geltung, allerdings bis auf Ausnahme von Bob nicht so großflächig.
Die Antihelden sollen die „neuen“ Avengers sein
Und was sich da mit den Antihelden formiert, scheint ein vorerst fester Bund zu sein. Denn statt abzuhauen oder die anderen ihrem eigenen Schicksal zu überlassen, wird das Band unter den Protagonisten bereits am Anfang relativ eng. Mit Bob aka Sentry erwartet uns zudem eine Überraschung.
Ob das reicht, um das MCU zu retten? Im nächsten Jahr erwartet uns mit „Avengers: Doomsday“ zumindest der fünfte offizielle Avengers-Teil, der auch einen Konflikt mit den „neuen“ Avengers thematisieren könnte. Bisher scheint es allerdings so zu sein, dass die Performance von Marvel von Film zu Film noch stark schwankt (wobei „Captain America 4“ in unserer Kritik im Vergleich gar nicht so schlecht wegkam). Das Level von „Thunderbolts“ war nun wieder um einiges höher, man darf also gespannt bleiben.