Es ist eine bis heute ikonische Szene, die in den sozialen Netzwerken in der Vergangenheit bereits für einige Lacher sorgte. Denn im Film „Kevin – Allein in New York“ (im Original „Home Alone 2“) begegnet Kevin auch für wenige Sekunden Donald Trump, der ihm den Weg zur Hotellobby zeigt. Danach schaut Trump dem kleinen Kevin noch kurz verwirrt hinterher.
Doch der Filmdirektor Chris Columbus vom zweiten „Kevin – Allein zu Haus“-Film scheint die Szene mittlerweile zu bereuen. Auch darüber, wie sie überhaupt zustande kam, herrscht Uneinigkeit.
Ehemaliger Filmdirektor Columbus hätte die Trump-Szene am liebsten rausgeschnitten
In einem Interview mit der Zeitung San Francisco Chronicle sprach er davon, dass die Szene für ihn mittlerweile ein „Albatross“ geworden sei – also etwas, von dem man sich am liebsten befreien will. „Ich kann es nicht herausschneiden, weil wenn ich es tue, werde ich wahrscheinlich aus dem Land verbannt“, sagte er der Zeitung gegenüber.
Damit spielt er wohl einerseits darauf an, dass er italienische Wurzeln besitzt, auch wenn er in den USA geboren ist und andererseits auf Trumps Migrationspläne, bei denen es vor allem um Abschiebungen geht.
In den sozialen Netzwerken ist die Szene zum Meme avanciert
In den sozialen Medien, allen voran Twitter/X und Instagram, ist die Szene in den vergangenen Jahren zu einer Art Meme avanciert. Der Filmblog „DiscussingFilm“ nutzte die Szene mehrfach, um auch als Filmblog über Donald Trump berichten zu können – und bekam dafür mehrere hunderttausend Likes.
„Gegen den Star aus „Kevin – Allein in New York“, Donald Trump, wurde Anklage erhoben“, schrieb der Account beispielsweise im März 2023. Viele weitere Tweets dieser Art sollten folgen. Anders empfindet es jedoch Direktor Columbus.
„Es ist zu einer Sache geworden, von der ich mir wünschte, dass sie nicht da wäre“
Denn der sieht die Szene heutzutage eher als Fluch an. „Es ist zu einer Sache geworden, von der ich mir wünschte, dass sie nicht da wäre“, sagt er gegenüber der SFC. Am liebsten wolle er, dass sie weg wäre.
Trump hatte sich bereits im Jahr 2023 dazu geäußert und gesagt, man habe ihn damals unbedingt dabei haben wollen. Als großer Immobilienhai war Trump damals eine Größe in New York – und später auch im Reality-TV. Die Zuschauer liebten die kurze Cameo im Film deshalb.
Trump widerspricht Columbus – und der ihm
Er schrieb auf seiner Plattform Truth Social 2023: „Ich war sehr beschäftigt und wollte es nicht tun. Sie waren sehr nett, aber vor allem beharrlich. Ich stimmte zu, und der Rest ist Geschichte Die Leute rufen mich an, wann immer es ausgestrahlt wird. Jetzt jedoch, 30 Jahre später, Columbus (wie hieß er richtig?) eine Aussage, dass ich mich in den Film schikaniert habe. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Dieser Cameo-Auftritt hat dazu beigetragen, den Film zu einem Erfolg zu machen.“
Columbus allerdings widerspricht Trumps Version, was die Entstehung angeht und konnte auch die Freude über den Auftritt schon damals nicht verstehen, wie er nun angibt. Laut Columbus sei es so gewesen, dass man damals auf dem Plaza hätte drehen wollen. Trump sei aber nur dann bereit gewesen, wenn er selbst einen kurzen Auftritt im Film bekommen könnte.
Für Columbus ging es nach „Kevin – Allein zu Haus“ finanziell erfolgreich weiter
Finanziell waren sowohl der erste Teil von „Kevin – Allein zu Haus“, als auch „Kevin – Allein in New York“ allerdings ein voller Erfolg. Der erste Film spielte rund 475 Millionen US-Dollar ein, der zweite rund 350 Millionen – die Budgets beider Filme lagen mit 18 und 28 Millionen weit darunter.
Für Columbus ging es danach durchaus erfolgreich weiter, wie auch die SFC deutlich macht – er war später der Regisseur der ersten beiden Harry Potter-Filme, beide ebenfalls sehr erfolgreich. Danach setzte er als Produzent fort, weil er aus gesundheitlichen Gründen ein wenig kürzertreten wollte.