Es gibt sie gefühlt immer seltener, aber dafür bereiten Sie einem umso mehr Freude – Filme, die einfach Spaß beim Zuschauen machen. “Sonic 3“, beziehungsweise eigentlich “Sonic The Hedgehog 3” ist so einer. In Deutschland läuft der Film ab dem ersten Weihnachtsfeiertag, also dem 25. Dezember in den Kinos und schließt damit das Kinojahr 2024 langsam ab.
Große Konkurrenz dürfte ihm jedoch noch “Mufasa” machen, der als 3D-Animationsfilm auf dem sehr erfolgreichen “König der Löwen” von 2019 aufbaut. Mit einem Budget von 250 Millionen US-Dollar stellt Mufasa auch das von Sonic 3 in den Schatten, denn Sonic kostete Paramout Pictures “nur” rund 120 Millionen US-Dollar. Ich will aber behaupten: Man sieht jeden Dollar, der in die Produktion geflossen ist.
Sonic 3 verbindet krasse Animationen und Effekte mit einer traurigen Geschichte – und viel Humor
Die Kampfszenen sind nämlich sehr eindrucksvoll, und wechseln zwischen vor allem London, Australien und Kanada. Und auch sonst muss man sich fragen, wie lange am Film wohl gerendert wurde.
Aber was ist nun die Story? Schon rund fünfzig Jahre vor Sonic kam mit “Shadow” ein anderer Igel auf die Erde, der zuerst als Energiequelle genutzt und nach einem Unfall dann quasi eingeschläfert und in einem Hochsicherheitsgefängnis verwahrt wurde. Allerdings wird dieses Gefängnis gehackt und Shadow kann sich befreien – und ist auf Rache aus.
Dabei hilft ihm auch ein Verwandter von Dr. Robotnik (Dr. Eggman), der – wie könnte es anders sein – gar nicht tot ist. Es handelt sich um seinen Großvater, den er jedoch nie kennenlernte, weil dieser Jahrzehnte lang im Gefängnis saß. Darüber soll allerdings nicht zu viel verraten sein. Beide werden jedoch von Jim Carrey gespielt, was im Film sogar kurz aufgegriffen wird.
Jim Carrey spielt gleich zwei wichtige Charaktere im Film
Und Jim Carrey gibt dem jetzt schon dritten Teil von Sonic auch den wohl besten Grund, ihn sich anzuschauen: Den Humor. Vielleicht etwas eigen, dafür muss man immer wieder schmunzeln und gerne auch mal richtig lachen. Natürlich kann nicht jeder Witz ziehen, insbesondere am Anfang muss es sich noch etwas einpendeln, dann nimmt der Humor aber wieder richtig an Fahrt auf. Und auch an Anspielungen für Erwachsene mangelt es nicht.
Die Filme machen damit eine gute Entwicklung durch, denn der erste Film konnte auf dieser Ebene nicht vergleichbar liefern.
Ein gelungenes Ende für eine Trilogie der Sonic-Filme?
Die Mischung aus Action, Humor und tiefgründiger Story ist in Sonic 3 tatsächlich ziemlich gut gelungen. Klar, man wird auch hier wieder ein wenig unvermittelt am Anfang in die Story geworfen, dafür ist der Film grafisch sehr gut und macht beim Anschauen wie eingangs erwähnt einfach Spaß.
Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber wer ein Fan von Videospielverfilmungen ist, bekommt hier eine, die möglicherweise sogar ein Anwärter für die eigene DVD-Sammlung ist.
An ernsten Themen wird hier, allerdings eher unterschwellig, Ausgrenzung und Anderssein angesprochen. Das sind Thematiken, die es in den vergangenen Monaten in Filmen durchaus öfter gab, beispielsweise in “Der wilde Roboter” oder dann zuletzt mit einem ganzen Mix an Themen auch in “Wicked”, wobei man beide Filme nicht gut mit Sonic vergleichen kann. Allein das Tempo ist bereits ein ganz anderes – nicht nur wortwörtlich.
Wirklich loslassen möchte man Sonic allerdings wohl noch nicht. Wie es aussieht, geht es, trotz des eigentlich zumindest storytechnisch guten Endes, nämlich doch noch weiter.