Unmut am Geburtstag. Für Donald steht wieder ein neuer Job an, seine Brotzeit fällt ihm aber noch beim durch die Küche schleifen aus der Brotbox. Das typische Pech. Und dann haben sogar seine Neffen seinen Geburtstag vergessen – schlimmer noch – sie wissen auch nach einem Hinweis auf das Datum nicht, dass es sein Jubeltag ist.
Völlig fertig zieht er also schon in seinen neuen Job ins Museum ein. Der Personalchef verguckt sich dann auch noch und denkt, Donald sei 60 Jahre alt geworden. Das war er tatsächlich, wollte er natürlich aber schon damals nicht wahrhaben – auch wenn er dann in Rente hätte gehen können, vermeintlich. Doch auch diese Geschichte ist mittlerweile dreißig Jahre alt. Und zeichnet eine düstere Minute für Donald auf, die sich später jedoch als Antrieb herausstellen soll.
Wie ist das eigentlich, wenn es jemanden nie gegeben hätte?
Die Geschichte, die von Don Rosa gezeichnet und geschrieben wurde, erschien bereits 1994. Für Donald Duck-Fans dürfte sie zu den beliebtesten gehören. Noch im Museum fällt ihm dann eine Vase auf den Kopf, die ihm einen Wunsch ermöglicht. Doch Donald wundert sich eher über den komischen Dschinn und wünscht sich anschließend im lauten Selbstdenken, er wäre nie geboren worden – gesagt, getan.
Es gibt wohl keine Geschichte, die anhand des Duckiversums so gut zeigt, wie wichtig Donald als fauler und jähzorniger Pechvogel trotzdem für Entenhausen ist. Denn ohne ihn ist tatsächlich nichts so, wie es im heutigen Entenhausen (oder dem vor dreißig Jahren) war. Direkt nach der Erfüllung des Wunsches sieht man das Museum in einem viel schlechteren Zustand. Und die Welt steht auf dem Kopf.
Ohne Donald ist Entenhausen ein trauriger Platz
Zuerst begegnet Donald Daniel Düsentrieb, der damals seine Genialität verlor, weil Donald nicht zur Stelle war. Dann kaufte er den Hof von Oma Duck. Diese wiederum arbeitet nun im Geldspeicher, der jedoch Daisy Duck gehört, die unglücklich ist und Romane verfasst. Franz Gans hat nie für Oma Duck gearbeitet, sondern für Dagobert Duck und bereits am ersten Tag den Glückszehner an Gundel Gaukeley für einen Hamburger verkauft.
Dagobert verlor daraufhin alles, Gundel wurde zur reichsten Frau der Welt. Er haust in einer Tonne im heruntergewirtschafteten Entenhausen, indem jegliche Investitionen fehlten. Einzig Gustav ist in einer ansatzweise ähnlichen Lebenssituation, sein Glück bringt ihm auch in dieser Alternativwelt durch den Tag. Die drei Neffen allerdings hat er vor dem Fernseher geparkt, sie erinnern eher an runde Kugeln als an die fitten Fieselschweiflinge. “Würden Sie für uns den Kanal wechseln? Die Fernbedienung ist hinüber”, fragen sie lediglich, als Donald als fremde Person ins Haus kommt. Den Weg zum TV können sie selbst nicht mehr gehen.
Die Panzerknacker als Polizei, die sich gerne mal bestechen lässt, ist dann wohl auch keine Überraschung mehr. Doch Donald kann den Fluch wieder rückgängig machen und kehrt so in die reale Welt zurück. Dort hat man seinen Geburtstag allen Anschein eben doch nicht vergessen, sondern eine Überraschungsparty vorbereitet.
Der Duck, den es nie gab – oder doch nur geträumt?
Fraglich bleibt, ob sich Donald den Kopf lediglich gestoßen und alles geträumt hat. Dagegen spricht die gedankliche Bemerkung des Dschinns, als die Vase wieder am Boden liegt. “Was für ein Spinner! Der diskutiert sogar mit sich selbst” kann man da noch lesen – womit die Geschichte echt wäre.
Eine größere Liebeserklärung an Donalds Existenz in Entenhausen – die wohl niemand wirklich vermissen möchte, immerhin ist der Tollpatsch mehr als beliebt bei den Lesern – mag es wohl kaum geben. Und auch nach 30 Jahren ist diese Geschichte noch lesenswert. Zuletzt erschien sie 2017 im DDSH 361 oder in der Don Rosa Library 6 im Jahr 2021*.