Bei seinem Kurs gegen die eigenen Werbekunden bleibt Elon Musk hart. Der Besitzer der Plattform Twitter/X hat am 1. Februar Klage wegen Wettbewerbsverzerrung im US-Bundesstaat Texas eingereicht. Unter anderem geht er nun gegen Nestlé, Lego, Shell und Mars, sowie den Weltverband der Werbekunden vor. In der Vergangenheit kündigte er bereits ein Vorgehen gegen Twitch und Amazon an.
Der Vorwurf: All diese Unternehmen schalten nicht mehr bei Twitter/X Werbung, angeblich, um mittels wettbewerbswidriger Absprache die Plattform zu schädigen. Stattdessen würden sie andere Plattformen belohnen, die sich nicht wie Musk radikal für freie Rede und Meinungsfreiheit einsetzen.
Twitter/X: Werbekunden hörten nach Musk-Übernahme auf, Werbung zu schalten
Im Jahr 2022 hatte Musk Twitter/X gekauft und damit eine neue Ära der “Free Speech” einleiten wollen. Vielen Werbekunden wurde dieses Eisen offenbar jedoch zu heiß, weshalb sie ihre Anzeigen auf der Plattform stoppten. Der Umsatz soll deshalb um 50 Prozent eingebrochen sein.
Twitter/X wurde zudem vorgeworfen, mehr Falschmeldungen, Beleidigungen und sonstige Diskriminierung stehenzulassen. Viele wanderten zwischenzeitlich zu Blue Sky und anderen Plattformen ab, immer wieder gab es auch Boykotte. Die Anzahl der aktiven Nutzer wiederum steigt seit Musks Übernahme wohl stärker als zuvor.
“Bedrohung für das Land”: US-Rechtsausschuss könnte sich auf Musks Seite stellen
Zumindest einen Anfangsverdacht, dass Musk nicht ganz falsch liegt, gibt es aus dem Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses. Dort bezeichnete man den Werbeboykott als “eine Bedrohung für die Freiheit im Land”. Die Firmen wiederum wollen vor allem ein Umfeld für ihre Werbung, das frei von Diskriminierung oder Beleidigungen sei.
Mit Amazon will sich Musk zwischenzeitlich zumindest außergerichtlich geeinigt haben. Sie tauchen mittlerweile nicht mehr unter den Unternehmen auf, die Musk verklagen möchte.