Far Cry 6, das neuste Spiel der bekannten Ego-Shooter Reihe aus dem Hause Ubisoft. Die große offene Welt Yaras, ein schöner, tropischer Inselstaat in der Karibik, der eine Reihe an Abenteuern bereithält, die man als Guerilla (Widerstandskämpfer), bestreiten muss.
Hintergrund des Spiels
Die Geschichte von Far Cry 6 spielt inmitten der Diktatur von Anton Castillo, dem faschistischem, in Yara geborenem Antagonisten. Sein Ziel ist es, die falschen, von den wahren Yaranern zu trennen, um sein Land aufblühen zu lassen. Dieses Ziel verfolgt er, wie jeder andere Far Cry-Antagonist auch, mit seiner Armee.
Jedoch anders als in den Vorgängern der Reihe hat er fünf Handlanger, die jedoch auf drei Hauptregionen aufgeteilt sind. Anton Castillo will die Welt, besonders aber Yara, mit einem neuen Medikament helfen, ein Heilmittel gegen Krebs, namens „Viviro“. Ein Heilmittel, welches über die heimischen Tabakpflanzen produziert wird. Diese Produktion ist jedoch mit Sklavenarbeit und dem giftigen Dünger PG-240 verbunden, der allgemein nur „Das Gift“ genannt wird. Dieses korrupte System müssen wir, die Spieler, stoppen.
Far Cry 6 Handlung
Zuerst darf man das Geschlecht des Charakters festlegen, da aber in den offiziellen Trailern und Artikeln meist die weibliche Figur gezeigt wird, werde ich mich im folgenden nur auf diese beziehen.
Die Geschichte beginnt für die Protagonistin „Dani Rojas“ in der Yaranischen Hauptstadt Esperanza.
Sie möchte mit ihren Freunden per Boot aus Yara, vor dem korrupten System Castillos flüchten, was nicht sehr erfolgreich endet. Das Boot wird geentert und letztendlich wird Dani an der Küste einer kleinen Nebeninsel angespühlt. Diese Insel dient im Spiel als das Tutorial, was dadurch aber gut vermittelt wird.
Man lernt im Zuge dessen die Freiheitsorganisation Libertad, und ihre Anführerin Clara Garcia kennen. Eine Kämpferin, die das Regime stürzen will, um Yara zu einem demokratischen Staat zu machen. Weiter lernen wir Juan Cortez, einen alten Guerilla, der zehn Männer kämpfen lässt wie 1000. Man hilft Libertad von der Insel zu entkommen, da diese durch eine Militärblockade via Schiffe geschützt ist.
Ab jetzt ist die Handlung wie folgt aufgebaut: Zuerst sucht man nach den ortsansässigen Freiheitskämpfern. Bei diesen muss man sich in zahlreichen Missionen beweisen, um sich ihr Vertrauen zu sichern und dann besiegt man zusammen mit ihnen den/die Handlanger der jeweiligen Region. Wiederholen.
Wenn man alle drei Regionen erfolgreich befreit hat, geht es an den Endgegner. Castillo hat, wie sich herausstellt, Leukämie und wurde von seinem Medikament Viviro, was komischerweise auch dagegen hilft, am Leben gehalten. Deshalb hat sich seine Gestalt im Laufe des Spiels sehr verändert und er sieht gegen Ende sehr krank und mitgenommen aus.
Beim Besiegen von Anton Castillo tut sich Far Cry 6, meiner Meinung nach, größte Schwäche auf. Man macht so viel, und bekommt so wenig. Anstatt dass das Spiel zulässt, dass Dani, Anton töten kann, erschießt dieser seinen Sohn, und schneidet sich danach die Kehle auf. Ein sehr unbelohnendes Ende für ein insgesamt gutes Spiel.
Kritik an Far Cry 6
Egal wie einfallslos das Spielprinzip von Far Cry 6 ist, es funktioniert.
Dani wird zur Dienerin von Libertad, sie muss Außenpunkte einnehmen, Flugabwehrgeschütze in die Luft jagen und Soldaten töten. Schade ist jedoch, dass der Spieler nach kurzer Zeit das Gefühl vermittelt bekommt, die ganze Revolution auf eigenen Schultern zu tragen. Libertad, die NPC’s machen nichts, während Dani alles macht. Von Mission zu Mission laufen kann für viele nach der Zeit nervig werden, manche nicht, Geschmackssache.
Trotz alledem muss man einen Punkt bei Far Cry 6 besonders hervorheben; Political Correctness. Die Entwickler haben sich bei ihren Ideen nicht lumpen lassen und ganz auf starke weibliche Charaktere gesetzt. In zwei von drei Regionen sind die Anführer Frauen mit einem gewaltigen Ego und einem noch schlimmeren Aggressionsproblem. Es hilft dem Spiel nicht, da es den Charakteren die Persönlichkeit zerstört, das ist der Grund, warum Anton Castillo und sein Sohn Diego die mit Abstand interessantesten Charaktere sind.
Das Spiel baut im Laufe der Geschichte, neben den Castillos, weitere gute Charaktere auf.
El Tigre und Carlos Montero sind ebenfalls Guerillakrieger, die man schnell ins Herz schließt, aufgrund ihres Humors, der trotz der Umstände passt. Hier begehen die Entwickler ihren zweiten großen Fehler. Die Charaktere, die man leiden kann, werden umgebracht. Ein weiterer frustrierender Aspekt, der dem Spiel nicht hilft, sondern nur noch mehr Wut auf das Castillo Regime auslöst.
Durch alle diese Verluste ist man am Ende sehr niedergeschlagen, obwohl man gewonnen hat. Circa das gleiche Gefühl wie beim Vorgänger.
Fazit
Far Cry 6 lässt sich ohne Weiteres weiterempfehlen. Es macht Spaß. Besonders das Entscheiden zwischen den Spielweisen, leise als Assassine oder laut mit einem Raketenwerfer. Bei jeder Basis, bei jedem Stützpunkt von Castillos Armee kann man es sich aussuchen. Ubisoft ist auf Nummer sicher gegangen und hat sich das alte Far Cry Rezept verlassen, und wer hätte es gedacht es klappt. Die DLCs helfen dem Spiel ebenfalls noch interessanter zu werden und um noch mehr Spielzeit zu erzielen.
Ich denke, dass jeder, eine Menge Spaß mit Far Cry 6 haben kann. Mein Tipp: Wartet auf ein gutes Angebot von Ubisoft oder anderen Anbietern. Jedes Angebot unter 40 € ist es auf jeden Fall wert.
Ein Kommentar
Eine ziemlich unkritische Kritik, eher Werbung als Kritik. Da ich schon das erste FarCry gespielt habe, bin ich von Far Cry 6 bitter enttäuscht, denn es ist handwerklich sehr schlecht gemacht und eher eine schlecht gemachte Kopie von Just Cause 3/4 als ein Far Cry. Das fängt schon bei der Spielhandlung an,setzt sich aber dann im Spiel fort. So z.B. das irrwitzige Auftauchen der Gegner immer genau da, wo sich die Hauptfigur befindet, so dass das typische Schleichen von Far Cry fast unmöglich ist. Trotz den (viel zu) vielen Leuten, die an dem Spiel gearbeitet haben, hat man den Eindruck, dass alles nur halbherzig bzw. faul umgesetzt wurde.Oder aber auch ganz einfach Dinge, die absolut unlogisch sind, z.B. dass über der Hauptstadt immer noch Flugabwehr tätig ist, nachdem die eingenommen wurde, die Flugabwehrzentrale ebenfalls, sowie die politische und militärische Führung ausgeschaltet wurde. Auch viele Objekte wurden ohne jegliche Sachkenntnis und wahlos in der Landschaft verteilt und vergleicht man die Gestaltung der Fahrzeuge mit denen aus dem viel älteren Just Cause 4, dann sind die in Far Cry 6 ganz mies gemacht. Statt sich in Spielereien zu verrennen, die keinerlei Sinn ergeben, hätte man sich mehr Mühe mit dem Gameplay, der Landschaft und der KI der NPCs geben sollen. Auch programmiertechnisch hakt es selbst 2 Jahre nach Erscheinen noch heftig, so z.B. funktioniert das “Radar” im HUD unten links nicht zuverlässig, man muss öfters das Spiel neu starten, damit Gebäude und Straßen dort auch zu sehen sind. Mein Rechner ist mehr als ausreichend ausgestattet (i5 11600K + Geforce RTX 4060 mit 8 GB), trotzdem bekomme ich ne Meldung, es sei zu wenig VRAM verfügbar, obwohl das Spiel nur 5,7 GB VRAM benötigt. Ich erkunde seit dem ersten Far Cry gerne die Landschaft, aber dass Leute, die über Smartphones, PCs, Laptops und sogar Computerspezialisten verfügen, sich im Jahr 2021, in dem das Spiel angesiedelt ist, mit ganz schlecht gemachten, verwaschenen Karten rumplagen müssen, ergibt keinen Sinn. Zumal die Karten auch unlogisch sind, denn darauf werden breite Schotterwege nicht dargestellt, dafür aber vereinzelte Trampelpfade, die das winzige Yara durchziehen wie ein dichtes Netz, alle 50 m beginnt praktisch ein neuer Weg. Oder dass die Soldaten einen Punkt markieren, an dem dann von einem Jet eine Bombe abgeworfen wird, obwohl das Militär von Yara nur über uralte Propellerflugzeuge verfügt. Auch die Open World ist viel zu klein und verfügt über viel zu wenige Gebäude als dass auf so einer kleinen Insel überhaupt ein Staat mit so viel Militär sein könnte. Obwohl Just Cause ja eher auf irrwitzige Aktionen angelegt ist, machen die meisten Dinge dort noch eher Sinn. Dann die versteckten Dinge die man suchen soll, da hatten die Entwickler wohl eine kindliche Freude dabei diese Objekte zu verstecken, jedoch ergeben die meisten Verstecke auch keinerlei Sinn. Ausser dass man mehr Zeit im Spiel verbringt, aber Dinge suchen muss, die mit der Spielhandlung überhaupt nichts zu tun haben.(USB-Songs). Sind die Karten im normalen Spiel ja schon schlecht (alles grün-beige-grau), so sind diese in den Sondereinsätzen einfach nur lächerlich, wobei die Sondereinsätze an sich ja schon lächerlich sind, denn ein paar Kühl-Akkus in einer Plastiktüte oder Alufolie würden ausreichen um das PG 240X kühl genug zu halten. Zudem wäre sowas wie PG 240X auch nicht als Waffe geeignet, ebenso wenig wie Nitro-Glycerin. Bezüglich Waffen, ne tolle Auswahl, aber es machen z.B. Scharfschützengewehre absolut keinen Sinn, denn auch die normalen Gewehre reichen bis an die Grenze, wo Objekte sichtbar sind (300m im Spiel). Es wäre durchaus möglich gewesen, das Spiel ohne all diese Ungereiomtheiten so zu gestalten, dass man lange spielen möchte, stattdessen hat man es mit total unausgereiften Ideen voll gepackt, da zählte wohl Masse erheblich mehr als Klasse. Keine Klasse, weil zu viel realitätsfremd ist, wie neben den scho erwähnten Dingen eine Kanalisation die um Ecken herum verläuft oder der verschwenderische Umgang mit Metall, das ja eigentlich rationiert ist, nur um den Spieler zu zwingen, einen bestimmten Weg zu nehmen. Rohbauten ohne Treppen, Gerüste ohne Leitern, nur damit man den Greifhaken einsetzen muss, der aber nur an vorgegebenen Stellen funktioniert..Mir kommt es so vor, als wenn man Just Cause unbedingt übertrumpfen wollte, dass die Leutchen, die das Spiel gemacht haben, sich zu sehr an Just Cause orientiert haben, anstatt ein klassisches, echtes Far Cry zu erstellen. Zudem wirken auch etliche Ideen aus Just Cause geklaut, z.B. die 3 folkloristischen Musiker oder die Zerstörung von Propaganda-Plakaten. Dabei kam dann eine schlechte Kopie von Just Cause heraus, ich für meinen Teil werde ein mögliches Far Cry 7 wohl eher nicht kaufen, dazu müsste es eine Kehrtwende geben, zurück zu den Wurzeln, also nicht ständig hüpfen, springen, klettern und ballern, ballern, ballern und auch eine weniger lineare (erzwungene) Handlung, bei der auch mal Taktik möglich ist.Dazu sollte man auch lieber weniger, dafür aber bessere Entwickler einsetzen und nicht Unmengen von kindlichen, naiven Leuten ohne technischen Background sich austoben lassen.