Der Streaming-Anbieter Disney+ scheint seinen Kurs, vor alten Animationsfilmen Triggerwarnungen anzuzeigen, wieder geändert zu haben. In den vergangenen Wochen ist auch in Deutschland bei Filmen wie „Dumbo“ oder „Peter Pan“ kein Warnhinweis mehr im Vorspann zu sehen.
Zuvor hieß es vor dem Anlaufen des Films in einem Hinweis: „Dieses Programm enthält negative Darstellungen und/oder eine nicht korrekte Behandlung von Menschen oder Kulturen. Diese Stereotype waren damals genauso falsch wie heute.“ Damit wollte Disney seinen Abonnenten zeigen, dass man sich von den Inhalten distanziert.
Kein Vorspann mehr, sondern bei Disney+ jetzt in den Details zu finden
Verblieben ist jetzt nur noch eine kurze Zeile in den Details zum Film, die wie folgt lautet: „Dieses Programm wird in seiner ursprünglichen Fassung präsentiert und kann Stereotype oder negative Darstellungen beinhalten.“ Auf Anfrage verschiedener Medien soll sich Disney zu den Vorgängen jedoch nicht geäußert haben.
Ob ein Zusammenhang zur zweiten Amtszeit von Donald Trump und dessen Kampf gegen Diversity, Equity and Inclusion, kurz DEI (Vielfalt, Gerechtigkeit, Inklusion), besteht, bleibt deshalb unklar. Die Warnhinweise hatten schon seit Einblendung für gemischte Reaktionen, aber auch Kritik gesorgt, insbesondere in den USA durch die republikanische Partei.
Neue Triggerwarnungen muss man suchen
Die neuen Triggerwarnungen finden sich nun in der erwähnten Details-Übersicht – standardmäßig ist jedoch der „Empfehlungen“-Tab geöffnet. Für die meisten Zuschauer dürfte die Warnung deshalb nur bei dem genaueren Anschauen der Informationen zum Film erscheinen.
Ob das Disneys gesamten Kurs in Bezug auf ältere Inhalte miteinbegreift, bleibt offen. Vor rund zwei Jahren erschütterte die Neuigkeit der Disney-Comic-Legende Don Rosa die Comicfans – denn manche seiner Comics dürfen offenbar nicht mehr nachgedruckt werden. Es erscheint aktuell eher unwahrscheinlich, dass auch diese Schritte zurückgenommen werden, zumal der Aufschrei dabei weitaus geringer ausfiel.