Einen Erfolg kann man die Videospielverfilmung von Borderlands wohl nicht wirklich nennen. An den Kinokassen scheiterte der Film im Jahr 2024 und konnte über den Sommer die Kritiker nicht überzeugen. Vor einigen Wochen ist er nun auf DVD, Blu-ray und für 4K Ultra HD* erschienen. Höchste Zeit für uns, eine Kritik auch nach dem Erscheinen des ja im Vergleich sehr erfolgreichen Minecraft-Films nachzuholen.
„Borderlands“ spielt auf dem Planeten Pandora und greift immer wieder auch die Videospielreihe auf, in der die „Kammerjäger“ (Vault Hunters) jedoch eher in Kammern nach Schätzen und Bossen suchen, während der Film sich mehr auf eine Geschichte auf dem Planeten ansonsten konzentriert.
Darum geht’s im Film „Borderlands“ (2024)
Und in dieser ist es so: Lilith (Cate Blanchett), aber auch Lille genannt, ist als Kopfgeldjägerin hinter der Tochter Tina (Ariana Greenblatt) vom mächtigen Atlas (Edgar Ramirez) unterwegs, um ihm diese zurückzubringen. Es stellt sich jedoch heraus, dass diese ein Klon ist und vor allem dazu dient, die Schätze der geheimen Kammer zu erhalten – und als menschlicher Schlüssel dienen soll. Lille nimmt diesen Auftrag jedoch an, weil er doch sehr lukrativ erscheint.
Lille ist jedoch nicht zum ersten Mal auf Pandora, sondern hat ihre Wurzeln dort. Ihre Mutter war bereits eine der Kammerjäger und bemühte sich um Reichtum. Der Film handelt also auch davon, wie Lille auf ihren eigenen Spuren unterwegs ist und mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, nicht nur, aber auch durch den exzentrischen Roboter Claptrap, der sie verfolgt (im Original gesprochen von Jack Black, im Deutschen von Komiker Chris Tall).
Derber Humor und viel Wüstenlandschaft
Die Wüstenlandschaften von Pandora sind gut in Szene gesetzt, vor allem der derbe Humor des Filmes ist schon früh am Anfang bemerkbar, als Lille erst noch als Erzählerin fungiert. Dieses anfängliche Niveau kann der Film zwar nicht ganz halten, trotzdem sind die größtenteils sehr negativen Kritiken meiner Meinung nach dann skeptischer geraten, als sie es hätten sein müssen. Gerade die Reihe Borderlands basiert ja auf einem ähnlichen Konzept, auch wenn sie sich vom Film durchaus noch unterscheidet.
Das Setdesign erscheint jedenfalls professionell und auch die Story ist sehr „fast forward“. Teilweise hätte man sich gewünscht, ein bisschen mehr von den einzelnen Charakteren zu erfahren, aber für eine Laufzeit von rund 97 Minuten wäre das bei der Anzahl der Personen auch schwer. Während man zum Beispiel viel von Lille erfährt, sind die Motive der anderen Personen doch rar gesät. Vom Söldner und Ex-Elitesoldat (7 vs. Wild lässt grüßen!) Roland (Kevin Hart) hätte man durchaus gern noch mehr gesehen, seine Figur bleibt dann doch etwas eindimensional, genauso der Ex-Psycho (Florian Munteanu) und in gewisser Weise auch Tina.
Wieso man mit Borderlands gar nicht harsch zu sein braucht
Das sorgt aber nicht dafür, dass es nicht Spaß machen würde, den Film zu schauen. Gerade im Vergleich zu manchen Marvel-Filmen schneidet Borderlands gar nicht so schlecht ab, auch wenn storytechnisch vielleicht mehr drin gewesen wäre.
Letztendlich litt man diesbezüglich aber auch unter den Bedingungen, die während der Pandemie durch Verschiebungen nicht besser wurden. Gerade der durchaus selbstironische Anstrich macht dennoch Spaß.
Extras auf der Borderlands DVD/Blu-ray
Die Home Entertainment-Variante auf DVD, Blu-ray oder in 4K bietet zudem noch einige Extras. Insgesamt sieben Features, sowie alle drei Kinotrailer sind verfügbar. In diesen geht es vor allem um die Wandlung des Spiels hin zum Kinofilm, aber auch die Darsteller, die Waffen, das Setdesign, VFX und die besten Stunts.
Sich diese Videos anzuschauen ist interessant – auch wenn leider keine deutschen Untertitel verfügbar zu sein scheinen. Was man vor allem sieht, ist, wie viel Spaß die Schauspieler und Beteiligten an der Arbeit am Film hatten. Beachtlich ist vor allem, wie viele der Actionszenen Ariana Greenblatt selbst bereits in ihrem jungen Alter gespielt hat.