Vor etwa einer Woche gab es bei Gewitter im Kopf einen großen Skandal verbunden mit einer Kontroverse. Man hatte, wir berichteten hier, Clickbait betrieben und den Zuschauern suggeriert, dass einer der Kanalbetreiber tot wäre, um möglichst viele Aufrufe mit dem Thema zu machen und einen neuen Song zu promoten. Mittlerweile haben immer mehr YouTuber darüber berichtet und ihre Kritik geäußert. In Folge dessen gab es jetzt auch ein Statement – und was für eins.
Zusammenfassen kann man das Video dabei grundsätzlich mit dem Wort “Rechtfertigung”. Tim, der Betreiber von Gewitter im Kopf, der mit dem Tod seines Großvaters eben diesen Skandal verursacht hat, tut so ziemlich alles andere als sich wirklich zu entschuldigen. Stattdessen begründet er alles mit seiner Trauer, die er hatte und wie schlimm das Thema für ihn gewesen sei. Er sagt vor allem aus, dass ihm nicht bewusst war, was dieses bewusste Auslassen von Jan, dem anderen Betreiber und Hauptgrund für den Erfolg des Kanals, auslösen würde in Verbindung mit dem Tod, bei dem nicht erwähnt wurde, dass es sich um den Opa handelte.
Er gibt auch offen zu, dass er Kommentare gelöscht hat und sagt dazu, dass es sich hierbei nur um Beleidigungen gehandelt hätte und er das getan hätte, weil die Trauer bei ihm eben so groß gewesen wäre und er nach dem Verlust lieber positives Feedback hätte haben wollen. Viele Nutzer sagen jedoch, dass ihre Kritik auch einfach gelöscht worden ist. Zudem ist er gegen einen Nutzer, der das kritisierte, beleidigend vorgegangen, bis dieser Kommentar dann auch wieder verschwunden war.
Ursprünglich, so sagt er, war das Video auch als reines Infovideo für die Gewitter im Kopf-Community gedacht gewesen und nicht, um damit in die Trends zu kommen. Auch hier sagen viele, mit auch zu Recht, dass die Aktion nicht so gestaltet wurde, dass es ersichtlich war und auch im Nachhinein, als das Video anfing viral zu gehen, weder Titel noch Thumbnail geändert wurde, sondern man den Clickbait einfach so aufrecht erhalten hat.
Reaktionen auf die Entschuldigung von Gewitter im Kopf
Auch direkt unter der “Entschuldigung” äußerten sich bereits einige Nutzer kritisch. Diesmal hat das Video auch ziemlich viele Dislikes bekommen, etwa die Hälfte und die kritischen Kommentare, jedenfalls die meisten, scheinen noch unter dem Video zu bleiben.
So betitelt zum Beispiel der YouTuber und Livestreamer MontanaBlack das Statement als “eher schwach” und schließt sich damit der allgemeinen Meinung an. Trotzdem muss man auch beachten, dass die andere Hälfte immer noch Likes sind und das Video bei dessen Community gut anzukommen scheint. Durch die erneute Platzierung in den Trends damit kommen jetzt langsam aber auch immer mehr Kritiker, die den Kanal entweder nicht abonniert haben, oder erst jetzt darauf aufmerksam gemacht werden.
“Das Ganze ist aus einer Emotion heraus passiert”
Ein weiterer Punkt, womit er auch das Herausnehmen der Posts erklärt (auch auf der Hauptseite) ist, dass dies alles aus einer Emotion über die Sache heraus geschehen sei und von ihm so nicht geplant war. Warum dabei auch die Instagram-Beiträge des allgemeinen Gewitter im Kopf-Profils entfernt werden mussten, wurde dabei aber nicht erwähnt. Tim sagt dazu, dass es sich so anfühlte, als er das tat, dass sein Opa an diesem Tag gestorben sei. Als Influencer muss man, so fies das klingt, dabei aber trotzdem aufpassen, was man macht. Doch auch hier kaufen ihm das die meisten Zuschauer nicht ab.
Generell sagt er auch, dass er sich nicht hätte ausmalen können, dass das jetzt so schnell gehen und so viele Leute das anschauen würden. Einige YouTuber, so auch z. B. Alphakevin, hatten bereits gesagt, dass sie den Eindruck hätten, dass Gewitter im Kopf der Erfolg über den Kopf gewachsen ist und man aus diesem Grund mit der Sache nicht mehr richtig umgehen könnte. Das scheint sich durch dieses Video weiter bestätigt zu haben.
Ob es auch jetzt hiernach nochmal neue Worte zur Sache geben wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass sie auch hiermit wieder in den Trends gelandet sind. Einerseits ist das gut, weil die Leute darauf aufmerksam werden, was passiert ist, andererseits aber auch nicht, weil dieses Statement keine Entschuldigung, sondern eine Rechtfertigung ist. Und dass man sich mit so etwas keine Freunde macht, ist, auch wegen des Inhalts des Videos, wohl klar.
3 Kommentare
Es ist begrüßenswert, dass sich nun auch größere YouTuber zu der Angelegenheit geäußert haben. Ich empfehle an dieser Stelle das Video “Kuchentalks” Nr. 599 von Kuchen TV, wer von der Aktion nichts mitbekommen hat. Unglaublich, dass sogar Grußkarten mit CD und Rose an Influencer geschickt wurden oder andere Leute wie Rewi den Link zum Video früher bekommen haben, damit sie darauf reacten können, was ich an und für sich vor dem Hintergrund auch geschmacklos finde, aber egal.
Mit dem “Entschuldigungsvideo” hat sich Tim keinen Gefallen getan, auch nicht mit dem Text darunter (immerhin mal ohne Links zum Merch). Mir fehlt die Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Seine Argumente sind nicht stichhaltig.
“Das Video ist viraler gegangen als ich gedacht hatte”, “Ich wollte das eigentlich nur für unsere Community aufnehmen, es ist dann schließlich in die Trends gegangen, das war überhaupt nicht geplant … ”
Das kann ich ihm nicht abkaufen… zufällig sind wir im Internet.
Auf wessen Mist ist die Aktion bloß gewachsen? Seit Beginn des Debakels frage ich mich ernsthaft, ob ihr Management ihnen dazu geraten hat, die Sache so aufzublasen. Selbst wenn das der Fall gewesen sein sollte, muss sich Tim dabei doch irgendwas gedacht haben… niemand wird ihn dazu gezwungen haben, hoffe ich doch.
Ich halte den Shitstorm für berechtigt und hätte mir eine ehrliche Entschuldigung gewünscht. Er hat immer noch die Möglichkeit, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Mach nen Livestream, setz dich ggf. mit den Verantwortlichen/deinem Management an einen Tisch, gebt zu, dass ihr Mist gebaut habt, nennt die Beweggründe und geht auf die konstruktive Kritik ein. Spendet einen Teil der Einnahmen des Videos für eine gemeinnützige Organisation, die sich mit der Krankheit des Opas beschäftigen. Damit hätte sich die Sache in spätestens einer Woche wieder erledigt. Man kann es natürlich auch einfach sein lassen und so weitermachen, als wäre nichts passiert, aber dadurch würde ihn die Aktion vermutlich noch längere Zeit verfolgen.
Außerdem, und das meine ich keinesfalls abwertend: wer seine Gefühle in diesem Ausmaß nicht unter Kontrolle hat, wenn es denn so war, sollte sich evtl. professionelle Hilfe suchen. Ein Todesfall ist nicht der einzige Stressor im Leben, und es sollte doch im eigenen Interesse sein, besonnen auf belastende Ereignisse reagieren zu können.
Ich bezweifele das es aus Emotionen heraus passiert ist und wenn doch, hätte er doch lieber sich eine Auszeit von Youtube genommen, dann ein Erklärvideo gemacht warum er pause gemacht hat und das halt auch ohne den Clickbait
Dieses Video bestätigt eigentlich nur noch, dass er ein Promo move war. Und das ist ziemlich verwerflich
Da magst du wohl recht haben, dass es verwerflich war. Und ein “Es tut mir leid” ohne Leid tun ist auch etwas komisch.