Einige Jahre hätte man denken können, dass der physische Besitz von Filmen und Videospielen veraltet wäre. Ja, man wurde sozusagen schon fast zu diesem Gedanken gezwungen, wenn man in sozialen Netzwerken überhaupt über das Thema sprach. Als antiquiert galt der, der noch immer auf die physische Version zuhause schwor, gar schon altbacken. Wer will immerhin noch den Platz im eigenen Schrank aufbringen, wenn es heute auch alles digital gibt?
Doch das Besitzen von Filmen, aber auch Videospielen, in realer Form ganz analog wird wieder beliebter. Die Verkäufe von DVDs und Blu-rays, aber auch Musik auf CD und Schallplatte, steigen wieder. Weshalb ist das so?
Alles in einem Abonnement: Lange dachte man, der physische Markt sei besiegt
Für viele war es attraktiver, sich einfach das Abonnement eines Anbieters zu kaufen und zack, hatte man ja sowieso alles in der Mediathek. Und gleich viel mehr, für im Schnitt weniger Geld. Immer die neuesten Serien und die beste Musik, stets dabei, online gestreamt und nicht erst aufwendig im Regal herausgesucht. Das sparte Platz und Nerven – und Geld.
Doch für viele hat sich dieser Weg nicht bewährt. Wer heute noch bestimmte Filme mehrfach im Monat schauen möchte, kann sich gleich zehn Abonnements bei den unterschiedlichsten Streaming-Anbietern kaufen. Wenn es sie denn überhaupt irgendwo noch gibt! Denn die meisten Anbieter schmeißen massig Filme jeden Monat aus den eigenen Mediatheken.
Man kann sich eben nicht mehr darauf verlassen, dass das eigene Abonnement noch die eigenen Favoriten beherbergt. Suchseiten wie werstreamt.es profitieren davon, dass sich im Dschungel der Streaming-Anbieter niemand mehr zurechtfindet.
Steigende Abonnementpreise tun den Rest
Und nun steigen auch die Kosten bei den Streaming-Anbietern. Das sorgt für keine Freude bei den Kunden. Zudem wird Account-Sharing aktiv bekämpft, was viele gänzlich heimatlos macht. Der bestimmte und suchsichere Zuschauer oder Zuhörer wird hier nicht mehr fündig, wenn er alle Abonnements unterhalten muss, in der Hoffnung, bei zumindest einem findet er den gesuchten Film.
Aber Fehlanzeige: Die Plattformen sind aktuell sowieso eher mit Eigenproduktionen beschäftigt. Und da mittlerweile sowieso fast jedes Studio einfach einen eigenen Anbieter aus der Traufe hebt, läuft man hier sowieso einem Irrglauben hinterher.
Währenddessen werden die DVDs und Blu-rays immer rarer. Und der Markt darum wieder wichtiger. Immer mehr begreifen langsam, dass ein Abo eben kein Garant dafür ist, die eigenen Lieblingsfilme tatsächlich jederzeit zu schauen.
Die Abkehr vom physischen Besitz war schon immer ein Fehler
Die Korrektur der eigenen Denkweise ist überfällig gewesen. Abonnements können sich zwar durchaus lohnen, aber nichts geht eben über einen physischen Besitz der Lieblinge. Dieser wird immer öfter auch nötig, denn wenn der Film bei den Anbietern herausfliegt – und das werden die meisten Filme auf Langzeit nunmal – hilft dieses Abo rein gar nichts mehr.
Insofern ist das erneute Aufleben des physischen Besitzes ein Warnsignal an alle, die sich zu früh verabschiedet haben von der „eigenen Mediathek“. Wer immer Zugriff auf seine Filmsammlung haben möchte, muss sich dann doch selbst kümmern.
Denn in Zeiten, in denen die wenigen Videotheken zunehmend aussterben – auch wenn sie aktuell wieder eine Renaissance erfahren, eben weil einige merken, dass Streaming-Anbieter nicht immer alles haben können – sollte man anfangen, seine Sammlung selbst abzusichern. Dazu kann es sich auch lohnen bei Flohmärkten oder im Schlussverkauf von so mancher Bibliothek oder Elektronikfachgeschäften zu schauen, welche Filme man noch brauchen kann.