Nachdem der ESC 2020 ausgefallen ist, schaut man noch gespannter auf den Song Contest der Eurovision dieses Jahr. Auch wegen einiger Misserfolge in der Vergangenheit fragt man sich dabei recht schnell: Wie groß sind die Chancen für Deutschland beim Eurovision Song Contest in 2021 denn nun? Ist eine Top 5, oder, besser, wir wollen ja nicht übertreiben, Top 15, drin?
Zuletzt erreichten wir mit S!sters 2019 den vorletzten Platz mit 0 Publikumsstimmen. Das ist eines der Ergebnisse, das man gewöhnt war, auch wenn 2018 der 4. Platz mit Michael Schulte um einiges besser gewesen sein dürfte, der aber leider eine absolute Ausnahme im Trend war. Schön wäre es natürlich trotzdem nochmal eine etwas bessere Platzierung zu bekommen. Denn „träumen wird man ja wohl noch dürfen“. Und wann war ein Traum mal objektiv?
Wie sieht’s heute aus beim Eurovision Song Contest?
Im Jahr 2021 tritt nicht der Sänger aus dem letzten Jahr (ESC war wegen Corona abgesagt worden), der laut einiger Stimmen gar nicht so schlecht gewesen sei, sondern der Künstler Jendrik an mit seinem Song „I Don’t Feel Hate“ an. Wie man aus der Vergangenheit gelernt hat, kommen solche Titel immer super gut an und werden nie gehatet.
Die Bewertungen zeigen, bei aktuell 31.000 Likes zu 16.000 Dislikes, nicht nur das rege Interesse am Eurovision-Song-Contest, sondern auch, dass der Song ziemlich gemischt ankommt. Knapp zwei Drittel Likes, ein Drittel Dislikes – das mag besser gehen. Aber gut, wie es besser geht, davon haben wir in Deutschland spätestens seit Lenas Sieg 2010 nicht mehr sonderlich viel Ahnung gehabt. Vielleicht ist das ja auch genau der Puls der Zeit. Der Indikator dafür wäre dann das Like/Dislike-Verhältn-… ähm, gut, lassen wir das doch lieber.
Die musizierende, deutsche Version von PewDiePie ist mit seinem Songnamen also schon mal auf eine durchmischte Brise Hate gestoßen. Grundsätzlich könnten das ja aber auch Neider sein, die entweder auch so geile Songs schreiben wollen würden oder mit ihrem Land schlechter dran sind. Gut möglich ist aber auch, dass wir Deutschen den Song bereits selbst so dermaßen heruntergelikt haben. Denn wie allgemein bekannt ist, spuckt man sich immer noch am besten selbst in die Suppe. Da eigene Landsmänner beim ESC aber nicht für sich selbst abstimmen können, könnte also noch etwas Hoffnung bestehen.
Kennt ihr eigentlich Deichkind?
Tatsächlich fühlt sich das Musikvideo (und der Song ebenso) etwas nach einem wilden Mix von allem an. Natürlich ist die Hauptaussage wohl, dass es besser ist, wenn niemand ausgegrenzt wird, jedoch legen die Protagonisten mit ihren leichten Aggressionsproblemen wirklich darauf an. Der Drop sorgt dabei für Explosionen und Prügeleien, bei der die Teilnehmer Jendrik, also dem Künstler, zu verkloppen versuchen.
Auch gibt mir die Verabschiedung bei 3:40 gerade nach den Worten „derbe nices“ schon derbe Phil Laude Flashbacks, die gar nicht so nice zu haven sind. Da die Abstimmenden aber wie gesagt sowieso nicht aus Deutschland kommen und entsprechend weder Phil Laude kennen, noch wissen, was hier überhaupt gesagt wurde, sollte das zu keinen weiteren Komplikationen führen.
Vielleicht trifft der Song ja doch den Zeitgeist… irgendwie.
Viele ausländische Europäer finden den Song allerdings ganz gut und finden, dass er eine peppige und frische Stimmung hereinbringt, was nach einem Krisenjahr wie 2020 eigentlich ganz gut sein könnte. Zwar ist 2021 ja fast genau so ein Krisenjahr, aber etwas Aufmunterung kommt immer gut an – so die Befürworter. Und dass so etwas beim Eurovision Song Content auch mal ganz gut ankommen kann, hat die Vergangenheit ja gezeigt – nur halt nicht auf deutscher Seite. Da mag ein Michael Schulte in einfacher Jeans und schwarzem Licht besser ankommen.
Man kann aber auf jeden Fall sagen, dass die Auswahl bei der Eurovision ganz in Ordnung ist und dementsprechend am 22. Mai ziemlich viel auf uns zukommt. Ob der deutsche Song jetzt ankommt oder nicht, wird man noch früh genug sehen. Und wenn es wieder 0 Punkte werden sollten, wissen wir wenigstens, wie man damit umgeht. Wenn jemand das geprobt hat, dann ja wir.
7 Kommentare
Höre den Song grade zum ersten Mal. Etwas abgelutschte Akkordsequenz (1-6-4-5 ist schon ziemlich alter Hut) aber es stecken einige interessante Ideen drin, grade was das Arrangement und die plötzlichen klanglichen Wechsel angeht. Ich bin mal vorsichtig optimistisch. 😊
War wohl nix 😪
Ich freu mich auf jeden Fall auf den Songcontest! Dieses Event hat so ein gewisses Fußball-Feeling, was ich ziemlich Dufte finde. Müsste mich aber noch bezüglich meines Favoriten etwas reinfuchsen
Ich finde es hat gar kein Fußball-Feeling, ich finde Fußball aber auch unfassbar scheiße.
Bin gespannt, ob wir es dieses Jahr weit schaffen werden, finde den Song persönlich auch eher mäßig, nicht das schlimmste was ich gehört habe, aber es geht besser, sagen wir es mal so
Man darf gespannt sein, ob wir so eine Chance haben. Hoffen kann man ja etwas – ja…
True, auch wenn ich leider bezweifele das wir es dieses Jahr schaffen, naja es gibt ja noch ein nächstes Jahr