Die Ära um Gru und die Minions ist noch nicht vorbei. Im vierten Film der Hauptreihe “Ich einfach unverbesserlich” geht es wieder zur Sache, als Gru seinen Rivalen Maxime Le Mal auffliegen lassen möchte. Gemeinsam mit der AVL – Anti-Verbrecher-Liga – will er ihm das Handwerk legen. Doch er kann sich befreien und schwört Rache.
Für Gru ist das vor allem Grund zur Flucht nach vorne. Er setzt sich nach Empfehlung des AVL-Chefs Silas Ramspopo in die Stadt Mayflower ab, wo er und seine Familie eine neue Identität annehmen. Ein wenig überstürzt lernt man dann auch die Nachbarschaft kennen, die Gru sogleich wieder zum Schurken machen möchte. Man merkt bereits – es passiert einiges. Aber kann der Film überzeugen?
Ich einfach unverbesserlich 4: Die Filmreihe geht weiter
Mit dem nun vierten Film geht es nach nun sieben Jahren weiter in der beliebten Filmreihe um die Minions. Diese bekamen bereits 2015 ihren eigenen Film, 2022 gab es sogar einen Teil zwei (mit Gru als kleiner Schurke). Illumination und Regisseur Chris Renaud haben mit Ich einfach unverbesserlich schon jetzt Geschichte in der Animationswelt geschrieben. Kaum ein Franchise fern von Sony und Pixar ist mittlerweile so bekannt geworden.
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Dass es unter diesen Vorzeichen rund um die Minions weitergeht, dürfte wohl kaum verwundern. Immerhin lässt man sich damit jedoch Zeit. Zwischenzeitlich produzierte Illumination ja auch noch den Super-Mario-Film, der beim Publikum sehr gut ankam.
Beeindruckende Animationen
Was auf jeden Fall feststeht ist, dass sich Illumination mittlerweile animationstechnisch immer weiter absetzen konnte. Während man dem Studio bei “Sing” 2016 noch vorwarf, diesbezüglich gerne mal in die Trickkiste zu greifen und Figuren wiederzuverwenden, fällt Illumination heute mit grandiosen Animationen regelmäßig auf. Allein in den ersten drei Minuten zeigt das Studio bei der Szene, in der Gru zum Kongress der Schurken rast, was es draufhat.
Die Detailverliebtheit in den Filmen ist stark gewachsen, auch wenn sie mit Pixar noch nicht vergleichbar ist. Die Story biegt sich teilweise gefühlt noch ein wenig um die Bilder, weshalb Ich einfach unverbesserlich 4 nicht besonders tiefgehend ist – aber diesen Anspruch hat der Film auch nicht.
Dass die frisch eingeführten Mega Minions auch quasi kaum ins Spiel kommen, außer am Ende für wenige Minuten, ist dafür exemplarisch. Sie bekommen kaum Raum, außer für eine Szene in der Mitte, werden quasi direkt danach in den Ruhestand geschickt und nur zum Ende wieder reaktiviert. Ins McDonalds-Kindermenü passen sie sicherlich – aber im Film muss man über ihren Zweck zweifeln. Vieles wird aufgemacht, aber in der Welt selbst nicht zu Ende gedacht.
Bei Illumination scheint man kaum zu altern
Auffällig ist natürlich, dass die Charaktere aus der Welt der Minions auch nach 14 Jahren kaum gealtert sind. Während Pixar zuletzt in “Alles steht Kopf 2” Riley einen Altersschub von zumindest wenigen Jahren verpasst hat, und sie in die Pubertät kommen ließ, tut sich bei Illumination vergleichsweise wenig. Zweifellos sind viele der damaligen Zuschauer mittlerweile erwachsen. Die Filme laufen trotzdem gut.
Das liegt auch daran, weil die Filme und bunten Animationen Spaß machen und man sich vor allem mit dem Soundtrack zurücklehnen kann. “Double Life” von Pharrell Williams ist nicht umsonst aktuell nicht nur im Kinofilm vorzufinden, sondern auch in den sozialen Netzwerken. Viral zu gehen hat Illumination sowieso heraus, wie das Studio immer wieder beweisen konnte. Gerade die Minions helfen da natürlich sehr.
Ob es auch noch einen fünften Film geben wird, ist noch offen. Möglicherweise wartet Illumination auch erst den Erfolg ab, Spin-off-Ideen hat man sicherlich auch noch genug. Doch beim nächsten Mal müsste storytechnisch schon mehr drin sein als hier, sonst tut sich das Franchise keinen Gefallen mehr. Wer Spaß an Animationsfilmen hat und wissen will, wie es in der Reihe weitergeht, kommt hier jedenfalls auf seine Kosten. Eine durchdachte Story mit tiefgreifenden Charakteren gibt es hier aber dieses Mal nicht zu sehen.