Der YouTuber MegaLag, der vor allem für seine Scam-Ermittlungen bekannt ist, hat kürzlich ein Video über Honey veröffentlicht. Dabei handelt es sich um den ersten von drei Teilen einer jahrelangen Untersuchung gegen die Browser-Erweiterung.
Er wirft der Plattform viele schwere Vorwürfe vor, die nicht nur den Konsumenten negativ beeinflussen, sondern auch die Influencer, mit denen sie zusammenarbeiten. Und vor allem: Honey soll mit Shops zusammenarbeiten, damit eben nicht der beste Code wie möglich angegeben wird.
Honey ist eine App und eine Browser-Erweiterung, die verspricht, dir beim Sparen zu helfen. Das machen sie, indem sie nach Rabattcodes suchen, um dir das bestmögliche Angebot zu machen, zumindest wird das behauptet. Seit März 2020 gehört Honey auch zu PayPal, da sie die Plattform zu diesem Zeitpunkt aufgekauft haben.
Honey beeinflusst Influencer negativ: Was steckt dahinter?
Ein zentraler Punkt und Hauptfokus dieses ersten Teils der Videoreihe ist, wie die Plattform Influencer negativ beeinflusst. Dabei hat MegaLag herausgefunden, dass es gleich drei Szenarien gibt, wie Honey es macht. Diese hängen alle mit sogenannten Affiliate-Links zusammen. Das sind Links zu bestimmten Produkten, die, wenn man darauf klickt und dort kauft, dafür sorgen, dass derjenige, der den Affiliate-Link zur Verfügung gestellt hat, einen kleinen Teil der Einnahmen bekommt.
So berichtet MegaLag, wenn man versucht etwas über einen Affiliate-Link zu kaufen, kann es passieren, dass eine kleine Meldung von Honey erscheint. Oft wird gesagt, dass man nach einem Rabatt suchen kann, aber wenn man die Suche eingibt, passiert etwas mit dem Link.
In einem Affiliate-Link ist oft der Name eines Channels zu finden, aber nachdem man die Suche durchgeführt hat, kann es gut sein, dass der Name des Influencers ersetzt wurde und stattdessen der Name von Honey zu finden ist. Auf diese Weise erhalten sie die kleinen Einnahmen und der Content Creator geht leer aus.
Ein weiteres Szenario dreht sich um “Honey Gold”, auch bekannt als “PayPal Reward”. Auch hier läuft ein ähnlicher Prozess ab, wenn es um Affiliate-Links geht, allerdings wird dem Konsumenten versprochen, dass er auch einen kleinen Anteil bekommt. Als der YouTuber das aber selbst für sich genutzt hat, an einem Beispiel mit NordVPN, hat er schnell festgestellt, dass man weniger als einen Dollar als Konsument bekommen würde. Der Content Creator selber geht auch hier leer aus.
Fehlende Transparenz und unfaires Verhalten: Was MegaLeg sonst noch vorwirft
“Warum erlauben wir einem Unternehmensriesen wie PayPal, das im Internet zu tun?”, fragt er im Video. Er selbst findet das mehr als unfair, sowohl gegenüber den Konsumenten als auch gegenüber den Influencern. Dabei hat er auch herausgefunden, dass auch Partner von der Intransparenz nicht verschont bleiben.
Als Beispiel nahm er den Channel LinusTech, der lange Zeit der drittstärkste Partner von Honey auf YouTube war. Dabei ist er auf einen Forenbeitrag gestoßen, in dem 2022 geschrieben wurde, dass man sich genau wegen dieser Affiliate-Probleme von Honey getrennt hat und seitdem auch keine Werbung mehr für sie macht.
Auch der Konsument als solcher ist stark benachteiligt, so kam es vor, dass er manuell nach Rabatten gesucht hat und bessere Angebote gefunden hat, als die, die ihm Honey vorgeschlagen hat. Das liegt daran, dass Honey, wie sie selbst auf ihrer Website schreiben, den Shops völlige Freiheit lässt, also darauf verzichtet, alle Rabatte anzuzeigen, sondern nur die gewünschten. Damit haben sie sich selbst vermarktet, dass sie einem immer das beste Angebot suchen.
Wie geht es jetzt weiter: So geht es nachdem Video weiter
Gegen Ende sagt der YouTuber selbst, dass er dachte, dies seien alle dunklen Geschäftsmethoden, die Honey selbst anwendet, aber wie eingangs erwähnt, handelt es sich um den ersten von drei Teilen. So gab es in der letzten Minute einen kleinen Ausschnitt in den nächsten Teil des Videos. Dabei wird auch angedeutet, dass Honey eine andere Gruppe schädigt.
PayPal selbst, die Mutterfirma von Honey, hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Ob es eine Stellungnahme geben wird, bleibt abzuwarten. Derzeit erreicht das Video Rekordzeiten, bereits in den ersten 20 Stunden hat es fast 2 Millionen Aufrufe erreicht.